1940 wurde der Film „Jud Süß“ von den Nationalsozialisten konzipiert, um das deutsche Volk gegen die Juden aufzuhetzen. Oscar Roehler bringt die Entstehungsgeschichte des Propagandafilms im September in die deutschen Kinos.
Joseph Goebbels, damaliger Reichsminister für Propaganda und Volksaufklärung, suchte 1939 nach einem Hauptdarsteller für sein Filmprojekt „Jud Süß“. Große Schauspieler jener Zeit wie Emil Jannings, Gustaf Gründgens und Paul Dahlke weigerten sich, die heikle Rolle des Joseph Süß Oppenheimer zu spielen. Auch Ferdinand Marian weigerte sich zunächst, doch Goebbels überzeugte ihn mit „einigem Nachhelfen“.
In der Verfilmung von Oscar Roehler wird die Entstehungsgeschichte von „Jud Süß“ behandelt. Der aus Österreich stammende Schauspieler Ferdinand Marian (Tobias Moretti) bekommt die Hauptrolle des Joseph Süß Oppenheimer direkt von Joseph Goebbels (Moritz Bleibtreu) angeboten. Für Marian eine einmalige Karrierechance. Sein anfänglicher Widerstand wird von Goebbels durch immer stärkeren Druck gebrochen, und er willigt schließlich ein. Zunächst versucht er die Rolle so zu spielen, dass der Titel-Bösewicht zum Sympathieträger wird. Doch diese Absicht macht die Wirkung auf die Massen noch stärker. Marian verstrickt sich immer mehr und die Folgen dieser genau geplanten Propagandawaffe sind nicht mehr aufzuhalten.
In Deutschland war der Original-Film bis 1955 verboten. Heute wird die öffentliche Aufführung von „Jud Süß“ nur mit begleitendem Kommentar sowie unter Auflagen gestattet. Oscar Roehlers Verfilmung startet am 23. September in den Kinos. [lf]
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