Alles kommt aus China. Die Fernseher, die Solarmodule, das Spielzeug, die Kleidung, der Kühlschrank, die Sat-Receiver. Und jetzt auch noch die Erdbeeren.
Mal ehrlich: Sind wir denn alle total bescheuert? Wir importieren Erdbeeren, die sehr gut auch hier bei uns in jedem Garten wachsen, aus China! Von Gott weiß was für welchem Feld und welchem Bauern! Wir lassen in China ernten – wahrscheinlich zu Hungerlöhnen. Dann werden die Beeren verarbeitet – wahrscheinlich zu Hungerlöhnen, im besten Falle schockgefrostet und mit riesigem Kühlaufwand geht´s ab nach Europa.
Tausende Liter Diesel später trifft das Containerschiff in Hamburg ein, von wo die „Ware“ weiterverteilt wird. Und das soll günstiger sein, als die Erdbeere vor Ort oder meinetwegen auch aus Holland? So ein Quatsch. Selbst wenn die Erdbeeren ein paar Cent billiger ANGEBOTEN WERDEN, ist das noch lange kein Grund, sie zu kaufen und damit die Umwelt mit solch langen Transportwegen zu belasten. Das da mal etwas mehr schief gehen kann, als wenn die köstliche Frucht aus heimischer Produktion erstanden wird, ist mir glasklar. Sicher auch Sodexo.
Aber wenn selbst Eltern in privat finanzierten Kindergärten gerade mal 1,80 Euro für das Mittagessen ihrer Kinder ausgeben können, dürfen oder wollen, schielt der „Caterer“ auf eben jenen „letzten Cent“. Sonst ist er „raus“. Dabei sind gerade Schulen und Kitas verpflichtet, unseren Kindern etwas Gutes auf den Tisch zu stellen. Und das geht auch regional. Sicher: Das kostet vielleicht 50 Cent mehr pro Essen, macht also gigantische 8 Euro weniger in der Familienkasse pro Monat. Haben wir die wirklich nicht übrig? Ich frage mich jedenfalls schon lange, wie man für 1 Euro und achtzig Cent etwas wirklich Gutes „produzieren“ kann.
Wollen wir wirklich auf jeden Cent schielen, wenn es unsere Ernährung geht? Ich will nicht den berühmten Zeigefinger in die Höhe recken und ein „Du darfst das nicht“ verteilen. Ich will zum Nachdenken anregen. Und schon gar nicht auf „die bösen Caterer“ zeigen. Nein – den Dreck müssen wir als Eltern und Verbraucher vor unserer eigenen Türe wegkehren (wollen).
Ach so: Je mehr mitmachen, beim „regionalen Essen“, desto günstiger wird selbst das für den Einzelnen. Und desto besser für Umwelt, Arbeitsplätze vor Ort und vor allem: für unsere Kinder. Und selbst große Caterer wie Sodexo können Waren aus der Region verarbeiten, da bin ich ganz sicher – und Sodexo bestimmt auch. Und wo wir gerade dabei sind. Gleiches gilt eigentlich auch für Sat-Receiver, Kühlschränke und Solarmodule. Nur ohne Kinder dieses Mal[Kommentar von Stefan Goedecke]
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