Um Jean Reno war es in den vergangenen Monaten eher ruhig gewesen. Jetzt ist der beliebte Franzose jedoch wieder auf der Leinwand zu sehen. In „Kochen ist Chefsache“ zeigt sich der Schauspieler nicht nur von seiner komischen, sondern auch von seiner kulinarischen Seite.
Leichte und leckere Sommerkost verspricht die französische Komödie „Kochen ist Chefsache“. Regisseur Daniel Cohen und Hauptdarsteller Jean Reno servieren darin viel Humor, gesalzen mit ein paar Klischees. Die kulinarische Komödie ist kein filmisches Feinschmecker-Menü, jedoch gute und bekömmliche Kost.
Eigentlich heißt es, zu viele Köche verderben den Brei. Nicht so in „Kochen ist Chefsache“: Sternekoch Alexandre (Reno) hat in dem hitzköpfigen Jacky einen hochbegabten Könner und Komplizen am Herd gefunden. Zwar kochen beide manchmal heftig über, doch arbeiten sie Hand in Hand, wenn es darum geht, Alexandres Rivalen die Suppe zu versalzen.
Jacky ist ein begnadeter Held am Herd. Bereits mit fünf Jahren zauberteer sein erstes Soufflé. Seine Kunst ist ihm heilig. Da kann es schon malpassieren, dass er eiligen Gästen seine liebe- und kunstvoll kreiertenGerichte vor der Nase wegzieht und ihnen zu Fastfood rät. Kein Wunder,dass er einen Job nach dem anderen verliert. Dann trifft er aufAlexandre Lagarde, Frankreichs berühmtesten Sternekoch, der sich ineiner schwierigen Situation befindet: Er muss ein neues Menü kredenzen,will er nicht seinen dritten Stern verlieren.
Cohen reiht sich mit „Kochen ist Chefsache“ in die Tradition französischer kulinarischer Komödien ein. Man denke nur an „Das große Restaurant“ von Jacques Besnard aus dem Jahr 1966 oder an „Brust oder Keule“ (1976) mit dem unvergessenen Starkomiker Louis de Funès. In Deutschland fällt die Speisekarte der Feinschmeckerfilme bescheidener aus. In den vergangenen Jahren hat sich nur Fatih Akin erfolgreich mit „Soul Kitchen“ an das Genre gewagt.
Nach längerer Zeit ist Reno („Léon – Der Profi„, „Ronin„) hier wieder von seiner witzigen Seite zu sehen. Überzeugend und charmant verteidigt er Frankreichs traditionelle Kochkunst gegen die Vertreter der Molekularküche. Eine Paraderolle für Reno, der in den vergangenen Jahren etwas gewichtiger geworden ist.
Meisterhaft zieht auch Anarchokomiker Michaël Youn („Lucky Luke“) als hitzköpfiger Chaot alle Register des Lustspiels. Ein Film, der gerade jetzt im Sommer angenehm leicht zu genießen ist.Kinokritiken im Überblick
[Sabine Glaubitz/ps]
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