Brutale Wikinger oder doch lieber Fabelwesen, die Pappkartons als Panzer tragen? Sowohl die „Northmen“ als auch „Die Boxtrolls“ buhlen ab Donnerstag um die Gunst der Kino-Besucher. Zu bieten haben dabei beide einen Kampf auf Leben und Tot.
Wuchtiger Wikinger-Actionfilm: „Northmen – A Viking Saga“
Mit „Northmen – A Viking Saga“ bringt der Schweizer Claudio Fäh („Sniper: Reloaded“) ein wuchtiges Filmabenteuer auf die Leinwand. Die Story ist denkbar simpel: Eine Horde rauflustiger Wikinger strandet im schottischen Feindesland, bringt die Tochter des Königs in ihre Gewalt und ist fortan zu Fuß auf der Flucht vor brutalen, berittenen Söldnern des Herrschers. Doch Actionspezialist Fäh überzeugt mit kraftvollen, ehrlichen Kampfszenen, die nicht aus dem Computer kommen. Trotz vorhersehbarer Handlung bleibt der Film bis zuletzt spannend. Das ist der detailreichen Ausstattung und der geschickten visuellen Umsetzung zu verdanken, die die Energie der Wikinger bis zum blutigen Showdown in gut choreographierten Kampfszenen rüberbringt.
(Northmen – A Viking Saga, Schweiz/Deutschland/Südafrika, 97 Min., FSK ab 16, von Claudio Fäh, mit Tom Hopper, Ken Duken, northmen-derfilm.ch)
Unsere ausführliche Kritik zu „Northmen – A Viking Saga“ finden Sie hier.
Animationsspaß der Extraklasse in 3D: „Die Boxtrolls“
Für die Trickfilm-Hits „Coraline“ und „ParaNorman“ bekam das kleine Studio Laika in Portland im US-Bundesstaat Oregon riesigen Publikumszuspruch und viele Preise, jeweils gekrönt von Oscar-Nominierungen. Das neue Kinoabenteuer der Animationsexperten dürfte die Erfolgsserie fortsetzen. Der Kinder und Erwachsene gleichermaßen unterhaltende Film erzählt von seltsamen Wesen, den Boxtrolls, die unter einer Stadt hausen und von den Menschen als Monster verachtet werden. In Wahrheit sind die Kerlchen, die Pappkartons als Panzer tragen, scheu, sensibel und äußerst liebenswert. Doch ehe die Stadtmenschen das kapieren, müssen die Fabelwesen einen Kampf auf Leben und Tod bestehen. Die einfallsreiche und oft sehr komische Geschichte entpuppt sich als erstaunlich gehaltvolles Plädoyer gegen die Unterdrückung von Minderheiten welcher Art auch immer.
(Die Boxtrolls, USA 2014, 97 Min., FSK ab 6, von Graham Annable und Anthony Stacchi, mit den deutschen Stimmen von Joachim Tennstedt, Holger Mahlich, Patrick Baehr, Jodie Blank, http://www.boxtrolls.de/)
„Coming In“: Romantische Komödie mit Kostja Ullmann
Der schwule Starfriseur Tom Herzner (Kostja Ullmann), der in Berlins Mitte einen Hochglanz-Salon führt, heuert zu Fortbildungszwecken bei der flippigen Friseurin Heidi (Aylin Tezel) im multikulturellen Neukölln an. Tom will wissen, was Frauen mögen, und verliebt sich prompt in die chaotische Heidi, die einfach ein toller Kumpel ist. Nur die Liebe zählt, nicht das Geschlecht. Dies ist die Botschaft dieser romantischen Komödie von Regisseur Marco Kreuzpainter („Sommersturm, „Krabat“). Sein gut besetzter Film punktet mit sympathischen Hauptdarstellern, kommt aber um Klischees nicht herum.
(Coming In, Deutschland 2014, 104 Min., FSK o.A., von Marco Kreuzpaintner, mit Kostja Ullmann, Aylin Tezel, Ken Duken, August Zirner, Dennis Moschitto, http://www.film.info/comingin/index.html)Alle KINOSTARTS DER WOCHE im Überblick
[dpa/fm]
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