Im dystopischen und brutalen „Logan“ nimmt Hugh Jackman seinen Abschied von der Wolverine-Rolle, während „Der junge Karl Marx“ den Weg zum „Kommunistischen Manifest“ nachzeichnet. Martin Scorsese liefert mit „Silence“ ein bildgewaltiges Historienepos ab.
„Logan“: Hugh Jackmans finaler Auftritt als Wolverine
Wolverine ist eine Comicfigur aus dem Marvel-Universum. In mehreren Filmen der „X-Men“-Reihe schlüpfte der australische Schauspieler Hugh Jackman bisher in die Haut des Wolverine, außerdem in zwei Einzelverfilmungen („X-Men Origins: Wolverine“ und „Wolverine: Weg des Kriegers“). Nun gibt Jackman zum letzten Mal den Mutanten mit den langen Krallen. Unter der Regie von James Mangold („Walk the Line“) reisen wir in ein postapokalyptisches Amerika des Jahres 2029. Nahe der mexikanischen Grenze kümmert sich Logan um den an Alzheimer erkrankten Professor X (erneut von Patrick Stewart („Star Trek“) verkörpert). Das Auftauchen eines jungen Mutanten stellt Logan alias Wolverine vor Herausforderungen.
Lesen Sie hier unsere Kritik zu „Logan“!
(Logan, USA 2017, 135 Min., FSK ab 16, von James Mangold, mit Hugh Jackman, Patrick Stewart, Dafne Keen, http://www.fox.de/logan)
„Der junge Karl Marx“: Kostümdrama mit August Diehl
Paris 1844: Der im französischen Exil lebende Journalist Karl Marx (August Diehl) und seine Frau Jenny (Vicky Krieps) lernen den wohlhabenden Fabrikantensohn Friedrich Engels (Stefan Konarske) kennen. Der Dandy Engels hat in England die Verelendung des Proletariats mit eigenen Augen gesehen und sich in die irische Arbeiterin Mary Burns (Hannah Steele) verliebt. Allmählich entdecken Marx und Engels ihre gemeinsamen Interessen, freunden sich an, gehen auch mal einen trinken, und verbünden sich im Kampf um die Befreiung der Arbeiter. Am Ende des Films verfassen sie gemeinsam das „Kommunistische Manifest“. Der 1953 auf Haiti geborene Regisseur Raoul Peck („I Am Not Your Negro“) erzählt in seinem Kostümdrama von den Anfängen der Arbeiterbewegung und zwei charismatischen jungen Männern.
(Der junge Karl Marx, Deutschland/Frankreich 2016, 118 Min., FSK ab 0, von Raoul Peck, mit August Diehl, Stefan Konarske, Vicky Krieps, www.der-junge-karl-marx.de)
„Silence“ – Historienepos von Martin Scorsese mit Starbesetzung
Mit dem Historienepos „Silence“ hat Oscar-Preisträger Martin Scorsese (74, „The Departed: Unter Feinden“) ein lange geplantes Projekt verwirklicht. Der teilweise recht brutale und viele Fragen aufwerfende Spielfilm schildert die Verfolgung jesuitischer Missionspriester in Japan im 17. Jahrhundert. Andrew Garfield und Adam Driver spielen zwei Pater, die einen früheren Mentor (Liam Neeson) suchen, der im fernen Japan seinem Glauben abgeschworen haben soll. Vorlage für das religiöse Drama ist der gleichnamige Bestseller (dt. Titel „Schweigen“) des japanischen Schriftstellers Shusaku Endo aus den 1960er Jahren.
(Silence, USA 2016, 159 Min., FSK ab 12, von Martin Scorsese, mit Andrew Garfield, Adam Driver, Liam Neeson, http://www.silence-film.de)
„Tour de France“: Road Movie mit Depardieu und Star-Rapper Sadek
Serge ist ein alternder, verbitterter und rassistischer Rentner, Far’Hook ein junger Pariser Vorort-Rapper. Zwei Menschen, die Welten trennen und dennoch gemeinsam in einem alten Lastwagen Frankreich durchqueren. Mit „Tour de France“ hat Rachid Djaïdani ein Road Movie gedreht, das die hochaktuellen Themen Rassismus und Toleranz behandelt. Es ist der zweite Langfilm des französischen Regisseurs algerischer und sudanesischer Abstammung, der sich mit dem Thema der verschiedenen Kulturen auseinandersetzt. In die Rollen des ungleichen Duos sind Gérard Depardieu und Star-Rapper Sadek geschlüpft, der in dem Film sein Schauspielerdebüt feiert.
(Tour de France, Frankreich 2016, 95 Min., FSK ab 12, von Rachid Djaïdani, mit Gérard Depardieu, Sadek, Louise Grinberg, http://www.arsenalfilm.de/tourdefrance/index.htm)Alle KINOSTARTS DER WOCHE im Überblick
[dpa/buhl]
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