Kinostarts der Woche: „Verblendung“-Remake und Roadmovies

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Daniel Craig gibt sich im US-Remake von „Verblendung“ die Ehre, Nora Tschirner langweilt in einem deutschen Roadmovie und ein norwegisches Mädchen entdeckt die Liebe. DIGITALFERNSEHEN.de gibt Ihnen einen Überblick sämtlicher Kinostarts der Woche.

„Verblendung“ – Daniel Craig im neuen David Fincher-Thriller
 
Gerade erst lief „Verblendung“ im Kino, da gibt es schon ein Remake nach dem Mega-Bestseller von Stieg Larsson. Braucht es wirklich noch einen Film? Groß ist die Gefahr, die Fans der schwedischen Krimitrilogie zu enttäuschen. Aber US-Regisseur David Fincher („Sieben“, „The Social Network“) macht es richtig. Das Ermittlerduo ist genial besetzt: Rooney Mara ist als Hackerin Lisbeth Salander mindestens genauso gut wie ihre Vorgängerin Noomi Rapace. Und „James Bond“-Darsteller Daniel Craig kann als investigativer Journalist Mikael Blomkvist glänzen. Auch optisch überzeugt der Film, was auch daran liegt, dass er in Schweden gedreht wurde. 
(Verblendung, USA 2011, 158 Min., FSK 16, von David Fincher, mit Daniel Craig, Rooney Mara, Christopher Plummer, http://www.verblendung-film.de/
 
 
„Offroad“ – Laues Roadmovie mit Nora Tschirner und Elyas M’Barek
 
Braves Landei mutiert zur coolen Berlin-Braut dank einer ordentlichen Ladung Kokain und der Untreue des spießigen Verlobten: Das Koks entdeckt Meike (Nora Tschirner) in ihrem gerade ersteigerten abwrackten Monsterjeeps, wenig später den Verlobten mit der besten Freundin in der Gartenlaube. Da scheint der Traum von Freiheit doch nicht mehr so fern: Meike macht sich auf nach Berlin, um das Rauschgift zu verticken und dann durch die Wüste zu kurven. Allerdings sind ihr zwei Werbefuzzis auf den Fersen, die an das Kokain wollen. Eine wilde Verfolgungsjagd beginnt, auf der Meike den Deutsch-Türken Selim (Elyas M’Barek) kennen und natürlich lieben lernt. Leider ist „Offroad“ von TV-Regisseur Elmar Fischer allzu konstruiert, bemüht witzig und daher einfach nur lau. 
(Offroad, Deutschland 2011, 98 Min., FSK ab 12, von Elmar Fischer, mit Nora Tschirner, Elyas M’Barek, Max von Pufendorf, Axel Milberg, http://www.offroad-derfilm.de

Roadmovie mit den „Helden des Polarkreises“
 
Winter am Polarkreis – da ist es dunkel, kalt und der Weg zur nächsten Stadt ist weit. Was läge da näher, als sich hängen zu lassen und mit Alkohol gegen die Einsamkeit anzutrinken? Für Janne und seine Freunde keine Frage. Doch eines Tages wird Janne aus seiner Lethargie rausgerissen. Er muss in die große Stadt, um seiner Freundin einen Digital-Receiver zu kaufen. Sonst verlässt sie ihn. Widerstrebend macht sich der junge Mann mit Ralle und Kanne auf den Weg. Ein Abenteuer, wie sich bald herausstellt. Denn unterwegs muss sich Janne auch noch das Geld für den Receiver verdienen. Auf ihrer Fahrt in die Stadt kommen die drei an ihre Grenzen und merken, dass es noch mehr gibt als das ewige Verliererdasein. „Helden des Polarkreises“ ist ein ironisches, unterhaltsames Roadmovie des Finnen Dome Karukoski, das auch gegen deutsche Wintertristesse hilft. 
(Helden des Polarkreises, Finnland/Island/Schweden 2010, 92 Min., FSK ab 12, von Dome Karukoski, mit Jussi Vatanen, Jasper Pääkkönen, Timo Lavikainen, http://www.helden-des-polarkreises.de)
 
 
„Das System“: Alte Stasi-Seilschaften und die Manipulation
 
„Das System“ erzählt über den jungen Ostdeutschen Mike Hiller (gespielt von Jacob Matschenz), der fast nichts über seine Vergangenheit weiß. Er ist vor dem Mauerfall geboren, sein Vater lebt nicht mehr, die Mutter versucht die DDR-Zeit zu verdrängen. Dann kommen alte Stasi-Seilschaften ins Spiel. Bernhard Schütz hat es in der Rolle des einstigen Stasi-Manns Konrad Böhm mit Bestechung und Erpressung ins gehobene Ambiente des wiedervereinigten Deutschland geschafft. Beim Bau der russischen Erdgaspipeline hofft der Neu-Unternehmer auf das große Geschäft. Er versucht, Mike zu manipulieren. „Das System“ ist der erste Spielfilm des Dokumentarfilmregisseurs Marc Bauder. 
(Das System – Alles verstehen heißt alles verzeihen, Deutschland 2011, 91 Min., FSK ab 12, von Marc Bauder, mit Jacob Matschenz, Bernhard Schütz, Jenny Schily, Heinz Hoenig, http://das-system-verstehen.de/)
 
 
„William S. Burroughs“: Hommage an Ikone der Beat Generation
 
Er gehört zu den wichtigsten US-Schriftstellern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, ohne ihn hätte es die legendäre Beat Generation (Autoren wie Jack Kerouac) wohl nie gegeben: William S. Burroughs (1914-1997) aber, das betont Regisseur Yony Leyser mit seiner Dokumentation, war auch wichtig für die Punk- und Rock-Musik und auch die Schwulenbewegung. Weggefährten und Freunde von Burroughs kommen im Film zu Wort; die Rock-Legende Patti Smith („Horses“) genauso wie Filmemacher Gus Van Sant („Good Will Hunting“) und Dichter Allen Ginsberg („Howl“). In Leysers Kinodebüt geht es auch um den tragischen Tod von Burroughs Ehefrau, die der Schriftsteller in einem unglücklichen Unfall erschoss. 
(William S. Burroughs: A Man Within, USA 2010, 87 Min., FSK ab 12, von Yony Leyser, http://www.neuevisionen.de/einzelfilm.php?id=976)
 
 
„The Real American – Joe McCarthy“: Doku über Kommunistenjäger
 
Ein ganzer Zeitabschnitt ist nach ihm benannt, Joseph McCarthy, dem US-amerikanischen Politiker: Die „McCarthy-Ära“ der frühen 50er Jahre steht für antikommunistische Kampagnen, Denunziation und Hexenjagd. In seinem Dokudrama zeichnet Lutz Hachmeister („Das Goebbels-Experiment“) den Aufstieg des Farmersohns aus Wisconsin nach; McCarthys Weg vom Senator zum Kommunistenjäger. Fünf Jahre Archivarbeit stecken in dem Film, Hachmeister arbeitet mit Zeitzeugeninterviews, unlängst erst freigegebenen Aufnahmen und nachgestellten Szenen. In diesen wird McCarthy verkörpert vom schottischen Schauspieler John Sessions („Der gute Hirte“), Justine Waddell gibt McCarthys Ehefrau. 
(The Real American – Joe McCarthy, Deutschland 2011, 95 Min., FSK ab 6, von Lutz Hachmeister, mit John Sessions, Justine Waddell, Trystan Gravelle, www.realfictionfilme.de) 
 
 
„Anne liebt Philipp“: Mädchenfilm über die ersten großen Gefühle 
 
Bisher dachte Anne immer, Liebe sei nur was für Erwachsene. Doch als der neue Nachbarsjunge Philipp in ihre Klasse kommt, ist es um die Zehnjährige geschehen. Aber warum zieht er bloß ins Geisterhaus? Sollte Anne ihn vor dem Spuk dort warnen? Und dann ist da noch die ebenso hübsche wie eingebildete Blondine Ellen, die sich ebenfalls für Philipp zu interessieren scheint. Da hat Anne ja wohl keine Chance, oder? Mit ihrer Freundin Beate schmiedet sie einen listigen Plan, wie sie ihre Rivalin aus dem Rennen werfen kann. Doch alles läuft schief, und obendrein gerät auch noch Annes Tagebuch in die Hände ihrer Erzfeindin. Lebhaft inszenierter Mädchenfilm mit spannenden Gruselszenen. 
(Anne liebt Philipp, Norwegen 2011, 84 Min., FSK ab 6, von Anne Sewitsky, mit Maria Annette Tanderød Berglyd, Otto Garli, Aurora Bach Rodal, Vilde Fredriksen Verlo, anne-liebt-philipp.de)
 
DIGITALFERNSEHEN.de stellt Ihnen an dieser Stelle wöchentlich die aktuellen Filmstarts der Woche vor. Jeweils am Donnerstagmorgen finden Sie auf unseren Seiten die perfekte Planungshilfe für den nächsten Kinobesuch. Hier geht es zu den Kinostarts der Vorwoche.Alle KINOSTARTS DER WOCHE im Überblick
[Aliki Nassoufis/ar]

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