Während „King of Queens“-Star Kevin James als „Der Zoowärter“ tierischen Spaß im Tierpark hat, erzählt Oscar-Preisträgerin Marion Cotillard den Zuschauern „Kleine wahre Lügen“. Ben Affleck und Chris Cooper verlieren hingegen ihren Job. Diese und alle weiteren Neustarts stellt Ihnen DIGITAL FERNSEHEN vor.
„Der Zoowärter“: Tierischer Spaß mit Barth und Gottschalk
Weil sie das frustrierende Liebesleben ihres Lieblingswärters nicht mehr ertragen können und Angst davor haben, dass der Mann den Job wechselt, brechen einige Tiere des Bostoner Zoos ihr Gelübde, nicht mit Menschen zu sprechen. Kevin James als gutmütiger Tierpfleger, Thomas Gottschalk in einer Nebenrolle als schriller Modeschöpfer und die Stimmen von Promis für aufwendig computerbearbeitete Tiere machen diese Komödie zu einem überwiegend kurzweiligen Spaß. Wer das vorlaute Äffchen Donald sieht, denkt zu Recht an den Comedian Mario Barth. Er leiht ihm nämlich in der deutschen Version die Stimme. Zu hören sind außerdem Jan Josef Liefers und Anna Loos als Löwenpärchen oder Thomas Fritsch als Gorilla.
(Der Zoowärter, USA 2010, 102 Min, FSK ab 0, von Frank Coraci, mit Kevin James, Rosario Dawson, Leslie Bibb, www.zoowaerter.de)
„Company Men“: Falsche Selbstbilder, wahre Werte
Eben noch angesehene Konzernmanager mit Villa, Luxusautos und Privilegien, finden sich die Kollegen Bobby, Gene und Phil unerwartet als Arbeitslose und Außenseiter wieder. Wie viele andere wurden sie entlassen, um den Aktienwert ihrer früheren Firma zu erhöhen. Mit dem Verlust von Geld und Status beginnen eine deprimierende Jobsuche, Notverkäufe und familiäre Probleme. Nur langsam dämmert es jedem einzelnen der Drei, dass ihr altes männliches Rollenmuster nicht mehr trägt. Mit vier Oscar-Preisträgern schuf der erfolgreiche Fernsehproduzent John Wells seinen Regie-Erstling als solides, aber konventionelles Drama um falsche Selbstbilder und wahre Werte.
(Company Men, USA 2010, 104 Min., FSK ohne Angabe, von John Wwells, mit Ben Affleck, Chris Cooper, Kevin Costner, www.companymen.senator.de)
„Ein Tick anders“: Märchen um Teenager mit Tourette
Skurriler Humor und eine originelle Erzählweise zeichnen die märchenhafte Komödie «Ein Tick anders» des deutschen Autors und Regisseurs Andi Rogenhagen aus. Verschmitzt erzählt er die Geschichte des Teenagers Eva (Jasna Fritzi Bauer). Die 16-jährige leidet am Tourette-Syndrom, also an ungewollten Zuckungen im Gesicht und des Körpers und dem zwanghaften Ausstoßen von Schimpfwörtern. Zusammen mit einem höchst eigenwilligen Onkel (Stefan Kurt) erlebt sie ein fröhliches Abenteuer um einen Bankraub und andere Alltäglichkeiten. Frei von vordergründiger Aufklärung bietet der Film beste Familienunterhaltung.
(Ein Tick anders, Deutschland 2011, 85 Min., FSk ab 6, von Andi Rogenhagen, mit Jasna Fritzi Bauer, Stefan Kurt, www.farbfilm-verleih.de/filme/tick_anders.html)
„Kleine wahre Lügen“: Charmante Tragikomödie vor herrlicher Kulisse
Wie jedes Jahr fahren die Freunde im Sommer in das Strandhaus an der Atlantikküste von ihrem reichen Freund Max. Doch die gute Stimmung will nicht aufkommen. Der lebenslustige Ludo fehlt. Er liegt nach einem Unfall lebensgefährlich verletzt auf der Intensivstation. Und so scheint der Schicksalsschlag die Freunde plötzlich zu zwingen, sich ihren Lebenslügen zu stellen – in der sommerlich leichten Atmosphäre mit Weißwein, Bootstouren und ausgelassenen Abenden und doch irgendwie bedrückt. Guillaume Canet inszeniert diesen sehr charmanten, leichten und doch todtraurigen Film mit viel Witz und großartigen Schauspielern unter anderem mit Oscar-Preisträgerin Marion Cotillard („La vie en rose“) als beziehungsgestörte, bisexuelle Marie.
(Kleine wahre Lügen, Frankreich 2010, 154 Min. FSK ohne Angabe, von Guillaume Canet, mit François Cluzet, Marion Cotillard, Benoit Magimel u.v. a., www.kleinewahreluegen.de)
Wüste Nerd-Komödie „Willkommen in Cedar Rapids“
Tim Lippe, der einen adretten Kurzhaarschnitt und Ringelpulli trägt, ist trotz seiner 34 Jahre noch ein Kind. Sein verschlafenes Heimatnest Brown Valley hat der Versicherungsagent noch nie verlassen und Sex hat er nur mit seiner ehemaligen Lehrerin. Als ihn seine Firma auf einen Branchenkongress in die 120 000-Einwohner-Stadt Cedar Rapids in Iowa schickt, gibt es für Tim ein spätes, aber drastisches Erwachen: Endlich lernt er die Tricks, Fallstricke und geheimen Regeln des wahren Lebens kennen. Mit derben Dialogen und drastischen Witzen schuf Regisseur Miguel Arteta eine Nerd-Komödie, die dennoch viel Sympathie für ihre Charaktere aufbringt.
(Willkommen in Cedar Rapids, USA 2011, 87 Minuten, FSK ab 12, von Miguel Arteta, mit Ed Helms, John C. Reilly, Anne Heche, Sigourney Weaver, www.willkommen-in-cedar-rapids.de)
Hipper geht es kaum: „Herzensbrecher“
In seinem zweiten Spielfilm, „Herzensbrecher“, zeigt das gefeierte Wunderkind Xavier Dolan („I Killed My Mother“) die Liebeslaunen junger Twentysomethings. Der franko-kanadische Film, der im Original „Les Amours Imaginaires“ (Die eingebildeten Liebschaften) heißt, zeigt die beiden gefallsüchtigen Mittzwanziger Marie und Francis, die den jungen Blondschopf Nicolas als Projektionsfläche ihres Begehrens benutzen und doch nur zwei selbstverliebte Hipster bleiben. Mit großer Nonchalance treibt der Wuschelkopf Frau und Mann in Richtung Wahnsinn. Ob die Ästhetik von Wong Kar-Wai oder Anleihen an der Nouvelle Vague: Der junge Filmemacher Dolan weiß Cineasten zu verführen. Doch trotz alledem: Der Film wirkt stellenweise wie eine latent verklemmte Kopfgeburt.(Herzensbrecher, Kanada 2010, 95 Min, FSK ab 12, von Xavier Dolan, mit Xavier Dolan, Monia Chokri, Niels Schneider, Anne Dorval, www.herzensbrecher-film.de)
„Was Du nicht siehst“: Verwirrend verstörendes Sommerspiel
Die Bretagne im Spätsommer. Mit seiner Mutter und deren Freund bezieht Anton ein Ferienhaus an der Atlantikküste. Dort trifft der 17-Jährige auf David, der wild und furchtlos ist und damit so ganz anders als Anton selbst. Über David aber lernt er auch Katja kennen, die sofort eine große Anziehung auf ihn ausübt. Immer mehr reißt es Anton nun hinein in einen unkontrollierbaren Strudel aus Gewalt und Verführung. Im Langfilmdebüt des Österreichers Wolfgang Fischer agieren vor der Kamera die Nachwuchsdarsteller Alice Dwyer («Erbsen auf halb 6»), Ludwig Trepte («1. Mai») sowie Frederick Lau («Die Welle»). 2010 wurde das Werk bei der Berlinale vorgestellt.
(Was Du nicht siehst, D/A 2009, 89 Min., FSK ab 12, von Wolfgang Fischer, mit Alice Dwyer, Ludwig Trepte, Frederick Lau, www.was-du-nicht-siehst.de)
DIGITALFERNSEHEN.de stellt Ihnen an dieserStelle wöchentlichdie aktuellen Filmstarts der Woche vor. Jeweils amDonnerstagmorgenfinden Sie auf unseren Seiten die perfektePlanungshilfe für dennächsten Kinobesuch. Hier geht es zu den Starts der Vorwoche.
[Aliki Nassoufis/rh]
Bildquelle:
- Inhalte_Kino_Artikelbild: © Romolo Tavani - Fotolia.com