Kinostarts der Woche: Sacha Baron Cohen ergreift die Macht

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Mit provokanten Auftritten kennt sich Sacha Baron Cohen spätestens seit „Borat“ und „Brüno“ bestens aus. Nun erobert er als „Der Diktator“ die Kinoleinwände, doch auch ein kleinkarierter Angler namens Ewan McGregor und zwei Zwillingsschwestern wollen es in dieser Woche wissen. Welche Filme in dieser Woche starten, verrät DIGITALFERNSEHEN.de.

Harte Satire: Sacha Baron Cohens „Der Diktator“

Für harte, nicht immer ganz geschmackssichere Satire ist Sacha Baron Cohen bekannt, und dieser Maxime bleibt „Borat“ und „Brüno“ auch in seinem neuesten Film treu. „Der Diktator“ ist vielleicht einer der witzigsten des 40-Jährigen. Erzählt wird die Geschichte von „General-Admiral“ Aladeen, einem arabischen Gewaltherrscher mit Gaddafis Leibwächterinnen, Saddams Uniformen (übrigens mit mehreren DDR-Orden) und Ahmadinedschads Judenhass. In New York wird er gegen einen Doppelgänger ausgetauscht und muss nun versuchen, in das missbrauchte Amt zurückzugelangen. Wie üblich wandelt Baron Cohen hart am Rande des guten Geschmacks und nicht selten überschreitet er die Grenze kräftig. Aber: Satire darf alles und einige Irrwitzigkeiten aus der Welt der Diktatoren werden Dank Aladeen deutlicher, als es jede Nachrichtensendung und Reportage kann.

(Der Diktator, USA 2012, 83 Minuten, FSK o.A., von Sacha Baron Cohen, Alec Berg, David Mandel und Jeff Schaffer, mit Sacha Baron Cohen, Ben Kingsley und Anna Faris, http://www.republicofwadiya.com/de/)

Typisch britischer Humor – Ewan McGregor in „Lachsfischen im Jemen“

Extra trockener britischer Humor und pointierte Dialoge – das sind die Zutaten der wunderbar skurrilen Satire „Lachsfischen im Jemen“ mit Ewan McGregor und Emily Blunt. Regisseur Lasse Hallström hat aus dem Roman von Paul Torday eine wunderbare Satire über kauzige Wissenschaftler, profilneurotische Politiker und ehrgeizige Karrierefrauen gemacht. McGregor („Der Ghostwriter“) spielt den kleinkarierten Dr. Alfred Jones, der in London im Referat für Fischerei und Landwirtschaft arbeitet. Als pure Spinnerei tut er die Idee ab, die ihm Harriet Chetwode-Talbot (Emily Blunt) im Auftrag eines reichen Scheichs unterbreitet: Jones, Experte für Lachs- und Forellenzucht, soll in der jemenitischen Wüste Lachse ansiedeln. Doch gemeinsam gehen Alfred und Harriet das gewagte Projekt an – mit unerwarteten Folgen.

(Lachsfischen im Jemen“, Großbritannien 2011, 112 Min., FSK 0, von Lasse Hallström, mit Ewan McGregor und Emily Blunt,http://lachsfischen-im-jemen.de/)

„Die Farbe des Ozeans“: Touristin hilft Bootsflüchtlingen

Mit kleinen Booten wagen sie die Flucht. An den europäischen Küsten stranden regelmäßig afrikanische Flüchtlinge. „Die Farbe des Ozeans“ erzählt vom Schicksal zweier Senegalesen. Die deutsche Regisseurin Maggie Peren („Stellungswechsel“) zeigt ihre Geschichte ohne jedes Pathos. Geschickt verkreuzt sie das Schicksal der Flüchtlinge mit dem einer hilfsbereiten Touristin. Doch nicht nur durch die Augen der Urlauberin Nathalie (Sabine Timoeteo) und der Senegalesen Zola und Mamadou erlebt der Zuschauer das Drama. Da ist auch der Spanier José, der als Polizist auf den Kanarischen Inseln darüber entscheiden muss, ob die Flüchtlinge bleiben dürfen oder abgeschoben werden.

(Die Farbe des Ozeans, Deutschland 2012, Min., FSK ab 12, von Maggie Peren, mit Sabine Timoteo, Hubert Koundé, Alex Gonzalez, http://www.diefarbedesozeans.de/)

„Our Idiot Brother“: Zu gut für diese Welt

„Ich versuche, mein Bestes zu geben, aber irgendwie versaue ich es immer“ – mit dieser Selbsterkenntnis trifft der ehemalige Biobauer Ned den Nagel auf den Kopf. Denn er ist einfach zu gut für diese Welt. Naiv und gutmütig hangelt er sich von einem Missgeschick zum nächsten. So landet er im Knast, weil er ausgerechnet einem Polizisten Haschisch verkauft. So viel Naivität strapaziert auch die Geduld seiner drei Schwestern gewaltig. Als er sie nach seiner Freilassung um Hilfe bittet, stürzt er das Leben der drei Frauen ins Chaos. „Our Idiot Brother“ von Jesse Peretz ist eine Komödie voller Situationskomik, aber auch mit ein paar nachdenklichen Momenten. Paul Rudd spielt den rauschebärtigen Sonderling an der Seite von Zoey Deschanel, Elizabeth Banks und Emily Mortimer.

(Our Idiot Brother, USA 2011, 90 Min., FSK ab 6, von Jesse Peretz, mit Paul Rudd, Zoey Deschanel, Elizabeth Banks, http://www.ouridiotbrother.senator.de/)

Hannis und Nannis zweiter Streich im Kino

Hanni und Nanni kehren ins Kino zurück. Die Zwillinge mischen nun zum zweiten Mal auf der großen Leinwand ihr Internat Lindenhof auf – und diesmal wird es richtig gefährlich. Denn die Schwestern (Jana und Sophie Münster) müssen sich nicht nur Sorgen um die Ehe ihrer Eltern machen oder um die Geldprobleme ihrer Schule – diesmal haben sie es auch noch mit einer Prinzessin und handfesten Verbrechern zu tun. Und ausgerechnet in dieser Situation reist Schulleiterin Frau Theobald (Hannelore Elsner) ins Ausland und überlässt das Schicksal der Schule den Streithennen Mademoiselle Bertoux (Katharina Thalbach) und Frau Mägerlein (Suzanne von Borsody).

(Hanni und Nanni, Deutschland 2012, 90 Min, FSK o.A., von Julia von Heinz, mit Jana und Sophie Münster, Heino Ferch, Suzanne von Borsody, http://movies.universal-pictures-international-germany.de/hanniundnanni/)

„Marley“: Doku über das Leben des größten Reggae-Stars

Bob Marley ist mehr als nur ein Reggae-Superstar, der Jamaikaner (1945-1981), bekanntgeworden mit Songs wie „Get Up Stand Up“ oder „Buffalo Soldier“, ist eine Legende. Weltweit wird der charismatische Künstler mit den Dreadlocks auch über 30 Jahre nach seinem Tod noch mit größter Begeisterung verehrt. Auch Regisseur Kevin Macdonald („State of Play – Stand der Dinge“) verneigt sich nun vor der Ikone. Knapp zweieinhalb Stunden lang ist seine mit vielen Interviews gespickte Dokumentation, in der Macdonald ausführlich Marleys Vita behandelt: vom Geburtshaus über erste Hits bis zum frühen Krebstod des Künstlers. „Marley“ feierte seine Premiere zu Beginn des Jahres auf der Berlinale.

(Marley, USA/GB 2012, 144 Min., FSK ab 6, von Kevin Macdonald, http://www.marley.studiocanal.de/)

„Die Kunst zu lieben“: Liebesreigen mit Starbesetzung

Die einen haben Schmetterlinge im Bauch, die anderen bekommen weiche Knie. Verliebte reagieren ganz verschieden auf das Liebesgift an Amors Pfeil. In „Die Kunst zu lieben“ des französischen Regisseurs Emmanuel Mouret ertönt eine besondere Musik. In der romantischen Komödie erzählt Mouret („Küss mich bitte“) kleine Geschichten von liebessehnsüchtigen Pariser Singles und Paaren. Dabei lässt er seine Protagonisten in alle Beziehungsfallen tappen: Verführung, Sehnsüchte Untreue und Lügen. Das Casting ist vielversprechend. Neben Julie Depardieu, Ariane Ascaride ist auch François Cluzet aus „Ziemlich beste Freunde“ zu sehen.

(Die Kunst zu lieben, Frankreich, 2011, 85 Min. FSK o.A., von Emmanuel Mouret, mit François Cluzet, Julie Depardieu, Ariane Ascaride,
http://www.diekunstzulieben-film.de/)

„Kill Me Please“: Selbstbestimmtes Sterben in schwarzer Komödie

Wer darf als erster sterben? In der schwarzhumorigen Komödie von Olias Barco geht es um einen bunten Haufen aus lebensmüden, sterbenskranken oder einfach nur verrückten Charakteren. Sie alle eint der Wunsch, nach einem möglichst individuellen Tod. Ob sie durchkommen mit ihrem Sterbewunsch, darüber entscheidet ein Dr. Krueger; tief im Wald liegt dessen große und exklusive Klinik. Zuvor jedoch bekommen es die Suizidwilligen mit Gegnern des Sterbehauses und einer Finanzfahnderin zu tun. Nach „Snowboarder“ ist dies Olias Barcos zweiter Langfilm. Ausgezeichnet wurde seine in Schwarz-Weiß gedrehte Suizid-Komödie 2010 beim internationalen Filmfestival in Rom.
 
(Kill Me Please, Frankreich/Belgien 2010, 95 Min., FSK ab 16, von Olias Barco, mit Aurélien Recoing, Benoît Poelvoorde, Muriel Bersy, http://www.neuevisionen.de/index.php?http://www.neuevisionen.de/einzelfilm.php?id=986)Alle KINOSTARTS DER WOCHE im Überblick
[dpa/fm]

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