In dieser Woche Startet mit „Cosmopolis“ der neue Film von David Cronenberg mit Robert Pattinson in der Hauptrolle. Außerdem gewährt der Dokumentarfilmer Robert Weide einen Einblick ins Leben von Woody Allen. Und bereits seit Montag im Kino: „Ice Age 4“.
„Cosmopolis“: ein Tag aus dem Leben eines Global Players
Eric Packer (Robert Pattinson) ist ein gefühlskalter Millionär, der sein Geld durch Spekulationen an der Börse erwirtschaftet hat. Er fährt in einer Stretchlimousine durch New York zu einem Friseurtermin. Auf dem Weg dorthin steigen Leute ein, mit denen der 28-Jährige diskutiert, philosophiert oder Sexspiele treibt. Parker kann sich alles leisten und langweilt sich, während um ihn herum das Chaos ausbricht. Mit „Cosmopolis“ hat Regisseur David Cronenberg den gleichnamigen Roman von Don DeLillo auf die Leinwand gebracht, der die Geschichte eines Tages im Leben eines Global Players erzählt. Mit der Besetzung des Vampir-Darstellers Pattinson in der Rolle des gewissenlosen Geschäftsmanns bewies Cronenberg eine gute Hand.
(Cosmopolis, Kanada/Frankreich 2012, 113 Min., FSK ab 12, von David Cronenberg, mit Robert Pattinson, Juliette Binoche, Samantha Morton, Paul Giamatti, http://cosmopolisthefilm.com/en)
„2 Tage New York“: herrlich überdrehte Beziehungskomödie
Vor fünf Jahren war die Pärchen-Komödie „2 Tage Paris“ ein Überraschungserfolg. Jetzt kommt die französische Filmemacherin Julie Delpy mit einer Fortsetzung in die deutschen Kinos: „2 Tage New York“. Wieder spielt die inzwischen 42-Jährige die Hauptrolle. Fotokünstlerin Marion (Delpy) und ihr neuer Lebensgefährte Mingus (Chris Rock) in New York bekommen Besuch aus Frankreich von Marions Vater, ihrer Schwester und ihrem Ex-Freund. Mit Kultur-Klischees wird in diesem Film nicht gespart, aber das Werk sprüht vor Ideen und begeistert in seiner völligen Abgedrehtheit, etwa wenn die Hauptfigur ihre Seele an den diabolischen Schauspieler Vincent Gallo verkauft.
(2 Tage New York, Frankreich/Deutschland/Belgien 2012, 91 Min., FSK ab 12, von Julie Delpy, mit Julie Delpy, Chris Rock, Daniel Brühl, Vincent Gallo, http://www.2tagenewyork.senator.de)
„Sleep Tight“: Thriller vom spanischen Regisseur Balagueró
Er kann es einfach nicht aushalten, das Glück der Anderen. Also versucht César alles, um das Leid seiner Mitmenschen zu mehren. Insbesondere auf die lebensfrohe und so unbeschwerte Clara hat es der Hauswart abgesehen. Ohnehin ja weiß er alles über die Bewohner des Mietshauses in Barcelona. Und Schlüssel zu jeder Wohnung hat César auch. Allmählich offenbart er seinen wahren Charakter, der ganz anders ist, als es die Fassade des netten Portier zunächst suggeriert. Derweil gerät Claras Leben immer mehr zum Alptraum.
(Sleep Tight, Spanien 2011, 100 Min., FSK ab 16, von Jaume Balagueró, mit Luis Tosar, Marta Etura, Alberto San Juan, http:/www.sleeptight.senator.de/)
Woody Allen-Biopic: Was Sie schon immer wissen wollten
Woody Allen hat in 50 Jahren Karriere rund 50 Filme produziert. Er gehört zu den bekanntesten Filmemacher, dennoch ist über ihn nicht viel bekannt. Mit „Woody Allen: A Documentary“ will der preisgekrönte Dokumentarfilmer Robert Weide mehr Einblick in das Leben des 76-Jährigen geben. Dabei spannt er den Bogen von dessen Kindheit bis hin zu einem seiner letzten Filme „Midnight in Paris„. In dem fast zweistündigen Biopic kommen alle wichtigen Weggefährten zu Wort: Allens Schwester, seine Produzenten, Schauspielpartner wie Sean Penn oder Scarlett Johansson und sowie seine Ex-Frau Louise Lasser und ehemalige Partnerin Diane Keaton.
(Woody Allen: A Documentary, USA 2012, 117 Min., FSK ab 0, von Robert B. Weide, mit Penélope Cruz, Sean Penn, Martin Scorsese, Leonard Maltin, Larry David, Scarlett Johansson, http://www.woody-doc-derfilm.de/)
Launige Ferienkomödie ohne Worte: „Holidays by the Sea“
Nach dem Welterfolg des Oscar-gekrönten Stummfilms „The Artist“ kommt mit „Holidays by the Sea“ erneut ein französischer Spielfilm ohne Dialoge in die Kinos. Allerdings wird kein Abklatsch von „The Artist“ geboten. Die launige Komödie schwelgt in einem knallbunten Bilderreigen. Der erzählt von den Urlaubserlebnissen braver Bürger am Meer. Dabei wird manch liebenswerte Marotte auf die Schippe und werden einige Unarten eingefleischter Spießer satirisch aufs Korn genommen. Der Film huldigt dem berühmten 1953 herausgekommenen Kino-Klassiker „Die Ferien des Monsieur Hulot“ von Jacques Tati und unterhält mit viel geistreichem Witz. Beim Internationalen Filmfestival im tschechischen Karlovy Vary wurde Pascal Rabaté im Vorjahr als bester Regisseur ausgezeichnet.
(Holidays by the Sea, Frankreich 2011, 77 Min., FSK ab 12, von Pascal Rabaté, mit Jacques Gamblin, Maria de Medeiros, http://www.holidaysbythesea.de/)
„Ice Age 4“: Kontinentalverschiebung mal anders
Bereits am Montag (2. Juli) starteten Manni, Diego und Sid in ein neues Abenteuer. Durch eine Katastrophe geraten diesmal ganze Kontinente in Bewegung. Säbelzahntiger Diego, Manni das Mammut und Faultier Sid sind nicht nur getrennt vom Rest der Herde. Das Trio treibt auf einer einsamen Eisscholle übers Meer. Und bekommt es mit seltsamen Urkreaturen und gefährlichen Piraten zu tun. Auch Sids Großmutter spielt diesmal eine Rolle. 2002 kam der erste „Ice Age“ in die Kinos, zwei Fortsetzungen sollten folgen. Der vierte Teil – erneut mit den deutschen Stimmen von Otto Waalkes, Thomas Fritsch und Arne Elsholtz – läuft in vielen Kinos in 3D.
(Ice Age 4 – Voll Verschoben, USA 2012, 86 Min., FSK ab 0, von Steve Martino und Mike Thurmeier, mit den Stimmen von Otto Waalkes, Thomas Fritsch, Arne Elsholtz, http://www.iceagemovie.com/intl/de/)
Tragikomödie „Sons of Norway“ um Teenager
Die wilde Filmballade „Sons of Norway“ entwirft eine Familiengeschichte ungewöhnlicher Art: Ende der 70er Jahre rebelliert Teenager Nikolaj (Åsmund Høeg) gegen Gott und die Welt. Seine Geschwister, der nach dem Unfalltod der Mutter allein erziehende Vater, die ganze Dorfgemeinschaft gehen dem Jungen gegen den Strich. Sein Widerstand macht sich in wilder Punk-Musik Luft. Dazu schreit er seine gegen jeden und alles gerichtete Wut vor allem in einer mit Fäkalworten gespickten Sprache heraus. Doch Nikolaj muss erkennen, dass Wut allein auf Dauer nicht als Lebensmotor taugt. Regisseur Jens Lien hat den 2004 erschienenen Bestseller „Theorie und Praxis“ gekonnt verfilmt. Das Drehbuch zum Film schrieb ihm der Autor der Vorlage, Nikolaj Frobenius.
(Sons of Norway, Norwegen 2011, 87 Min., FSK ab 12, von Jens Lien, mit Sven Nordin, Åsmund Høeg, John Lydon, http://www.sons-of-norway.de/)Alle KINOSTARTS DER WOCHE im Überblick
[dpa/ps]
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