Sie sind klein, blau und Kult: „Die Schlümpfe“ kehren ins Kino zurück. Diesmal kämpfen sie dreidimensional gegen Gargamel und sein Katze Azrael. Alle Kinostarts dieser Woche auf DIGITALFERNSEHEN.de.
„Die Schlümpfe“ erstmals in 3D
1958 hat der belgische Zeichner Peyo die Schlümpfe erfunden – mittlerweile sind sie in der ganzen Welt bekannt. Nun wurden sie modernisiert und kommen mit ihrem ersten Schlumpf-Film in 3D in die Kinos. Papa Schlumpf und fünf andere gelangen nach New York, ebenso wie der böse Zauberer Gargamel. Das Schlumpf-Sextett steht vor einem großen Abenteuer: Es muss unbedingt nach Schlumpfhausen zurückkommen und darf nicht Gargamel in die Hände fallen. Ein schön gestalteter Spaß für die ganze Familie, mit echten Schauspielern an der Seite der computeranimierten blauen Wesen.
(Die Schlümpfe in 3D, USA 2011, 102 Min., FSK 0, von Raja Gosnell, mit Hank Azaria, Neil Patrick Harris, Jayma Mays, http://www.schluempfe-film.de/)
Mit Sci-Fi-Vergnügen „Super 8“ zurück in die Zukunft
Mit einer Super-8-Kamera ziehen sechs Teenager nachts heimlich los, um einen Zombiefilm zu drehen. Sie ahnen nicht, dass ihnen dabei ein waschechtes Alien über den Weg läuft. Mit einem spektakulären Eisenbahncrash nimmt das Gruselspektakel seinen Lauf. Regisseur J.J. Abrams und Produzent Steven Spielberg stellen dabei aber sicher, dass die packende Story nicht von Action und Spezialeffekten erdrückt wird. Hinter den mysteriösen Vorfällen und dem Eingreifen des Militärs kommt immer wieder die Kleinstadtidylle der 1970er Jahre zum Vorschein. Hollywoods junger Nachwuchs kommt in „Super 8“ ganz groß heraus, Erwachsene spielen nur eine Nebenrolle.
(Super 8, USA 2011, 112 Min., FSK ab 12, von J.J. Abrams, mit Elle Fanning, Joel Courtney, http://www.super8-derfilm.de)
„Plötzlich Star“: Sommerfilmchen mit Selena Gomez
Drei junge Amerikanerinnen, darunter Disney-Star und Justin-Bieber-Freundin Selena Gomez, reisen nach Paris und sind etwas enttäuscht, wie unglamourös die Stadt der Liebe sein kann. Doch dann wird das texanische High-School-Girl Grace (Gomez) mit der reichen britischen Erbin Cordelia verwechselt. Auf diese Weise erschleicht sie sich und ihren beiden Freundinnen ein paar mondäne Tage in Monaco am Mittelmeer. Der unoriginelle Film fühle sich wie das Remake eines biederen 50er-Jahre-Films an, schrieb die „New York Times“ – und hatte ein bisschen Recht. Doch manchmal möchten (vor allem) Mädchen ja auch einfach nur ein paar kurzweilige Minuten rund um Freundschaft, Flirten und Identitätsfindung sehen.
(Plötzlich Star, USA 2011, 109 Min, FSK ab 6, von Thomas Bezucha, mit Selena Gomez, Katie Cassidy, Leighton Meester, http://www.ploetzlichstar-derfilm.de)
Beziehungsdrama „Blue Valentine“ überzeugt mit Michelle Williams
Nach sechs Jahren stehen Dean und Cindy vor den Scherben ihrer Ehe. Dabei hatte es so schön angefangen. Schonungslos zeigt Regisseur Derek Cianfrance in seinem zweiten Spielfilm den Weg von romantischer Leidenschaft zur bitteren Ernüchterung. 112 Minuten lang lassen sich Michelle Williams und Ryan Gosling kaum aus den Augen. Den Hauptdarsteller gelingt eine perfekte Gratwanderung zwischen Zärtlichkeit und Abscheu, Verliebtheit und Verzweiflung. Auch ihre gemeinsame Liebe zu Tochter Frankie kann die Beziehung nicht retten. Die Szenen einer Ehe verlangen den Schauspielern und den Zuschauern viel ab. Doch der Film belohnt mit einem intensiven Blick hinter die Gefühlskulisse.
(Blue Valentine, USA 2010, 112 Min., FSK ab 12, von Derek Cianfrance, mit Michelle Williams, Ryan Gosling, http://www.bluevalentine.senator.de)
„Die Vaterlosen“: Die Kinder der Hippies – Idyll und Brüche
Der Tod des Vaters bringt sie zusammen: Den erfolgreichen Arzt Niki, den orientierungslosen Idealisten Vito, die zerbrechliche Mizzi. Noch einmal treffen sie sich in dem riesigen, mittlerweile halb verfallenen Haus auf dem Land, in dem sie ihre Kindheit verbracht haben. Sie alle haben unterschiedliche Wege eingeschlagen, nachdem sie die Kommune der Eltern verlassen haben, und scheinen jeder auf seine Art bei sich selbst zu sein. Doch Kyra, mit der niemand gerechnet hat, bringt ein Rätsel in die harmonische Erinnerung; die Hippie-Idylle bekommt Risse.
(Die Vaterlosen, A 2011, 105 Min., von Marie Kreutzer, mit Philipp Hochmair, Johannes Krisch, Andrea Wenzl, Emily Cox, http://www.dievaterlosen.at)
Preisgekröntes Drama um jungen Illegalen in Berlin: „Der Albaner“
Arben befindet sich in einer Zwangslage. Seine Freundin erwartet ein Kind von ihm und ihre Familie verlangt 10 000 Euro als Brautgeld. Um dieses Geld schnellstmöglich zu beschaffen, geht „Der Albaner“ nach Deutschland und landet in Berlin. Erster Job: Klo putzen für drei Euro die Stunde. Doch dann lernt Arben Slatko kennen. Mit ihm öffnen sich neue Türen. Arben wird gut bezahltes Mitglied einer Menschenschlepperbande. Fasziniert vom ärmsten Land Europas im Spannungsfeld zwischen brutalem Patriarchat und turbokapitalistischer Mediengesellschaft, entwickelte Regisseur Johannes Naber ein Drehbuch, das dieses weithin unbekannte Land in den Fokus rückt. Der schnörkellos erzählte und filmisch fesselnd umgesetzte Film gewann den Max Ophüls Preis für den besten Nachwuchsfilm 2011.
(Der Albaner, Deutschland 2010, 104 Min., FSK ohne Angabe, von Johannes Naber, mit Nik Xhelilaj, Xhejlane Terbunja, Stipe Erceg, http://www.zorrofilm.de)
„Im Bazar der Geschlechter“: Doku über die Zeitehe im Iran
Ein überraschender Film über das Miteinander der Geschlechter im Iran: Es geht um die Zeitehe in Sudabeh Mortezais Dokumentation, eine auch Lust-Ehe genannte Praxis. Diese schiitische Tradition gestattet es Männern und Frauen, für einen begrenzten Zeitraum zu heiraten – von einer Stunde bis zu vielen Jahren. Von drei Protagonisten erzählt die iranische Regisseurin in ihrer zweiten Dokumentation. Einem einsamen Junggesellen, einem jungen Mullah und einer allein erziehenden, geschieden lebenden Mutter. Mortezais Porträt der iranischen Gesellschaft war nominiert für den Österreichischen Filmpreis.
(Im Bazar der Geschlechter, Österreich/Deutschland 2009, 85 Min., FSK ab 12, von Sudabeh Mortezai, http://www.bazar.wfilm.de)
„Angèle und Tony“: Eine wunderschöne, andere Liebesgeschichte
Um neu anzufangen und vor allem, um ihren kleinen Sohn nach der Haft wieder zu bekommen, braucht Angèle einen Mann. Den findet sie über eine Kontaktanzeige. Doch Tony lässt sich von der schönen, aber auch immer ein wenig linkischen Frau nicht locken. Er kann kaum glauben, dass Angèle tatsächlich ihn, den korpulenten, schweigsamen Fischer meint. Trotzdem lässt er sie in seinem Haus wohnen und gibt ihr Arbeit. Und langsam, sehr langsam entwickelt sich eine Vertrautheit, die so gar nicht in die Klischees von Liebesfilmen passen will. Alix Delaporte hat mit ihrem Spielfilmdebüt einen wunderschönen Film vor der rauen Kulisse der Normandie geschaffen, der auch dank der beiden großartigen Hauptdarsteller den Zuschauer sofort einfängt.
(Angèle und Tony, Frankreich 2010, 87 Min. FSK ohne Angabe, von Alix Delaporte, mit Clotilde Hesme, Grégory Gadebois, http://www.angeleundtony-film.de/)
„Our Grand Despair“: Türkischer Berlinale-Beitrag
Die Wohngemeinschaft zweier Männer in Ankara, Ender und Cetin, schon seit Schulzeiten kennen sich die beiden Enddreißiger. Ganz friedlich und entspannt lebt man zusammen, bis sich eines Tages alles ändert, als Nihal, die hübsche Schwester eines Freundes, in die Männer-WG einzieht. Ihre Eltern hat sie durch einen Unfall verloren. Nicht nur, dass sich nun zwischen den Dreien eine zarte Freundschaft entspinnt – die beiden Junggesellen verlieben sich auch richtiggehend in Nihal, ohne von den Gefühlen des anderen zu wissen. Der von Seyfi Teoman inszenierte Film lief als Wettbewerbsbeitrag auf der diesjährigen Berlinale.
(Our Grand Despair, Türkei/Deutschland/Niederlande 2011, 102 Min., FSK keine Angaben, von Seyfi Teoman, mit Ilker Aksum, Fatih Al, Günes Sayin, http://www.farbfilm-verleih.de)
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[dpa/js]
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