Er ist wieder da: Der wohl berühmteste Geheimagent der Welt kehrt mit „Skyfall“ zurück in die deutschen Kinos. Diesmal muss „James Bond“ den britischen Geheimdienst MI6 vor feindlichen Angriffen schützen. Doch auch „Harry Potter“-Star Emma Watson versucht in ihrer ersten Hauptrolle fernab des Potter-Universums zu glänzen. Welche Filme diese Woche sonst noch in den deutschen Kinos starten, verrät Ihnen DIGITALFERNSEHEN.de.
James Bond Nummer 23: „Skyfall“ kombiniert Klassik und Moderne
Im 50. Jubiläumsjahr der James-Bond-Filmreihe schafft „Skyfall“ die Gratwanderung zwischen Kult und moderner Geschichte. Denn neben den klassischen Bond-Elementen vom geschüttelten Martini bis zum Aston Martin hat Regisseur und Oscar-Preisträger Sam Mendes („American Beauty“) dem 23. Abenteuer von Geheimagent 007 einen modernen Dreh mit verwundbaren Helden gegeben. Bond, zum dritten Mal von Daniel Craig gespielt, stößt in „Skyfall“ an seine Grenzen. Computerhacker bedrohen den britischen Geheimdienst MI6. Der geniale Bösewicht Silva, gespielt von Javier Bardem, hat es auf Bonds Chefin M (Judi Dench) abgesehen. Die soll außerdem in Rente und von einem scheinbaren Bürokraten, gespielt von Ralph Fiennes, abgelöst werden. Schafft Bond es, das, was ihm lieb und teuer ist, zu retten? Am Ende gibt es eine unerwartete Auflösung.
(Skyfall, Großbritannien/USA 2012, 143 Min., FSK ab 12, von Sam Mendes, mit Daniel Craig, Judi Dench, Javier Bardem, Ralph Fiennes, Naomi Harris, Berenice Marlohe, http://www.skyfallfilm.de)
„Vielleicht lieber morgen“: Emma Watsons erste Hauptrolle nach Potter
Nach dem Selbstmord eines Freundes leidet der introvertierte Charlie unter Depressionen und findet an seiner neuen High School keine Freunde – bis er Sam und Patrick kennenlernt. Die fröhlich-verrückten Stiefgeschwister nehmen ihn in ihre Clique und die Welt der Partys auf. Aber irgendwann merkt Charlie, dass auch Sam und Patrick ihre eigenen Probleme haben. Ein unspektakulär-liebenswerter Film über Erwachsenwerden, Freundschaft und Liebe, in dem Emma Watson in ihrer ersten Hauptrolle in einem Nicht-Harry-Potter-Film überzeugt.
(Vielleicht lieber morgen, USA 2012, 103 Min., FSK ab 12, von Stephen Chbosky, mit Emma Watson, Logan Lerman, Ezra Miller, Paul Rudd, Joan Cusack, Kate Walsh, http://www.vielleichtliebermorgen-film.de)
„Oh Boy“: Meisterwerk über Berliner Lebensgefühl
Gleich mit seinem Kino-Debüt hat Regisseur Jan Ole Gerster ein kleines Meisterwerk geschaffen. Sein Film „Oh Boy“ erzählt einen Tag im Leben des jungen Berliner Ex-Studenten Niko (Tom Schilling) nach, der sich vor allem nach einem sehnt: Kaffee. Als sein reicher Vater (Ulrich Noethen) allerdings merkt, dass sein Sohn schon vor zwei Jahren das Jura-Studium geschmissen hat, dreht er ihm den Geldhahn zu. In kleinen, komischen, absurden oder melancholischen Episoden zeigt Gerster seinen Blick auf das Lebensgefühl der Bundeshauptstadt – und vielleicht das einer ganzen Generation. Auf die Frage seines Vaters, was er denn in den vergangenen Jahren getrieben habe, antwortet Niko: „Nachgedacht – über mich, über dich, über alles.“
(Oh Boy, Deutschland 2012, 85 Min., FSK ab 12, von Jan Ole Gerster, mit Tom Schilling, Michael Gwisdek, Ulrich Noethen, http://www.ohboy.x-verleih.de)
„Omamamia“: Marianne Sägebrecht auf dem Weg zum Papst
Marguerita ist 65 Jahre alt, ihr Mann ist gestorben. Und ihr Haus in Kanada, das hat die Tochter einfach verkauft. Ins Altenheim aber will die Großmutter keinesfalls, egal, ob das der Tochter nun passt oder nicht. Marguerita hat ganz eigene Pläne: Unbedingt möchte sie zum Papst nach Rom. Also macht sich die rüstige Oma eines Nachts allein auf den Weg nach Italien. Dort warten so einige Überraschungen auf sie. Regie bei „Omamamia“ hat Tomy Wigand geführt, der schon Filme inszeniert hat wie „Das fliegende Klassenzimmer“. Die Hauptrolle in dieser Generationen-Komödie spielt die legendäre Marianne Sägebrecht („Out of Rosenheim“).
(Omamamia, Deutschland 2012, 105 Min., FSK ab 0, von Tomy Wigand, mit Marianne Sägebrecht, Annette Frier, Miriam Stein, http://www.omamamia-film.de)
Australiens Oscar-Kandidat „Lore“: Kinder der Nazi-Täter
Eine seltene Perspektive: Die Regisseurin Cate Shortland nimmt in der deutsch-australischen Gemeinschaftsproduktion „Lore“ die Kinder der Täter in den Blick. Ein 15-jähriges Mädchen (Saskia Rosendahl), Tochter ranghoher Nazis, muss sich nach dem Krieg mit vier Geschwistern allein zu den Großeltern im Norden Deutschlands durchschlagen – die Eltern sind von den Alliierten verhaftet worden. Erzogen im Wahn vom Herrenmenschentum, muss das Mädchen einen Weg zwischen Gestern und Morgen finden. Das schon mit mehreren Preisen ausgezeichnete Drama geht für Australien ins Rennen um den Auslands-Oscar. Die bildgewaltige, oft grausam inszenierte Geschichte basiert auf einer Novelle von Rachel Seiffert.
(Lore, Deutschland/Australien/Großbritannien 2012, 109 Min., FSK ab 0, von Cate Shortland, mit Saskia Rosendahl, Kai Malina, Nele Trebs und Ursina Lardi, http://www.lore-derfilm.de)Alle KINOSTARTS DER WOCHE im Überblick
[dpa/fm]
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