[Kinostarts der Woche] Große Namen – keine Blockbuster

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Große Namen geben sich ab dem heutigen Donnerstag auf der Leinwand die Ehre. Robert Redford, Kevin Spacey und Paul Bettany flankieren ein Ensemble aus Indie-Perlen und dem zweiten „Wickie“-Film. Alle Kinostarts dieser Woche auf DIGITALFERNSEHEN.de.

„Der große Crash – Margin Call“ – Finanzthriller mit Kevin Spacey
 
Der Abend vor der Finanzkrise im Herbst 2008: Ein großes New Yorker Investmenthaus entlässt seine ersten Mitarbeiter, da stellt der junge Banker Peter Sullivan (Zachary Quinto) nach Feierabend fest, dass die Verluste bei weitem die Wert der gesamten Bank übertreffen. Eilig wird mitten in der Nacht die gesamte Führungsriege einberufen, der Boss (Jeremy Irons) gar eingeflogen. Doch schon da steht fest: Die Krise ist unabwendbar. J.C. Chandors Finanzthriller „Der große Crash – Margin Call“ setzt viel Wirtschaftswissen voraus und bedient sich mit wenigen Ausnahmen der Klischees der kalten Finanzwelt. Auch großartige Schauspieler wie Kevin Spacey können daran nicht viel ändern. 
(Der große Crash – Margin Call, USA 2011, 109 Min., FSK ab 6, von J.C. Chandor, mit Kevin Spacey, Paul Bettany, Jeremy Irons, Zachary Quinto, Demi Moore, http://www.dergrossecrash-derfilm.de)
 
 
Robert Redford mit „Die Lincoln Verschwörung“ politisch
 
Oscar-Preisträger Robert Redford mag politischen Tiefgang, das stellt er mit „Die Lincoln Verschwörung“ erneut unter Beweis. Sein achtes Regiewerk ist ein klassisch inszeniertes Gerichtsdrama, das von den Folgen des Attentats auf den 16. US-Präsidenten Abraham Lincoln handelt. Als einzige Frau wird die Südstaatlerin Mary Surratt als Komplizin vor ein Militärtribunal gestellt. Redford thematisiert Machtmissbrauch und die Aufweichung der Justiz in Terrorzeiten. Gleichzeitig ist es die packende Geschichte eines Anwalts, der seine Mandantin vor dem Galgen retten will.
(Die Lincoln Verschwörung 2011, 123 Min., FSK ab 12, von Robert Redford, mit Robin Wright, James McAvoy, Kevin Kline, Evan Rachel Wood, Tom Wilkinson, http://www.tobis.de/film/die-lincoln-verschwoerung)
 
 
„Wickie auf großer Fahrt“ und in 3D 
 
Rote Haare und ein schlaues Köpfchen – Wickie ist selten um eine Antwort verlegen. Im neuen Kinofilm „Wickie auf großer Fahrt“ stellt der Rotschopf wieder unter Beweis, dass gute Einfälle oft mehr bringen, als Mut und Kraft. Dabei wird es sehr gefährlich. Denn Wickie muss nicht nur seinen Vater Halvar aus den Fängen des Schrecklichen Sven retten. Er und seine Männer wollen auch einen sagenhaften Schatz bergen. Der erste deutsche Realfilm, der in 3-D gedreht wurde, besticht durch eine warmherzige, spannende Geschichte und viele lustige Szenen. Der Film von Christian Ditter steht dem erfolgreichen ersten Teil von Michael „Bully“ Herbig in nichts nach. 
(Wickie auf großer Fahrt, Deutschland 2011, 96 Min., FSK ab 0, von Christian Ditter mit Jonas Hämmerle, Günter Kaufmann, Waldemar Kobus, Christoph Maria Herbst, Christian Ulmen, http://www.wickie-film.de)

Vor dem Krieg – Tanovics neuer Film „Cirkus Columbia“ 
 
Der bosnische Regisseur und Oscar-Preisträger Danis Tanovic („No Man’s Land“) zeigt in seinem neuen Film „Cirkus Columbia“ einen Ort in seiner Heimat kurz vor dem Ausbruch des Krieges. Als die kommunistische Führung Anfang der 90er Jahre zusammenbricht, kehrt Divko Buntic nach Jahrzehnten im deutschen Exil nach Bosnien-Herzegowina zurück. Mit dabei hat er eine Geliebte und einen Haufen D-Mark. In seinem Heimatdorf benimmt er sich wie ein König und macht seiner Ex-Frau Lucija und seinem Sohn Martin das Leben zur Hölle. Der Krieg rückt immer näher, aus Freunden werden Feinde. Bald müssen die Bewohner entscheiden, ob sie fliehen oder bleiben. 
(Cirkus Columbia, Bosnien-Herzegowina 2010, 113 Min., FSK o.A., von Danis Tanovic, mit Miki Manojlovic, Mira Furlan, Jelena Stupljanin, http://www.movienetfilm.de/circus/index.php)
 
 
„Film Socialisme“: Godards Reise durch die Zeit
 
Assoziationen, zeitkritische Kommentare und eine Flut an Bildern, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben: „Film Socialisme“ von Jean-Luc Godard ist eine Collage, ein Strom vorbeiziehender Dialoge und Szenen. Der in Cannes in der Kategorie „Un Certain Regard“ präsentierte Film ist eine Reise durch die Zeit, eine Patchwork-artige zeitkritische Reflexion über die Entwicklung der Welt von heute, angefangen bei den alten Ägyptern. Ein Essayfilm, der keine Handlung erzählt, sondern in typischer Godard-Manier das kritische Weltbild des 80-jährigen Filmemachers widerspiegelt. In dem Film spielt neben Christian Sinniger, Catherine Tanvier, Alain Badiou auch Patti Smith mit. 
(Film Socialisme, Frankreich 2011, 102 Min., FSK ab 0, von Jean-Luc Godard, mit Christian Sinniger, Patti Smith, Catherine Tanvier, Alain Badiou, http://dpaq.de/hf7jQ)
 
 
„Bombay Diaries“ – Tagebuch einer indischen Großstadt 
 
„Bombay Diaries“ erzählt von vier Menschen in Mumbai (Bombay), deren Wege sich auf unterschiedliche Weise kreuzen. Mit den Charakteren lernt der Zuschauer Facetten der Millionenstadt kennen – Reichtum und Armut, Getümmel und Einsamkeit. Das mit einem echten Superstar (Aamir Khan) besetzte Filmtagebuch ist modernes indisches Kino, das ohne jedes Bollywood-Klischee auskommt und trotz einiger Längen wirklich sehenswert ist. 
(Bombay Diaries, Indien 2010, 100 Min., FSK ab 6, von Kiran Rao, mit Aamir Khan, Monica Dogra, Prateik Babbar, Kriti Malhotra, http://www.rapideyemovies.de/film/bombay-diaries/catalogue/kino/genre/0)
 
 
„Das kleine Zimmer“: Eine Geschichte vom Lebensende
 
Edmond macht es seiner Umwelt nicht leicht: Eigensinnig und renitent ist der Witwer und ins Altersheim möchte er schon gar nicht. Eine Pflegerin zwar – die durch den Tod ihres Kindes traumatisierte Rose – besucht Edmond täglich in seiner Wohnung; auch sie aber hat ihre liebe Müh mit dem sturköpfigen Alten. Schließlich zwingt ein Sturz Edmond dazu, Roses Hilfe doch anzunehmen. Ausgezeichnet wurde „Das kleine Zimmer“ mit dem Schweizer Filmpreis „Quartz“ für den besten Film und das beste Drehbuch. Edmond wird verkörpert vom 85-jährigen Franzosen Michel Bouquet. „La Petite Chambre“, so der Originaltitel, ist der erste Spielfilm der Schweizer Regisseurinnen Stéphanie Chuat und Véronique Reymond. 
(Das kleine Zimmer, Schweiz/Luxemburg 2010, 87 Min., FSK o.A., von Stéphanie Chuat und Véronique Reymond, mit Michel Bouquet, Florence Loiret-Caille, Eric Caravaca, http://www.arsenalfilm.de/das-kleine-zimmer/)
 
 
Regiedebütant erzählt „Von der Kunst, sich durchzumogeln“
 
Wenn man sowieso irgendwann das Zeitliche segnet, findet George, dann macht es doch wenig Sinn, sich mit lästigen Mathe-Hausaufgaben herumzuplagen. Nur drei Wochen noch bleiben dem 17-Jährigen bis zur Abschlussprüfung an seiner New Yorker Highschool, dafür aber müsste er eigentlich den Stoff des ganzen Schuljahres nachholen. Und es wird noch komplizierter für den Eigenbrödler, als er sich immer mehr hingezogen fühlt zu seiner hübschen Schulkameradin Sally. Inszeniert hat das Coming-of-Age-Drama Gavin Wiesen, es ist der erste Langfilm des US-Amerikaners. In den Hauptrollen zu sehen sind die Nachwuchsdarsteller Emma Roberts (Julia Roberts Nichte) und Freddie Highmore („Charlie und die Schokoladenfabrik“).
(Von der Kunst, sich durchzumogeln, USA 2011, 83 Min., FSK o.A., von Gavin Wiesen, mit Emma Roberts, Freddie Highmore, Michael Angarano, http://www.von-der-kunst-sich-durchzumogeln.de)
 
DIGITALFERNSEHEN.de stellt Ihnen an dieser Stelle wöchentlich die aktuellen Filmstarts der Woche vor. Jeweils am Donnerstagmorgen finden Sie auf unseren Seiten die perfekte Planungshilfe für den nächsten Kinobesuch. Hier geht es zu den Kinostarts der Vorwoche.Alle KINOSTARTS DER WOCHE im Überblick
[Aliki Nassoufis]

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