Kinostarts der Woche: Familienbanden und Ganoven zum gern haben

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Es ist angerichtet für einen unterhaltsamen Kinoabend. „Türkisch für Anfänger“ zeigt den Beginn der chaotischen Patchworkfamilie und Mark Wahlberg überzeugt in „Contraband“ als harter Kerl. Alle Kinostarts der Woche hat DIGITALFERNSEHEN.de für Sie zusammengestellt.

„Türkisch für Anfänger“ in Thailand: Kultserie neu erzählt

 
Lena und Cem sind wieder da. Aus der Kultserie „Türkisch für Anfänger“ ist ein Kinofilm geworden, der alles auf Anfang stellt. Der Film tut so, als habe es die lautstarken Streitigkeiten und Liebeleien im Hause Schneider/Öztürk nie gegeben. Auf der Leinwand lernen sich alle erst kennen – und das auch noch in der Südsee. Nach einer Notlandung sitzen die Kinder nämlich auf einer einsamen Insel fest, während ihre Eltern sich im Luxushotel näher kommen. Auch wenn Regisseur Bora Dagtekin viel von dem Witz der Serie auf die Leinwand rettet – an den Charme der Serie kommt der Film nicht ganz heran. Für Fans ist er trotzdem ein Muss.
(Türkisch für Anfänger, Deutschland 2012, 100 Min., FSK ab 12, von Bora Dagtekin, mit Elyas M’Barek, Josefine Preuß, Anna Stieblich, http://www.tfa-film.de/#/home)
 
 
„Best Exotic Marigold Hotel“: Sehenswerte Culture-Crash-Komödie

 
Die Idee ist einfach zu verlockend: Statt im englischen Nieselregen zu versauern, wollen sieben Ruheständler ihren Lebensabend lieber unter indischer Sonne genießen. Als sich das vermeintlich paradiesische Hotel als pittoreske Bruchbude entpuppt, ist Improvisationstalent angesagt. Regisseur John Madden („Shakespeare in Love“) hat eine wunderbar pointierte, kurzweilige Culture-Crash-Komödie in Szene gesetzt, die vor allem mit großartigen britischen Charakterdarstellern im besten Alter überzeugt – darunter Judi Dench, Maggie Smith, Bill Nighy und Tom Wilkinson.
(Best Exotic Marigold Hotel, Großbritannien 2012, 124 Min., FSK ab 0, von John Madden, mit Judi Dench, Maggie Smith, Bill Nighy, Tom Wilkinson, http://www.best-exotic-marigold-hotel.de/)

Krimispannung mit doppeltem Boden: „Contraband“
 
Ex-Teenie-Pop-Star und Ex-Model Mark Wahlberg beweist in „Contraband“ mal wieder, dass er als Schauspieler vor allem im Part des harten Kerls überzeugen kann. Hier verkörpert er einen Mann, der dem Verbrechen Adieu gesagt hat. Doch die Umstände zwingen ihn zu einem vermeintlich letzten Großeinsatz als Schmuggler. Der Film von Baltasar Kormákur fesselt als Krimi mit doppeltem Boden, denn die Story hat einige Überraschungen parat. Und Mark Wahlberg agiert souverän als Supergauner, dem wohl jeder im Publikum gern die Daumen drückt.
(Contraband, USA 2012, 109 Min., FSK ab 16, von Baltasar Kormákur, mit Mark Wahlberg, Kate Beckinsale, Ben Foster, Giovanni Ribisi, http://www.haywire-derfilm.de/)
 
 
Skandinavische Krimiverfilmung „Headhunters“ – spannend und absurd
 
Skandinavische Krimis bestechen meist mit kühler Ästhetik, etwas verschrobenem Personal und ausgeklügelten Plots. Der norwegische Regisseur Morten Tyldum setzt in seiner Verfilmung von Jo Nesbøs „Headhunter“ noch einen drauf: Die anfängliche Gaunerkomödie entwickelt sich nach und nach zu einem ultrabrutalen und teils abstrusen Thriller in Coen-Brüder-Manier. Roger Brown (Aksel Hennie) ist ein berechnender Widerling, der als Headhunter sadistische Spielchen mit seinen Kandidaten spielt. Doch eines Tages wird der kühl berechnende Jäger selbst zum Gejagten. Die erste Verfilmung eines Nesbø-Krimis ist nicht großartig, aber durchaus spannend, dabei allerdings nichts für zarte Seelen. (Headhunters, Norwegen 2011, 100 Min, FSK ab 16, von Morten Tyldum, mit Aksel Hennie, Nikolaj Coster-Waldau, Synnove Macody Lund, www.headhunters-derfilm.de)
(Headhunters, Norwegen 2011, 100 Min, FSK ab 16, von Morten Tyldum, mit Aksel Hennie, Nikolaj Coster-Waldau, Synnove Macody Lund, http://www.headhunters-derfilm.de/)
 
 
Deutscher Journalist erzählt von einer jungen „Generation Kunduz“
 
„Generation Kunduz“ ist das Porträt von fünf jungen Afghanen zwischen Krieg und Normalität, Angst und Optimismus, zwischen Taliban und internationalem Militär: Da ist Nazanin, die Lokalreporterin, die für Gleichberechtigung kämpft und doch eine Burka tragen muss. Da ist Hasib, der Student, der von freien Wahlen träumt. Da ist ein zehnjähriger Schuhputzer, der vom Krieg redet fast wie ein Erwachsener, und da sind Ghulam und Khatera, die an ihrem ersten Film, einem Liebesdrama, arbeiten, inmitten der Kriegswirren. Regisseur Martin Gerner, der mit dieser Dokumentation sein Kinodebüt vorlegt, berichtet als Journalist seit 2004 für diverse Medien aus Afghanistan. 
(Generation Kunduz, Deutschland 2011, 80 Min., FSK ohne Angabe, von Martin Gerner, http://www.generation-kunduz.com/http://www.schilf.x-verleih.de/)
 
 
„Das Turiner Pferd“: Ausgezeichneter Film vom Ungarn Béla Tarr
 
Zu Beginn erzählt Béla Tarr eine Anekdote aus dem Leben des Philosophen Friedrich Nietzsche: 1889 beobachtet dieser in Turin einen Kutscher, der sein Pferd misshandelt. Der Kutscher schlägt auf das Tier ein, bis der Philosoph dazwischen geht und sich schluchzend an den Hals des Tieres wirft. Nach dem Ereignis wird bei Nietzsche eine psychische Erkrankung diagnostiziert; die letzten Jahre seines Lebens verbringt er als Pflegefall. Tarrs Film geht der Frage nach, was mit dem Pferd geschehen ist und erzählt vom harten Alltag des Kutschers. Tarr, bekannt durch Werke wie „Satanstango“, setzt auch hier auf Schwarz-Weiß-Bilder. Bei der Berlinale wurde der Film 2011 mit dem Großen Preis der Jury bedacht. 
(Das Turiner Pferd, Ungarn/Frankreich/D/Schweiz 2011, 146 Min., FSK ohne Angabe, von Béla Tarr, mit János Derzsi, Erika Bók, Mihály Kormos, http://www.basisfilm.de/basis_neu/seite3.php?id=279)
 
 
„Abschied von den Fröschen“: Doku über Filmemacher Ulrich Schamoni
 
Ulrich Schamoni gehört sicher zu der populären Fraktion des jungen deutschen Films, feierte internationale Erfolge mit „Es“ (1966), „Alle Jahre wieder“ (1967) und „Chapeau claque“ (1974). Die letzten Jahre vor seinem Tod im März 1998 hat er in einem Filmtagebuch dokumentiert. Aus diesem 170-stündigen Material, Filmausschnitten und historischen Filmdokumenten hat seine Tochter Ulrike Schamoni eine starke Dokumentation über den umtriebigen Künstler kreiert. Es ist eine anrührende Chronik, nicht etwa eines Sterbens, sondern eines Lebens, die das Glück, die Schönheit eines jeden Tages feiert und einen klaren Blick auf die kleinen Dinge des Lebens wirft. 
(Abschied von den Fröschen, Deutschland 2011, 92 Min., FSK ohne Angabe, von Ulrike Schamoni, http://www.ziegler-film.com/produktionen/kino/produktion/abschied-von-den-froeschen.html)

 
DIGITALFERNSEHEN.de stellt Ihnen an dieser Stelle wöchentlich die aktuellen Filmstarts der Woche vor. Jeweils am Mittwochnachmittag finden Sie auf unseren Seiten die perfekte Planungshilfe für den nächsten Kinobesuch. Hier geht es zu den Kinostarts der Vorwoche.Alle KINOSTARTS DER WOCHE im Überblick
[Aliki Nassoufis/sv]

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