[Kinostarts der Woche] Comichelden und Großstadtkrisen

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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US-Komiker Steve Carell muss sich in „Crazy Stupid Love“ einer Lebenskrise stellen, Woody Allens „Midnight In Paris“ schmeichelt nostalgischen Naturen und „Captain America“ kämpft gegen seinen Widersacher Red Skull. Alle Kinostarts dieser Woche auf DIGITALFERNSEHEN.de.

„Midnight in Paris“: Allens Zeitreise in die Vergangenheit
 
Woody Allen ist ein Nostalgiker und Romantiker. In „Midnight in Paris“ greift er wieder das Thema Flucht aus dem Alltag und der Wirklichkeit in eine märchenhafte Welt auf. Gil (Owen Wilson) und Inez (Rachel McAdams) verbringen ihren Urlaub in Paris. Doch statt verliebt durch die Stadt der Lichter zu bummeln, begibt sich Gil auf die Suche nach seinen Träumen. Er entdeckt, dass Inez doch nicht die Frau seines Lebens ist und begibt sich allnächtlich auf eine Reise in das Paris der 20er Jahre. Dort trifft er auf Ernest Hemingway, Pablo Picasso und Salvador Dalí. Die Besetzungsliste glänzt mit großen Namen wie Marion Cotillard und Adrien Brody. Und Carla Bruni-Sarkozy spielt die Nebenrolle einer Fremdenführerin. 
(Midnight in Paris, USA/Spanien/Frankreich 2011, 94 Min., FSK ab 0, von Woody Allen, mit Owen Wilson, Rachel McAdams, Kathy Bates, Adrien Brody, Marion Cotillard, http://www.midnight-in-paris.de)
 
 
„Captain America“ – amüsante Action-Verfilmung des Comic-Klassikers 
 
Steven Rogers (Chris Evans) ist zu schmächtig, um als Soldat in der US-Armee im Zweiten Weltkrieg für Frieden und Freiheit zu kämpfen. Also stellt er sich nach seiner Ausmusterung für einen mysteriösen Versuch zu Verfügung, der aus dem unscheinbaren Jüngling eine menschliche Wunderwaffe macht: Captain America ist geboren und zieht nach Europa, um den bösen Nazi-Agenten Red Skull (Hugo Weaving) zu besiegen – selbstverständlich stets in seinem blau-rot-weißen Kostüm samt Maske und Schild. Zum 70. Geburtstag des Comic-Helden hat sich Regisseur und Produzent Joe Johnston („Jumanji“, „Wolfman“) dem Prototyp des American Heroes angenommen und ein sehr amüsantes, absolut klischeehaftes, pathetisches Heldenepos geschaffen. Tiefsinnige Unterhaltung geht anders, actionreiches Kino voller Ironie genau so. 
(Captain America, USA 2011, 123 Min., FSK ab 12, von Joe Johnston, mit Chris Evans, Hugo Weaving, Hayley Atwell, Tommy Lee Jones, http://captainamerica.marvel.com/intl/de/)

„Crazy Stupid Love“: Liebe in der Lebenskrise
 
Der Mittvierziger Cal (Steve Carell) ist mit seiner Jugendliebe Emily verheiratet, hat wohlgeratene Kinder und Erfolg im Job. Doch dann geht seine Frau (Julianne Moore) fremd und will sich von ihm scheiden lassen. Voller Selbstmitleid stellt er seinen Kummer in einer Bar zur Schau und lernt dort den Schönling Jacob (Ryan Gosling) kennen. Der zeigt ihm, wie man in kurzer Zeit möglichst viele Frauen aufreißt. Mit modischen Jacketts und viel falschem Charme gelingen Cal bald erste Eroberungen. Schon scheint er an dem Egotrip Gefallen zu finden, da bringen ausgerechnet die pubertären Weisheiten seines 13-jährigen Sohnes seine neuen Denkweisen mächtig ins Wanken. 
(Crazy Stupid Love, USA 2011, 118 Min., FSK ab 12, von Glen Ficarra und John Requa, mit Steve Carell, Ryan Gosling, Julianne Moore, Emma Stone, http://wwws.warnerbros.de/crazystupidlove/)
 
 
„Sommer in Orange“: Rosenmüllers Film über Bhagwan und Bayern
 
Bhagwan-Jünger in der bayerischen Provinz – das sorgt für Aufsehen. Im idyllischen Talbichl will die Gruppe eine Kommune samt Therapie-Zentrum errichten. Während die Erwachsenen das Landleben genießen, fühlt sich die 12 Jahre alte Lili überhaupt nicht wohl. In der Schule ist sie die Exotin und wird von allen ausgelacht. Mit allen Mitteln versucht sie deshalb, sich anzupassen: Dirndl statt Pumphose, Blaskapelle statt Meditation und Würstchen statt Tofu. Trotzdem gibt es bald einigen Wirbel um die Kommune. „Sommer in Orange“ ist der neue Film von Marcus H. Rosenmüller – eine farbenfrohe Komödie, die allerdings nicht so richtig in Fahrt kommt. Dafür werden viele Klischees über Bhagwan-Anhänger bestätigt. Das ist manchmal zum Lachen, bisweilen aber auch recht plakativ. 
(Sommer in Orange, Deutschland 2011, 110 Min., FSK ab 12, von Marcus H. Rosenmüller, mit Petra Schmidt-Schaller, Oliver Korittke, Wiebke Puls, http://www.sommerinorange.de)
 
 
Jimi Blue Ochsenknecht gibt den coolen Rapper in „Homies“
 
Marvin wächst in privilegierten Verhältnissen und einer Vorstadtvilla auf. Und seine Mutter, die als Immobilienmaklerin viel Geld scheffelt, weiß genau, wohin die Reise gehen soll für ihren 18-jährigen Sohn. Der aber träumt von einem anderen Weg: Als Rap-Musiker und ohne finanzielle Unterstützung von Zuhause möchte er sich beweisen. Marvin trifft auf die Gruppe um den coolen Osman und die hübsche Stella – und sein Leben nimmt die entscheidende Wendung. Die Hauptrolle des Marvin wird gespielt von Jimi Blue Ochsenknecht. Der Sohn von Uwe Ochsenknecht ist vor allem bekannt durch seinen Part in der Filmreihe „Die wilden Kerle“. Regie bei „Homies“ führte Adnan G. Köse 
(„Lauf um Dein Leben – Vom Junkie zum Ironman“). (Homies, Deutschland 2010, 90 Min., FSK ab 0, von Adnan G. Köse, mit Jimi Blue Ochsenknecht, Ann-Kathrin Kramer, Ismail Deniz, http://www.homies-derfilm.de
 
 
„Wir schaffen das schon“: Italienische Psychiatrie-Komödie
 
Ende der 70er Jahre wurde in Italien das „Gesetz 180“ verabschiedet, welches die Auflösung sämtlicher psychiatrischer Anstalten des Landes vorsah. Sie wurden durch offene Einrichtungen ersetzt, darunter Wohngemeinschaften und Kooperativen. In seinem Spielfilm erzählt Regisseur Giulio Manfredonia von einer Kooperative, deren Mitglieder trotz der Reform von einem Arzt ruhig gestellt werden, der sie zudem stumpfsinnige Arbeit verrichten lässt. Das ändert sich erst, als sich ein Gewerkschaftler der Gruppe annimmt: Den Ex-Patienten bringt er nicht nur das Verlegen von Parkettböden bei – er gibt ihnen auch ihre Würde zurück. Bei den italienischen Filmpreisen „David di Donatello“ erhielt das Werk neun Nominierungen. 
(Wir schaffen das schon, Italien 2008, 111 Min., FSK keine Angabe, von Giulio Manfredonia, mit Claudio Bisio, Andrea Bosca, Anita Caprioli, http://www.kairosfilm.de/programm.htm)
 
 
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[dpa/ar]

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