[Kinostarts der Woche] Barbaren, Sex ohne Liebe und Müll

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Conan lässt unter der Regie von Markus Nispel in 3D die Muskeln spielen, Justin Timberlake versucht sich an Sex ohne Beziehung mit Mila Kundera und in „Taste The Waste“ erfährt man Erschreckendes zum Thema Lebensmittel. Alle Kinostarts dieser Woche auf DIGITALFERNSEHEN.de.

„Conan 3D“ als Gewaltorgie von Regisseur Nispel 
 
Für Arnold Schwarzenegger war „Conan, der Barbar“ 1982 der Durchbruch als Filmschauspieler, nun spielt der ehemalige „Baywatch“-Akteur Jason Momoa den nordischen Krieger. „Conan 3D“ ist eine knapp zweistündige Gewaltorgie vom deutschen Regisseur Marcus Nispel. Dem Zuschauer werden in dem 3D-Film Blutfontänen, abgehackte Glieder und Feuersbrünste präsentiert. Conan will den Tod seines Vaters rächen, der einst von einem diabolischen Kriegsherrn ermordet wurde. Fast 100 Stuntmänner waren bei den Dreharbeiten in Bulgarien im Einsatz. Der Hochglanz-Trash Nispels („The Texas Chainsaw Massacre“) ist handwerklich gut gemacht, inhaltlich aber dürftig und bisweilen unfreiwillig komisch. 
(Conan 3D, USA 2011, 112 Minuten, FSK ab 18 Jahre, von Marcus Nispel, mit Jason Momoa, Rachel Nichols, Stephen Lang, Ron Perlman, http://wwws.warnerbros.de/conanthebarbarian)
 
 
„Freunde mit gewissen Vorzügen“ – Flottes Duo Timberlake & Kunis
 
Nur Sex – bloß keine Gefühle. Nach diesem Motto tun sich Justin Timberlake und Mila Kunis in „Freunde mit gewissen Vorzügen“ zusammen. Der erfolgreiche Chef eines Männermagazins und die Headhunterin aus New York scheuen nach gescheiterten Beziehungen neuen Ärger und wollen einfach nur Spaß haben. Natürlich geht das gründlich schief und die romantische Komödie endet, wie eine romantische Komödie enden muss. Regisseur Will Gluck („Einfach zu haben“) gelingen zwei vergnügliche Kinostunden – vor allem dank seines witzigen und schlagfertigen Darsteller-Duos. 
(Friends With Benefits, USA 2011, 109 Min., FSK (beantragt) ab 12, von Will Gluck, mit Justin Timberlake und Mila Kunis, http://www.freunde-mit-gewissen-vorzuegen.de)

„Le Havre“: Ein Märchen für mehr Menschlichkeit
 
Marcel Marx fristet sein Leben als Schuhputzer und ist dabei ganz zufrieden. Er liebt seine Frau, sein kleines Häuschen, seine Stammkneipe und seine Hündin Laïka. Doch dann läuft ihm Idrissa, ein junger afrikanischer Migrant über den Weg. Mit „Le Havre“ greift Aki Kaurismäki das brisante und hochaktuelle Thema der illegalen Einwanderung auf. Doch statt eines Gesellschaftsdramas präsentiert der finnische Filmemacher ein poetisches, teilweise skurriles Retro-Märchen, das er in die 60er Jahre verlagert. Als Protagonisten greift er auf Schauspieler zurück, die schon öfter vor seiner Kamera standen wie André Wilms und Kati Outinen. Als Kommissar brilliert Jean-Pierre Darroussin, der letztendlich bei der Flucht Idrissas hilft. 
(Le Havre, Finnland/Frankreich/Deutschland, 2011, 93 Min., FSK ohne Altersbeschränkung, von Aki Kaurismäki mit André Wilms, Kati Outinen, Blondin Miguel, Jean-Pierre Darroussin, http://www.michaelfilm.com)
 
 
„Tournee“: Roadmovie zwischen Burlesque und Tristesse
 
Auf den Reiz der erotischen Tanzshows der „New Burlesque“ setzt Mathieu Amalric in „Tournee“. Darin reist eine Truppe – übrigens echter, auf Festivals gecasteter – Stars der Szene durch die französische Provinz, immer in der Hoffnung auf einen Auftritt in Paris. Stattdessen wird ihr Manager (Amalric) in der Hauptstadt k.o. geschlagen. Der dokumentarisch wirkende Roadmovie ist die dritte Regiearbeit des populären französischen Schauspielers Amalric („Schmetterling und Taucherglocke“). Auf dem Festival in Cannes wurde der Beitrag ausgezeichnet, doch manchen Zuschauer dürfte er auch langweilen. 
(Tournee, Frankreich 2010, 111 Minuten, FSK ab 12 Jahre, von Mathieu Amalric, mit Mathieu Amalric, Mimi Le Meaux, Kitten on the Keys, Dirty Martini, http://www.tournee-derfilm.de)
 
 
„Taste The Waste“ – Doku über Nahrungsmittelproduktion 
 
Ein deutscher Bauer wirft fast die Hälfte seiner Kartoffeln weg, weil sie zu klein oder zu dick sind. Tonnen von Orangen wandern auf dem Pariser Großmarkt in den Müll. Wie wir mit Lebensmitteln umgehen, thematisiert der Dokumentarfilm „Taste the Waste“ von Valentin Thurn (Buch und Regie). Beobachtet werden Farmer in den USA, Müllforscher in Österreich, Tierzüchter in Japan und Kleinbauern in Kamerun. Die Doku erläutert, was Lebensmittel mit dem Klimawandel zu tun haben und wie die Slow-Food-Bewegung versucht, wieder ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wo Brot, Obst und Gemüse eigentlich herkommen. „Taste the Waste“ entlarvt nicht nur die absurde Welt der Nahrungsmittelproduktion. Er versucht auch zu zeigen, wie es zumindest in Ansätzen für jeden möglich ist, anders zu handeln. 
(Taste The Waste, Deutschland 2011, 90 Min., von Valentin Thurn, http://www.tastethewaste.com)
 
 
„Gerhard Richter Painting“: Der große deutsche Maler im Porträt 
 
Im Bereich der zeitgenössischen Malerei spielt der deutsche Künstler Gerhard Richter ganz oben in der ersten Liga. Und das seit Jahrzehnten. In ihrer Dokumentation zeigt uns die Filmemacherin Corinna Belz nicht nur, wie es bei Richter in seinem Kölner Atelier aussieht. Wir sind auch direkt dabei und können mit zusehen, wie der Maler an einer neuen Werkgruppe großformatiger und abstrakter Gemälde arbeitet. Im Sommer 2009 durfte Belz den medienscheuen Künstler dafür besuchen, insgesamt hat sie Richter über einen Zeitraum von drei Jahren begleitet. Anfang 2012 wird Gerhard Richter, der in Dresden geboren wurde, 80 Jahre alt.
(Gerhard Richter Painting, Deutschland 2011, 97 Min., FSK ohne Altersbeschränkung, von Corinna Belz, http://www.gerhard-richter-painting.de)
 
 
„Berlin-Paris“: Die Geschichte der Beate Klarsfeld 
 
Im Jahr 1968 ohrfeigte Beate Klarsfeld während eines CDU-Parteitages in Berlin den damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger. Klarsfeld, die mit der Aktion auf die NSDAP-Vergangenheit Kiesingers hinweisen wollte, wurde mit dieser Tat nicht nur berühmt, sie gilt seitdem auch als „die Frau mit der Ohrfeige“. Hanna Laura Klar erzählt in ihrem Dokumentarfilm von der berühmten Ohrfeige und den Hintergründen der Tat. Sie berichtet aber auch von Klarsfelds Jagd zusammen mit ihrem Mann Serge Klarsfeld auf Nazi-Verbrecher wie Klaus Barbie. Regisseurin Klar dreht seit 1970 Spiel- und Dokumentarfilme, etwa über die Geschwister Scholl. 
(Berlin-Paris, Deutschland 2010, 91 Min., FSK keine Angaben, von Hanna Laura Klar, http://www.salzgeber.de)
 
 
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[Brita Janssen/ar]

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