Mit „Das Tagebuch der Anne Frank“ kommt eine der bekanntesten Geschichten des Zweiten Weltkriegs auf die Leinwand. Mehr Rasanz und Humor bietet Disneys „Zoomania“, Action vereint mit Pathos bietet dagegen „13 Hours“.
Berührendes Schicksal: „Das Tagebuch der Anne Frank“ im Kino
Das Schicksal von Anne Frank hat schon viele Menschen bewegt. Gut zwei Jahre lang konnte sich das jüdische Mädchen mit seiner Familie vor den Nationalsozialisten verstecken. Doch dann wurden sie in dem Hinterhaus in Amsterdam entdeckt, verhaftet und ins Konzentrationslager gebracht, wo alle bis auf Annes Vater ums Leben kamen. Dass so viel über das Leben der Schülerin bekannt ist, liegt an dem Tagebuch, dass Anne in ihrem Versteck geführt hat und das nach ihrem Tode veröffentlicht wurde. Das Buch war schon Stoff für viele Filme. Nun hat sich Regisseur Hans Steinbichler daran gewagt, die Geschichte des Mädchens fürs Kino neu zu erzählen. Sein Film konzentriert sich aber nicht nur auf Annes Notizen. Er schildert die gesamte Geschichte der Familie. Lea van Acken spielt das Mädchen, das mitten in der Pubertät steckte, als der Nationalsozialismus in sein Leben einbrach. Martina Gedeck und Ulrich Noethen sind als Annes Eltern zu sehen.
(Das Tagebuch der Anne Frank, Deutschland 2016, 128 Min., FSK ab 12, von Hans Steinbichler, mit Lea van Acken, Martina Gedeck, Ulrich Noethen, http://movies.universal-pictures-international-germany.de/tagebuch/)
„Zoomania“: Rasantes Kinoabenteuer über Vorurteile und mutige Hasen
Alles fängt ganz harmlos an: Judy Hopps ist die erste Häsin, die in „Zoomania“ ihren Dienst als Polizistin antritt. Von ihren männlichen Bullen-Kollegen verspottet soll sie das Verschwinden eines Otters aufklären. Was als simple Ermittlung beginnt, führt die mutige Judy bald in die entlegensten und gefährlichsten Ecken der riesigen Stadt. Allerdings ist sie nicht allein: Der gerissene Fuchs Nick Wilde steht ihr widerwillig bei. „Zoomania“ ist eine von Tieren erschaffene Stadt, mit Wüste, Savanne und Regenwald, aber auch mit Schnee und Eis. Das ungleiche Ermittlergespann Judy und Nick bekommt es nicht nur mit zwielichtigen Gaunern zu tun, sondern muss auch gegen hartnäckige Vorurteile kämpfen. Prominentestes Team-Mitglied: Die kolumbianische Sängerin Shakira, die im Film als die umschwärmte Popsängerin Gazelle die Tiere begeistert und auch einen Song beigesteuert hat: „Try Everything“ – Versuch alles.
Unsere Kritik zu „Zoomania“ findet Ihr hier!
(Zoomania, USA 2016, 108 Min., FSK ab 0, von Byron Howard und Rich Moore, mit den Stimmen von Josefine Preuß, Rüdiger Hoffmann und Frederick Lau, http://www.zoomania-derfilm.de)
Actionfilm „13 Hours“: Bluttriefende Heldenstory im libyschen Chaos
Hollywoodfilme über US-Militäreinsätze sind stets auch eine Annäherung an das reale Kriegsgrauen. Technisch aufwendig rekonstruieren die Filmemacher die Szenen im Zweiten Weltkrieg („Soldat James Ryan“) oder im Irak („Hurt Locker“). Der Zuschauer wird in das visuelle Gemetzel hineingezogen bis jenseits der Schmerzgrenze. Nun müht sich Actionspezialist Michael Bay („Transformers“) um eine realitätsnahe Darstellung einer blutigen Facette der US-Weltpolitik: die Rettung von Amerikanern in Bengasi 2012, nachdem dort das US-Konsulat von einem Mob erstürmt worden war. Die Geschichte von sechs US-Sicherheitsleuten im Kampf gegen islamistische Bösewichte trieft an Pathos.
(13 Hours – The Secret Soldiers of Benghazi, USA 2015, 144 Min., FSK ab 16, von Michael Bay, mit John Krasinski, James Badge Dale, Pablo Schreiber, http://www.13hours-film.de/)
Eine wahre Geschichte: Kriminelle Familie „El Clan“
Es ist Anfang der 1980er Jahre, kurz nach dem Ende einer Diktatur. Familienvater Arquímedes Puccio erkennt, dass er das Machtvakuum für sich nutzen kann und entführt reiche Bürger der Stadt, um von deren Familien hohe Lösegeldsummen zu erpressen. Vor allem aber terrorisiert der Vater seine gesamte Familie und fordert bedingungslose Unterstützung. Besonders der älteste Sohn Alejandro begehrt jedoch immer stärker auf. Mit „El Clan“ erzählt der argentinische Regisseur Pablo Trapero eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten basiert: Die Puccios gab es tatsächlich, erst nach vielen Jahren wurden sie festgenommen und teilweise verurteilt.
(El Clan, Argentinien/Spanien 2015, 109 Min., FSK 16, von Pablo Trapero, mit Guillermo Francella, Peter Lanzani, Lili Popovich, http://elclan-derfilm.de/)Alle KINOSTARTS DER WOCHE im Überblick
[dpa/buhl]
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