Wer die Romanvorlage zum neuen Twilight-Film „Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht“ gelesen hat, dürfte halbwegs vorbereitet sein. Allen anderen könnte ein Geschmacks-Schock bevorstehen. Trotzdem werden Millionen ins Kino strömen.
Wer nicht komplett dem Twilight-Virus erlegen und durch und durch gefestigter Liebhaber der Vampirstory ist, der sollte sich rüsten. Im Kino lauert ein Geschmacks-Schock. Selbst wer die Twilight-Filme bisher noch ganz gut genießbar fand, der könnte sich bei Teil 4.1 „Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht“ manchmal fragen: Was mache ich hier eigentlich? Denn ganz wie in der Buchvorlage wird’s nun absurd. Das Menschenmädchen Bella Swan heiratet den schönen Untoten Edward, wird schwanger und bringt eine wilde Mensch-Vampir-Mischung zur Welt. Das Mysterium dabei: Man kann sich trotzdem ganz gut unterhalten fühlen.
Wie die irre Wendung der Bücher schon Millionen nicht vom Lesen abgehalten hat, so werden in den kommenden Wochen auch Millionen in die Kinos strömen. Schon in den ersten Tagen war der Film in den USA der Renner, auch in Deutschland gab es vor dem Kinostart am 24. November bereits ausverkaufte Vor-Premieren, rund 17 000 Menschen sahen sich allein in den Cinemaxx-Kinos den Film vorab an. Eigentlich sind die Filme und Bücher für Jugendliche gemacht, aber das Twilight-Fieber kennt keine Altersgrenze. Seit dem Erscheinen des ersten Romans von US-Autorin Stephenie Meyer im Jahr 2005 hat es sich weltweit ausgebreitet.
Um die Vampirmanie noch etwas in die Länge zu ziehen, ist das vierte und letzte Buch der Romanvorlage ähnlich wie bei den Harry-Potter-Filmen in zwei Teile gesplittet worden. „Bis(s) zum Ende der Nacht Teil 1“ startet mit der Hochzeit des Mensch-Vampir-Paares Edward (Robert Pattinson/25) und Bella (Kristen Stewart/21). Es folgen die Flitterwochen. Und ganz brav geht es erst nach dem Ja-Wort zur Sache. Autorin Meyer, wegen ihrer mormonischen Prägung in der Kritik, dürfte es freuen: Zu sehen gibt es fast nichts.
Bella wird schwanger, und nach vielem Hin und Her und einigen Problemen mit Werwölfen kommt ihre Tochter zur Welt. Deren Namen findet selbst der Vater etwas schräg. Renesmee, eine Mischung aus den Namen Renée und Esme, den beiden Großmüttern. Weil sie die blutreiche Geburt fast nicht überlebt, macht Edward seine Frau mit herzhaftem Zubeißen zum Vampir. Ihre Tochter findet derweil schon in ihren ersten Stunden den Mann fürs Leben. Werwolf-Mensch Jacob (Taylor Lautner/19) verliebt sich in das Baby. Im allerletzten Teil wird die illustre Familie ihr Glück verteidigen müssen – der aber läuft erst im November 2012 weltweit in den Kinos an.
Kinokritiken der Woche – Archiv
[Britta Gürke]
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