Keiner ist cooler im Märchenland als der gestiefelte Kater. Jetzt hat der Freund des grünen Ogers Shrek einen eigenen Film bekommen – ein fantastisches 3D-Abenteuer, das die dunklen Stellen in der Kater-Biografie aufdeckt.
Schlürf, schlabber, schlabber! Es gibt Momente, in denen selbst der coolste Kater aller Zeiten wieder zum niedlichen kleinen Kätzchen wird. Nur peinlich, wenn das ausgerechnet zwischen den harten Kerlen im Saloon passiert. „Der Gestiefelte Kater“ steht da aber drüber und bestellt an der Theke unbeirrt sein Glas Milch.
Der „Gestiefelte Kater“ ist ein Typ mit dunkler Vergangenheit. Lange bevor er an der Seite des grünen Ogers Shrek durch den Wald des Märchenlandes Weit Weit Weg streifte, hat er einen Banküberfall begangen – zusammen mit seinem Freund aus Kindertagen: Humpty Alexander Dumpty, einem Ei auf zwei Beinchen.
In Rückblicken erzählt „Shrek“-Regisseur Chris Miller, wie sich die Freunde als Außenseiter im Waisenhaus kennenlernten, beste Kumpel wurden, später aber entzweiten: Humpty wurde immer krimineller, der Kater bekam Gewissensbisse und versucht seither, seinen guten Ruf wieder herzustellen.
Dann tritt Kitty Samtpfote auf, die Kater und Humpty wieder versöhnen will. Denn ein alter Traum der Drei scheint plötzlich zum Greifen nah. Es gibt eine Spur zu den sagenhaften magischen Bohnen, deren Ranken direkt zum Himmelsschloss wachsen sollen, in dem die Gans mit den goldenen Eiern lebt. Doch noch ist ein fieses, enorm dickes und hässliches Gaunerpärchen (gesprochen von Andrea Sawatzki und Christian Berkel) im Besitz der Wunderbohnen.
Wie in den „Shrek“-Filmen spricht Benno Fürmann – im amerikanischen Original Antonio Banderas – den Kater mit rauchiger Macho-Stimme inklusive spanischem Akzent. Ein furioses Tanzduell mit Kitty Samtpfote, Verfolgungsjagden in der Wüste und die Suche nach den riesenhaften, von einem Monstervogel bewachten goldenen Eiern geben dem Kater reichlich Gelegenheit, sein Temperament auszuleben. Die Mängel in der recht simpel gestrickten Story werden durch rasante 3D-Effekte, reichlich Gags und den unwiderstehlichen Kater-Charme mehr als wett gemacht.
Die Mischung stimmt: Elemente aus „Zorro“-Filmen, Märchen, Western und Mantel- und Degenstreifen mischt Regisseur Miller mit ein bisschen romantischer Komödie – denn der Kater verliebt sich natürlich in seine Gefährtin Kitty Samtpfote, die viel mutiger als das männliche Pelztier mit der große Klappe ist. „Was ich am „Gestiefelten Kater“ mag ist, dass er Kitty Samtpfote als starke, freigeistige Frau akzeptiert“, sagte Synchronsprecher Antonio Banderas im dpa-Interview.
„Als sie sich kennenlernen, denkt er ja zunächst auch, dass sie ein männlicher Kämpfer wäre. Und ist dann sehr überrascht, dass er sich mit einer Frau prügelt“, so der Schauspieler. „Aber er mag sie trotzdem so. Und das ist gegen jedes Klischee, wie ein spanischer Held in einem spanischen Film normalerweise sein sollte“, meinte Banderas.
So ist „Der Gestiefelte Kater“, im amerikanischen Original „Puss in Boots“, ein gelungener Spin-off – und die Abenteuer eines der beliebtesten „Shrek“-Charaktere gehen sicher weiter.Kinostarts der Woche
[Elke Vogel]
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