Das British Film Institute (BFI) hat angekündigt, dass es künftig keine Filme mehr fördern wird, in denen Bösewichte mit Gesichtsnarben vorkommen.
Das Institut untersteht dem britischen Kulturministerium und ist unter anderem für die Filmförderung in Großbritannien zuständig. Es schließt sich damit der sogenannten „#IAmNotYourVillain“-Kampagne an.
Die Kampagne wurde von der Organisation Changing Faces gestartet, die für die Integration von Menschen mit deutlichen Gesichtsveränderungen wie Feuermalen oder Narben eintritt. Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung hatChanging Faces hat sich zum Ziel gesetzt, die Stigmatisierung von Gesichtsnarben und ihre filmische Assoziation mit Verbrecherfiguren zu beenden.
In „Scarface“ von Howard Hawks (1932) ist es der Gangster Tony Camonte, in Brian de Palmas Remake (1983) der kubanische Drogenboss Tony Montana, der durch seine äußere Entstellung seine innere Schlechtigkeit anzeigt. Auch eine Reihe von James-Bond-Gegenspielern sind vor allem durch ihre Gesichter charakterisiert.
In „Star Wars“ wird Anakin Skywalkers Veränderung zum dunklen Lord Darth Vader von Narben begleitet. Das BFI möchte solche negativen Drehbücher nicht mehr fördern, sondern ausdrücklich Filme, die zu einer „Kurskorrektur“ der bisherigen Darstellung von vernarbten Menschen beitragen.
Das erste derartige Projekt wird „Dirty God“ sein, in dem die Geschichte einer Frau erzählt wird, die eine Säureattacke überlebt.
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