Mit einem knallharten Kriegsfilm hat Kathryn Bigelow Filmgeschichte geschrieben: Als erste Frau gewann sie 2010 einen Oscar für die beste Regie. Hollywoods Powerfrau liebt brisante Action.
Nicht nur wegen ihrer Größe von 1,82 Metern passt Kathryn Bigelow (61) perfekt in Hollywoods Männerriege. Die Regisseurin mit dem Look eines Ex-Models steht auf Action, Thriller harte Kerle und brisante Stoffe. Schon lange vor ihrem neuen Film „Zero Dark Thirty“ über die Jagd auf Osama bin Laden jagte Bigelow mit der Kamera hinter explosiven Themen her.
2010 konnte die durchtrainierte Powerfrau gleich zwei Oscar- Statuen stemmen. Ihr Kriegsdrama „Tödliches Kommando – The Hurt Locker“ war mit sechs Preisen, darunter in den Königskategorien „Bester Film“ und Regie, der Oscar-Abräumer. Als erste Regisseurin in mehr als 80 Jahren Oscar-Geschichte konnte sie die männliche Konkurrenz in die Knie zwingen, darunter auch ihren Ex-Ehemann, „Avatar“-Regisseur James Cameron. „The Hurt Locker“ war Bigelows achter Film, den sie unter härtesten Bedingungen mit Sand- und Windstürmen in strapaziöser Hitze, dicht an der irakischen Grenze, realisiert hatte.
Bigelow, die nahe San Francisco als einziges Kind einer Bibliothekarin und eines Managers einer Farbenfabrik aufwuchs, drehte mit 30 Jahren ihren ersten Spielfilm. Für das Biker-Drama „Die Lieblosen“ (1982) – im Stil von Marlon Brandos „Der Wilde“ – holte sie Willem Dafoe vor die Kamera. In dem Cop-Thriller „Blue Steel“ (1989) setzte sie Jamie Lee Curtis als Polizistin auf einen Serienkiller an. Keanu Reeves schleuste sie in „Point Break – Gefährliche Brandung“ als Undercover-Agent in die Surfer-Szene ein. In dem Science-Fiction-Film „Strange Days“ (1995) deckt Ralph Fiennes eine Verschwörung auf. 2002 übertrug sie Harrison Ford in dem Actionthriller „K-19 Showdown in der Tiefe“ das Kommando für ein russischen Atom-U-Boot.
Mit „Zero Dark Thirty“ dreht Bigelow erneut groß auf. Der Untertitel des Films lautet: „The Greatest Manhunt in History“ – „Die größte Verbrecherjagd der Geschichte“. Der Film mit gnadenlosen Folterszenen könnte Bigelow wieder Gold bringen. Nach vier Golden-Globe-Nominierungen hat Hollywoods Powerfrau auch wieder Chancen auf einen Oscar.
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[Barbara Munker/dpa]
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