Wenn im Februar 2017 wieder die Acadamy Awards verliehen werden, werden neben US- und britischen Produktionen auch zahlreiche Filme, die nicht in englischer Sprache erschienen, auf einen Oscar hoffen. Der deutsche Teilnehmer „Toni Erdmann“ misst sich dabei mit Bewerbern aus 84 weiteren Ländern.
Der sogenannte Auslands-Oscar ist diesmal heiß umkämpft: 85 Länder bewerben sich für 2017 um den Oscar in der Sparte „nicht-englischsprachiger Film“. Dies teilte die Academy of Motion Picture Arts and Sciences am Dienstag (Ortszeit) im kalifornischen Beverly Hills mit. Im vorigen Jahr hatten nur 81 Länder ihre Beiträge für den Auslands-Oscar eingereicht.
Für Deutschland geht der Film „Toni Erdmann“ von Regisseurin Maren Ade um eine schwierige Vater-Tochter-Beziehung ins Rennen. Bei den Kandidaten für die 89. Oscar-Verleihung ist erstmals ein Beitrag aus dem Jemen dabei.
Spanien schickt Pedro Almodóvars Frauendrama „Julieta“ in den Wettbewerb. Österreich setzt auf den Episodenfilm „Vor der Morgenröte“ über die Exiljahren des Schriftstellers Stefan Zweig (1881-1942) in Nord- und Südamerika. Italien ist mit der Flüchtlingsdoku „Fuocoammare“ von Regisseur Gianfranco Rosi vertreten. Polens Kandidat ist „Powidoki“ („Nachbilder“), das letzte Werk des am Sonntag im Alter von 90 Jahren gestorbenen Film- und Theaterregisseurs Andrzej Wajda.
Am 24. Januar gibt die Academy of Motion Picture Arts and Sciences bekannt, welche fünf Filme der 85 Bewerber in die Endauswahl kommen. Die Preisverleihung geht dann am 26. Februar über die Bühne.
Für die Oscar-Vergabe 2016 ging der Film „Im Labyrinth des Schweigens“ von Giulio Ricciarelli über die Frankfurter Auschwitz-Prozesse als deutscher Beitrag ins Rennen; er schaffte es aber nicht in die Auswahl der letzten fünf Nominierten.
Der letzte deutsche Film, der dann auch offiziell für den Auslands-Oscar nominiert wurde, war 2010 „Das weiße Band“ von Michael Haneke. Den Oscar in der Kategorie bester nicht-englischsprachiger Film holte zuletzt „Das Leben der Anderen“ von Florian Henckel von Donnersmarck im Jahr 2007 nach Deutschland. [dpa/buhl]
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