Jim Knopf, Lukas der Lokomotivführer und die beiden Loks Emma und Molly gehen im Kino wieder auf große Abenteuerreise. Auch diesmal zieht es sie über die Weltmeere und Kontinente – und am Ende könnte das Geheimnis um Jims Herkunft gelüftet werden.
Michael Endes Geschichten sind meist gewaltige Welten mit beeindruckenden Figuren. Auch im 1960 erschienen Buch „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ hat der Schriftsteller geheimnisvolle Orte mit magischen Helden erschaffen, in die Millionen Kinder begeistert eingetaucht sind. Die Verfilmung des ersten Teils des zweiteiligen Kinderbuch-Klassikers wurde zur erfolgreichsten deutschen Kinoproduktion 2018. Nun kommt der zweite Teil in die Kinos. „Jim Knopf und die Wilde 13“ ist dabei gleichsam bildgewaltig und unterhaltsam wie der erste Teil und die Bücher.
Jim (Solomon Gordon) und Lokomotivführer Lukas (Henning Baum) lassen es sich nach der letzten Abenteuerreise auf Lummerland, der berühmten kleinen Insel mit zwei Bergen, gut gehen. Doch der Ort, an dem selbst das schlechte Wetter fröhlich und übermütig ist, braucht wegen des aufziehenden Nebels plötzlich einen Leuchtturm. Oder einen Leuchtturmwärter. Der Auftrag des Königs Alfons der Viertel-vor-Zwölfte (Uwe Ochsenknecht) kommt den beiden abenteuerlustigen Lokomotivführern da gerade recht. Kaum unterwegs, helfen sie erst der Meerjungfrau Sursulapitschi, das verloren gegangene Unterwasserleuchten wieder anzuschalten und schließlich auch dem Halbdrachen Nepomuk und dem Scheinriesen Herr Tur Tur zu neuen Freundschaften und Aufgaben.
Unterdessen sinnt die Piratenbande „Die Wilde 13“ (alle gespielt von Rick Kavanian) auf Rache. Denn Jim Knopf hat ihnen mit seinem Sieg über den Drachen Frau Mahlzahn ordentlich die Tour vermasselt. Auch Waisenjunge Jim hat etwas mit den Piraten zu klären, denn sie könnten das Geheimnis um seine mysteriöse Herkunft kennen.
Die Abenteuergeschichten von Jim, Lukas und Li Si (Leighanne Esperanzate) werden in den 109 Minuten der Verfilmung ziemlich rasant und dicht erzählt. Eine Mischung aus „Indiana Jones“ und „Fluch der Karibik“ für Jugendliche. So kommt keine Langeweile auf. Teilweise geht es dabei allerdings so schnell, dass man sich bei manchen Erlebnissen doch ein längeres Verharren wünscht. Die mit Hollywood-Pathos und Emotionalität aufgeladene Filmmusik setzt auf ebenso viel Schlagkraft wie die imposanten Bilder der verschiedenen Filmwelten. Ein bisschen irritierend ist am Anfang lediglich, dass Jim Knopf synchronisiert wird. Aber schon bald lenken die aufregenden Abenteuer der Freunde auch davon ab.
Michael Endes Werte – Freundschaft, Toleranz, Geduld, Loyalität und Mut – werden ganz nebenbei vermittelt. Die Figuren sind liebevoll gezeichnet und exakt wie im ersten Teil besetzt. So gibt es nicht nur ein Wiedersehen mit Ochsenknecht, Baum und Solomon, sondern auch mit Annette Frier als gute Seele Frau Waas, Milan Peschel als Herr Tur Tur und Christoph Maria Herbst als Herr Ärmel. Auch Michael Bully Herbig spricht wieder den Halbdrachen Nepomuk. Neu dazu gekommen ist Sonja Gerhardt als Meerjungfrau Sursulapitschi.
Schon der erste Teil war 25 Millionen Euro schwer und konnte trotz der fast zwei Millionen Zuschauer seine Kosten nicht ganz wieder einspielen. Der zweite Teil sei nun rund fünf Millionen Euro günstiger und dennoch eine der aufwendigsten und teuersten Kinoproduktionen der deutschen Filmgeschichte, wie Warner Bros. im Presseheft schreibt. In beiden Teilen führte Dennis Gansel Regie. Gedreht wurde in Deutschland: die Lummerland-Szenen in Babelsberg – und Südafrika.
„Jim Knopf und die Wilde 13“ ist ab dem 1. Oktober im Kino zu sehen.