J. R. R. Tolkien: Familie im Rechtsstreit mit US-Schriftsteller

Der texanische Schriftsteller Stephen Hilliard will ein kritisches Buch über den Fantasy-Autor J.R.R. Tolkien veröffentlichen. Weil dessen Nachkommen die Publikation verhindern wollen, zieht Hilliard nun vor Gericht.

In dem Roman „Mirkwood, A Novel About J.R.R. Tolkien“ werde John Ronald Reuel Tolkien, der Schöpfer von Werken wie „Der Herr der Ringe“ oder „Der kleine Hobbit“ als fiktionaler Charakter auftauchen, wie Stephen Hilliard dem Branchendienst „Hollywood Reporter“ am Freitagnachmittag (Ortszeit) mitteilte.
 
Hilliard habe den 1973 verstorbenen Briten in seinem Buch „durchaus kritisch beurteilt“, hieß es. Er beanstande beispielsweise die Tatsache, dass in Tolkiens Werken kaum Frauen auftauchen. Weitere Hintergründe wollte Hilliard bisher nicht verraten.

Vor wenigen Wochen hätten ihm die Nachfahren des berühmten Schriftstellers und Philologen eine Unterlassungserklärung geschickt, hieß es weiter. Sein Buch diffamiere den toten Literaten und verletze seine Persönlichkeitsrechte, so die Erben. Zudem orientiere sich die grafische Gestaltung von „Mirkwood, A Novel About J.R.R. Tolkien“ zu sehr an den Büchern Tolkiens, weshalb man Hilliard wegen unlauterem Wettbewerb verklagen wolle, wenn er das Buch auf den Markt bringe.
 
Stephen Hilliard lässt sich von den Drohungen der Tolkien-Nachfahren nicht entmutigen. Wie er dem Portal mitteilte, habe er am Donnerstag (17.02.2011) selbst Klage gegen die Briten eingereicht. Mit ihrer Unterlassungserklärung hätten sie wissentlich sein Recht auf freie Meinungsäußerung einschränken wollen, wogegen er sich nun gerichtlich zur Wehr setzen möchte, so Hilliard. Er wolle weiterhin erreichen, dass alle möglichen rechtlichen Schritte der Tolkien-Familie bereits im Voraus als gesetzeswidrig eingestuft werden.
 
Nach Tolkiens Roman-Reihe „Der Herr der Ringe“ wird demnächst auch sein Werk „Der kleine Hobbit“ verfilmt. Der neuseeländische Regisseur Peter Jackson wird die zweiteilige Verfilmung mit Schauspielern wie Orlando Bloom oder Ian McKellen inszenieren. In vier Wochen beginnen die Dreharbeiten in Neuseeland. [dm]