Die Minions sind wieder los: Diese kleinen gelben Dreikäsehochs aus dem Animationsfilm „Ich – Einfach unverbesserlich“ dürfen wieder durchs Kino blödeln und Faxen machen. Doch nun sollen sie als wilde Killerkreaturen die Welt beherrschen. Schluss mit lustig?
In den Kinos herrscht diesen Sommer wieder die Fortsetzeritis: „Iron Man 3“, „Die Schlümpfe 2“, „Hanni und Nanni 3“ oder auch der dritte Teil der „Hangover“-Reihe erzählen eine bekannte Grundstory weiter, meist ohne wirklich etwas ganz Neues zu erfinden. Auch die Macher des Universal-Erfolgs „Ich – Einfach unverbesserlich“ haben dem Titel ihres Animationsfilms einfach eine „2“ angehängt und lassen ihren Helden Gru drei Jahre nach dem Erstlingswerk erneut Abenteuer durchleben. Doch das machen sie so amüsant und erfindungsreich, dass das Zuschauen auch beim zweiten Mal wieder ein großer Familienspaß ist.
Der frühere Bösewicht Gru, der als Verbrecher-Mastermind einst den Mond vom Himmel klaute und ein bisschen aussieht wie ein Tim-Burton-Geschöpf, ist mittlerweile seriös geworden. Mit seinen drei Adoptivkindern Margo, Edith und Agnes lebt er ein geruhsames Vorstadtleben und versucht sich im Keller seiner etwas gruseligen Villa an der Herstellung von Marmelade. Auch wenn das nicht so recht gelingen mag, ihm gefällt das normale Leben mit den Kindern und seinen Hunderten nicht ganz so normalen gelben Helfern, den Minions.
Doch mitten in diese Idylle platzt die Geheimorganisation AVL – die Anti-Verbrecher-Liga – mit ihrer etwas nervigen, aber irgendwie auch charmanten Agentin Lucy. Sie überredet Gru, nur er könne die Welt vor einem unbekannten Superschurken retten, der ein Serum entwendet hat, mit dem jedwede Kreatur in eine unzerstörbare Killermaschine verwandelt werden kann.
Hört sich gruselig an und kaum für einen Film ohne FSK-Altersbeschränkung geeignet? Ist es aber nicht, sondern ein herrlicher Spaß. Denn ausgerechnet die niedlichen, lustigen und etwas trotteligen Minions sollen zu dieser Killerarmee werden: Jetzt blau statt gelb, mit strubbeligen Haaren und Riesenzähnen geben sie ein eher komisches, denn schauriges Bild ab. Dennoch ist der Superschurke mit seiner Minion-Killerarmee fast am Ziel seiner Weltherrschaftsträume, wenn da nicht Grus ekelhaft schmeckende Marmelade wäre…
Eine Fortsetzung, die selten langweilt, immer wieder mit Filmzitaten und skurrilen Einfällen überrascht und viele Lacher garantiert – ob sich Gru nun um seine pubertierende Große sorgt, selbst im siebten Himmel schwebt oder sich die Minions um den ersten Platz am Eiswagen prügeln. Die Tiefe und das Rührende des ersten Teils werden zwar nicht erreicht, dafür ist Part zwei ein rasantes Feel-Good-Wiedersehen mit Gru, den drei quirligen Schwestern und vor allem den chaotischen, spaßigen und vor absurden Ideen strotzenden Minions. Ein Tipp: Auf jeden Fall den Abspann anschauen!Kinokritiken im Überblick
[Patrick T. Neumann/hjv]
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