Als Bond-Girl und in „9 1/2 Wochen“ verdrehte Kim Basinger Zuschauern weltweit den Kopf. Für „L.A. Confidential“ gewann sie einen Oscar. Ansonsten lief einiges schief im Leben der Schauspielerin, doch Basinger erkämpfte sich immer wieder Stabilität. Jetzt wird sie 65.
Vom Bond-Girl zur Oscar-Preisträgerin, das war vor Kim Basinger noch keiner gelungen: 1983 verdrehte sie meist halbnackt in „Sag niemals nie“ an der Seite von Sean Connery als James Bond Millionen Zuschauern weltweit den Kopf. 14 Jahre später wurde sie für ihre Rolle in dem anspruchsvollen Gangsterfilm „L.A. Confidential“ mit dem Oscar für die beste Nebenrolle ausgezeichnet. Ein Triumph – doch das Leben von Basinger bleibt geprägt von Höhen und Tiefen. Am Samstag (8. Dezember) wird das einstige Sex-Symbol 65 Jahre alt.
Aus dem Filmbusiness hat sich Basinger weitgehend zurückgezogen. „Rote Teppiche mag ich nicht besonders“, sagte sie einmal in einem ihrer seltenen Interviews. „Aber die Arbeit liebe ich.“ Ein paar kleinere Rollen spielte sie in den vergangenen Jahren noch, beispielsweise in der „Fifty Shades of Grey“-Serie, die Kritiken waren mies. Trotzdem zeigt sich Basinger dankbar. „Ich fühle mich sehr glücklich, dass ich schon so lange im Filmbusiness dabei sein darf und immer noch bin.“
Die Hauptrollen spielen aber ihr Privatleben und ihr Engagement für den Tierschutz. Sie lebe im Süden Kaliforniens und verbringe viel Zeit am Meer, erzählte die Schauspielerin jüngst dem „Georgian Journal“. „Meine Tochter Ireland lebt in der Nähe, sie hat acht Hunde und ich fünf, wir lieben Tiere. Ich liebe Musik und alle Arten von Büchern.“ Zudem schreibe sie, vor allem Kinderbücher, und verbringe Zeit mit ihrem Freund, dem Stylisten Mitch Stone.
Geboren wurde Basinger 1953 im US-Bundesstaat Georgia als Tochter eines Musikers und einer Schauspielerin. Die Mutter schickte sie schon als Dreijährige zum Ballett und unterstützte später auch die ersten Schritte der gerade 16-Jährigen als Model. Basinger gewann mehrere Schönheitswettbewerbe, schmiss schließlich ihr Studium und wurde professionelles und gut verdienendes Model. Sie ging nach New York, nahm Schauspielunterricht und bekam erste Rollen, unter anderem in der Serie „Drei Engel für Charlie“.
Die Rolle als Bond-Girl 1983 war ihr Durchbruch, der Erotikfilm „9 1/2 Wochen“ machte sie wenige Jahre darauf endgültig zum Weltstar. Die Hauptrolle in „Basic Instinct“ schlug sie allerdings aus, die machte dann Sharon Stone weltberühmt.
1993 heiratete Basinger nach einer ersten gescheiterten Ehe mit dem Visagisten Ron Snyder ihren Schauspiel-Kollegen Alec Baldwin, die beiden zählten damals zu den begehrtesten Traumpaaren Hollywoods. 1995 wurde Tochter Ireland geboren. Doch 2002 scheiterte die Ehe dramatisch und ein jahrelanger schlagzeilenträchtiger Rechtsstreit um das Sorgerecht von Ireland begann. Gleichzeitig begann Basingers Karriere zu schwächeln, die Rollenangebote wurden weniger.
Inzwischen habe sie Frieden mit allem gemacht, sagt Basinger. „Wir haben alle unsere Herausforderungen, unsere Höhen und Tiefen, unsere Erfolge und Misserfolge, aber es ist alles ein Prozess, und über die Zeit habe ich gelernt, meinen Lebensweg zu mögen und dankbar für alles zu sein. Ich habe viel gelernt und werde weiter lernen, bis ich diesen Planeten verlasse. Ich bereue nichts.“
Lange habe sie mit Nervosität und Ängsten gekämpft, aber inzwischen habe sie alle Medikamente dagegen abgesetzt. „Ich wache auf und genieße das Leben. Ich will nicht auf Drogen leben. Ich will allem begegnen, wovor ich Angst hatte.“ Sogar Skydiving haben sie gemeinsam mit ihrer Tochter gemacht. „Das war aufregend.“
Tochter Ireland versteht sich inzwischen wieder mit beiden Elternteilen – und arbeitet höchst erfolgreich als Model. „Ich glaube, sie wollte einfach nur mal sehen, ob sie da einen Fuß in die Tür bekommt“, sagt Basinger. „Und jetzt ist sie so erfolgreich. Man will einfach nur, dass die Kinder ihrem eigenen Weg folgen, und sie hat das ganz alleine gemacht.“[Christina Horsten]
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