Harte Roboterkämpfe und zarte Vatergefühle: „Real Steel“ verbindet futuristische Action-Szenen mit einer rührenden Geschichte. Ein Film für die ganze Familie: Vater und Sohn fiebern bei den Kämpfen mit, die Tochter schmachtet Dakota Goyo an – und die Mutter Hugh Jackman.
Wir schreiben die nahe Zukunft. Ein normaler Boxkampf reißt niemanden mehr vom Hocker. Die Technik hat die Menschen aus dem Boxring vertrieben. Inzwischen treten riesige und technisch ausgefeilte Roboter gegeneinander an. Und der abgehalfterte Ex-Boxer Charlie Kenton (Hugh Jackman) versucht nun mehr schlecht als recht, mit diesen Roboterkämpfen Geld zu verdienen. Dann tritt sein elfjähriger Sohn Max (Dakota Goyo) plötzlich in sein Leben – und stellt es auf den Kopf.
Der Film „Real Steel“ ist sehr viel besser als er zunächst klingt. Im Mittelpunkt steht eine schöne, rührende und humorvoll erzählte Vater-Sohn-Geschichte über die vorsichtige Annäherung von Charlie und Max – unterstützt von ihrem Roboter „Atom“.
Diese Art der Vater-Sohn-Geschichte ist zwar alles andere als neu – in Kombination mit den beeindruckenden Kampfszenen aber wirkt sie durchaus originell. «Es klang für mich zuerst nach einem sehr visuellen Film und ich wollte einfach mehr sein als nur ein Requisit», sagt Hauptdarsteller Hugh Jackman („Wolverine“) im Interview in München. „Aber dann habe ich das Drehbuch meinem damals zehn Jahre alten Sohn vorgelesen – zehn Abende hintereinander, und er hat es geliebt. Er hat die ganze Roboter-Sache geliebt. Ich fand die menschliche Seite des Films toll. Darum habe ich es dann auch gemacht.“
Genau das hatte Regisseur Shawn Levy („Nachts im Museum“) geplant. „Meine Priorität war nicht der Kampf, sondern die Emotion“, betont er. „Coole Roboterkämpfe haben wir gesehen – eine menschliche Geschichte mit Robotern noch nicht. Wir haben den Film auf der ganzen Welt gezeigt und die Reaktion auf Roboter ‚Atom‘ war fast so emotional wie die auf Hugh Jackman.“
Der Film ist ungefähr das, was herauskommt, wenn man die Kultreihe „Rocky“ und die „Transformers“-Filme in einen Topf wirft und einmal kräftig umrührt. Es ist eine Geschichte über zweite Chancen, Willenskraft, coole Roboter – und ein bisschen Romantik ist auch dabei, wenn es zwischen Charlie und Bailey (Evangeline Lilly – „Lost“) knistert. Die Idee der Roboter-Kämpfe basiert auf einer Kurzgeschichte des legendären Science-Fiction Autors Richard Matheson, der auch schon die Vorlage für den Film „I Am Legend“ mit Will Smith in der Hauptrolle geliefert hat.
In der Rolle des schließlich geläuterten Vaters soll Hugh Jackman in „Real Steel“ das Publikum schon von der ersten Sekunde an auf seine Seite ziehen. „Die Rolle von Charlie ist so angelegt, dass er in der ersten Hälfte des Films ein richtiger Bastard ist. Das kann man nicht machen, wenn der Schauspieler auch ein Bastard ist. Hugh ist so ziemlich der großartigste Kerl aller Zeiten. Das Publikum liebt ihn“, meint Levy.
Und so ist „Real Steel“ ein Film für die ganze Familie geworden. Papa und die Kinder können mit glänzenden Augen zu den Robotern aufschauen, Mama zu Hugh Jackman – und die ein oder andere Tochter vielleicht auch zu Dakota Goyo, der spätestens mit diesem Film die Grundlage für eine vielversprechende Karriere gelegt haben dürfte. Kinokritiken der Woche – Archiv
[Britta Schultejans]
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