Hollywood trauert um „Green Mile“-Star Michael Clarke Duncan

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Er lebte den amerikanischen Traum, kletterte vom einfach Gaswerkarbeiten hinauf zur Filmprominenz Hollywoods. Mit seiner Rolle als Häftling in „The Green Mile“ gelang Michael Clarke Duncan der internationale Durchbruch. Im Alter von 54 Jahren erlag der Schauspieler nun einem Herzinfarkt.

Fast zwei Meter groß, über 140 Kilogramm schwer. Eine ärmliche Jugend in Chicagos Schwarzenviertel. Jobs als Bauarbeiter, Rausschmeißer und Bodyguard. Das hielt Michael Clarke Duncan nicht davon ab, von einer Karriere in Hollywood zu träumen. Mit einer Oscar-Nominierung für seine berührende Darstellung eines zum Tode verurteilten Häftlings in „The Green Mile“ wurde Duncans Traum im Jahr 2000 wahr. Nun trauert Hollywood um den Leinwandhünen. Der 54 Jahre alte Schauspieler ist am Montag in einem Krankenhaus in Los Angeles an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben.

Duncans Manager Dan Spilo sprach von einem „tragischen Verlust für alle, die diesen wunderbaren Mann kannten“, berichtete das US-Branchenblatt „Hollywood Reporter“. Bereits im Juli hatte Duncan einen Herzinfarkt erlitten, von dem er sich nicht mehr erholte. Die Todesnachricht habe ihn tief erschüttert, sagte „The Green Mile“-Regisseur Frank Darabont laut „Hollywood Reporter“. „Michael war die sanftmütigste Seele – ein Musterbeispiel für Anstand, Integrität und Güte“. Kein Schauspieler habe eine Oscar-Nominierung mehr verdient als Duncan für seine Rolle als John Coffey, lobte Darabont die Darstellungskraft des damaligen Leinwandneulings.
 
Als Arbeiter bei den Gaswerken in Chicago war Duncan als „Hollywood Mike“ bekannt, weil er ständig von Hollywood träumte, berichtete die „Los Angeles Times“. Als Wachmann für ein Wandertheater kam er Mitte der 1990er Jahre nach Los Angeles. Dank seiner Statur fand er Jobs als Türsteher und Bodyguard, er arbeitete für Schauspieler wie Martin Lawrence, Jamie Foxx und Will Smith.
 
Diese Erfahrung zahlte sich aus. Als Rausschmeißer landete er erste kleine Auftritte in „Bulworth“ und „A Night at the Roxbury“. In dem Science-Fiction-Blockbuster „Armageddon“ (1998) war schon mehr von Duncan zu sehen. Er freundete sich mit Bruce Willis an, der ihm das Skript für „The Green Mile“ ans Herz legte.
 
Frank Darabonts Gefängnisdrama beruhte auf dem gleichnamigen Roman von Stephen King. Tom Hanks spielte die Hauptrolle eines Gefängnisleiters, der Häftlinge zur Hinrichtung begleitete. Er hat Zweifel an der Schuld des verurteilten Mörders, der das Gemüt eines Kindes und übernatürliche Kräfte besitzt. Es war die Rolle, die Duncan über Nacht bekanntmachte. „Das ist wirklich ein Geschenk Gottes“, erzählte der Schauspieler beim Kinostart 1999 der „New York Times“. „Ich sage den Leute, es klingt wie ein Klischee, aber es ist wahr: in Hollywood können Träume wahr werden.“
 
„The Green Mile“ war Duncans erfolgreichste Rolle. Doch danach stand er regelmäßig vor der Kamera. Er spielte in Filmen wie „Planet der Affen“, „The Scorpion King“, „Die Insel“ und „Sin City“ mit. Dank seiner tiefen Stimme war er auch als Sprecher für Zeichentrickfilme wie „Bärenbrüder“ und „Kung Fu Panda“ gefragt. [Barbara Munker/fm]

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