Helden-Epen gehören zum festen Repertoire, wenn es um Hollywood-Filme geht. Mehr als einmal musste Zeus-Sohn Herkules bereits für derartige Rollen herhalten. In der neuesten Verfilmung „Hercules“ versucht sich der muskelbepackte Ex-Wrestler Dwayne Johnson an der Figur, die halb Mensch, halb Gott ist.
Wie gut, dass Ex-Wrestler Dwayne „The Rock“ Johnson so stark ist. Hollywoods Muskelpaket aus Filmen wie „Fast & Furious“ und „G.I. Joe“ nimmt es in „Hercules“ mit neunköpfigen Schlangen, riesigen Löwen, furchterregenden Kriegern und einer Flut von Pfeilgeschossen auf. Regisseur Brett Ratner („Rush Hour“, „X-Men – Der letzte Widerstand“) wirbelt sie den Zuschauern in 3D direkt ins Gesicht. Das neue Helden-Epos aus Hollywood mit reichlich Spezialeffekten ist mehr als pure Action.
Die Fantasy-Verfilmung nach der Comic-Vorlage von Steve Moore nimmt es mit dem Mythos der griechischen Sage jedoch nicht ganz ernst. Wenn Hercules die Muskeln anspannt, zwinkert er auch mal mit den Augen. Seinen heldenhaften Ruf, als Zeus-Sohn mit übermenschlichen Kräften gesegnet zu sein, stellt er selbst infrage. Das macht den bärenstarken Kerl, der vielleicht doch nur ein Normalsterblicher ist, gleich sympathischer.
Seine ohnehin schon imposanten Muskelberge hat Johnson für seine Rolle als „Hercules“ per Extratraining noch weiter anwachsen lassen. Er bestand darauf, alle Kampfszenen selbst zu spielen und schwenkte dabei die berüchtigte „Hercules“-Keule und scharfe Schwerter.
So zieht er mit einigen Söldnern und der Armee von König Cotys (John Hurt, „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“) in die Schlacht um Thrakien. Dass Cotys ein doppeltes Spiel treibt, geht Hercules erst später auf. Glücklicherweise kann er sich auf seine treue Gefolgschaft verlassen.
Dazu gehören der schräge Prophet Amphiaraus (Ian McShane, „Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten“), der seinen eigenen Tod ständig falsch voraussagt, der Messer-wirbelnde Autolycus (Rufus Sewell, „Abraham Lincoln – Vampirjäger“), die furchtlose Amazone Atalanta (Ingrid Bolsø Berdal, „Hänsel und Gretel- Hexenjäger“) und der Geschichtenerzähler Iolaus (Reece Ritchie, „Prince of Persia – Der Sand der Zeit“).
Joseph Fiennes („Der Rote Baron“) hat eine kleine Rolle als KönigEurystheus. Das russische Model Irina Shayk, Freundin von FußballerCristiano Ronaldo, spielt in ihrem ersten Filmauftritt die schöneHercules-Ehefrau Megara. Die schwedische Newcomerin Rebecca Ferguson,die kürzlich den Zuschlag für „Mission: Impossible 5“ erhielt, mimt dieTochter von König Cotys, die sich mit „Hercules“ verbündet.
Zwischen dem jüngsten „Hercules“-Film und seinem Vorgänger im Mai, „The Legend of Hercules“, liegen Welten. Unter der Regie von Renny Harlin („Cliffhanger“) hatte sich „Twilight“-Vampir Kellan Lutz in den Halbgott verwandelt. Doch jene Heldensaga mit spröden Dialogen, unausgefeilten Spezialeffekten und schnellen Cuts glich mehr einem Videospiel.
Brett Ratner konnte es mit seiner „Hercules“-Adaption nur besser machen. Es sind 98 Minuten Actionspaß mit eindrucksvollen Kampfszenen und einem „Hercules“, der sich nicht zu ernst nimmt. Selbst mit einem gewaltigen Löwenfell als Kopfschmuck macht Dwayne Johnson noch eine gute Figur.Kinokritiken im Überblick
[Barbara Munker/das]
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