Für den neuen Film der „Heimat“-Reihe des Regisseurs Edgar Reitz soll im Hunsrück-Ort Gehlweiler ein historisches Dorf entstehen. Straßen und Wege würden im Stil von 1840 angelegt und moderne Bauteile entfernt oder kaschiert.
Das teilte das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium in Mainz am Freitag mit. Drehbeginn des 180 Minuten langen Kinofilms „Die andere Heimat“ sei im April 2012. Die Vorarbeiten laufen bereits.
Der vierte Teil des Filmepos „Heimat“ soll drei Generationen vor dem ersten Teil spielen. Es geht um das Schicksal von Hunsrückern, vor allem zweier Brüder, die wegen Missernten und Hungersnöten nach Brasilien auswandern wollen. Das Drehbuch haben Reitz und der Autor Gert Heidenreich geschrieben. Das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium unterstützt nach eigenen Angaben den Aufbau der Filmdekorationen in Gehlweiler und die Einrichtung des Produktionsstandortes im Nachbarort Henau mit 200 000 Euro.
Die bisherigen Spielfilm-Chroniken „Heimat“ (1984), „Die Zweite Heimat“ (1992) und „Heimat 3“ (2004) schildern die Schicksale einer Familie aus dem fiktiven Hunsrückdorf „Schabbach““ – sie wurden alle in der ARD ausgestrahlt. Von 1919 bis zur Jahrtausendwende spannt sich der Bogen, mit dem der heute 79-jährige Reitz deutsche Fernsehgeschichte schrieb und Preise einheimste.
Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne) betonte: „Edgar Reitz hat den Hunsrück weltweit bekanntgemacht.“ Der Filmemacher stammt selbst aus dem Mittelgebirge. [dpa/ar]
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