„Harry Potter“- und „Kung Fu Panda“-Fans in Indonesien können aufatmen: die Filme kommen demnächst in die lokalen Kinos, die seit fünf Monaten keine Hollywood-Streifen mehr zeigen konnten.
Am Dienstag kündigte der für Filme im Kulturministerium zuständige Direktor Syamsul Lussa an, ein neuer Importeur habe eine Lizenz erhalten. „‚Harry Potter‘ und ‚Kung Fu Panda 2‘ haben die Zensur passiert und werden bald gezeigt werden“, sagte Lussa. Ein Datum gab er nicht bekannt.
Hintergrund ist ein Steuerstreit mit den amerikanischen Verleihern, der indonesischen Kinos fünf Monate lang Schmalkost bescherrte. Horror-Schmalkost. „In den Armen der minderjährigen Geisterwitwe“ heißt ein Film etwa, ein anderer „Tanzende Karanga-Geister“. Nie gehört? Kein Wunder, es handelt sich um einheimische Werke, von zweifelhafter Qualität.
Die amerikanischen Verleiher liefern fast keine Filme mehr, seit Indonesien im Februar ein neues System zur Berechnung der Lizenzgebühren auf ausländische Filme eingeführt hat. Denn seitdem müssen sie erheblich mehr bezahlen, wenn ein Werk in Indonesien gezeigt wird. Das rentiere sich nicht, entschied der US-Produzenten- und Verleiherverband MPAA. Leidtragende sind die Filmfans in Indonesien.
Aber die Kinogänger sind nicht die einzigen, die lange Gesichter machen. Die Kinos hätten 40 bis 50 Prozent Einbußen, sagt der Direktor des Kinobesitzer-Verbandes, Djonny Sjafruddin im Juni. „Wir können nur zeigen, was wir haben, und das sind eben Geistergeschichten“, sagt er. Aus Hollywood liefen im Juni nur noch „Ohne Limit“ und „Scream 4“ – wenigstens gepflegtes Gruseln (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).
[Ahmad Pathoni/js]
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