Rettung in Sicht? Kinos in kleineren Orten auf dem Land bekommen nach Plänen der großen Koalition noch in diesem Jahr Unterstützung vom Bund.
Die Kultur- und Haushaltspolitiker von Union und SPD und Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) verständigten sich auf ein „Soforthilfeprogramm“ von fünf Millionen Euro, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch erfuhr. Damit sollen Kinos in Orten mit bis zu 25.000 Einwohnern bei Investitionen unterstützt werden – etwa für neue Kassentechnik, Projektoren und Lautsprecher, Programmarbeit oder Marketing. Pro Kino soll es bis zu 25.000 Euro Zuschuss geben, die Einrichtungen müssen mindestens 20 Prozent selbst beisteuern.
Grütters sagte, das Programm solle dazu beitragen, dass das Kino als kultureller und sozialer Ort weiterhin attraktiv bleibe. „Und zwar in ganz Deutschland, nicht nur in den Metropolen.“ Unions-Fraktionsvize Gitta Connemann (CDU) sagte, Kinos seien in ländlichen Räumen häufig der einzig öffentliche Begegnungsort, wenn Museen oder feste Theater fehlten. „Dieser Ort kann am Ende nicht durch Streaming-Dienste auf der heimischen Couch ersetzt werden.“
SPD-Kulturpolitiker Martin Rabanus erläuterte, sinkende Publikumszahlen und der digitale Umbruch stellten die kleinen Kinobetriebe vor große Herausforderungen. Das Programm sei ein erster Schritt, sie fit für die Zukunft zu machen. Angestrebt wird, es noch vor der parlamentarischen Sommerpause Anfang Juli zu starten.
Die fünf Millionen Euro stammen den Angaben zufolge aus einem Programm des Bundesagrarministeriums. Anträge der Kinos sollen in der Reihenfolge des Eingangs bearbeitet werden. Gestellt werden können sie demnach bei der Filmförderungsanstalt. Die Unions-Kulturpolitikerin Elisabeth Motschmann (CDU) sagte, es sei wichtig, dem Kinosterben auf dem Land vorzubeugen. [dpa]
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