Der bekannte deutsche Filmproduzent Bernd Eichinger ist tot. Wie die Produktionsfirma Constantin Film am Dienstagabend mitteilte, erlitt Eichinger im Alter von 61 Jahren während eines Abendessens mit Familie und Freunden einen Herzinfarkt.
„Wir alle sind geschockt von dieser unfassbaren Nachricht und fühlen mit der Familie und den Angehörigen, denen unsere tiefe Anteilnahme und herzliches Beileid gilt“, ließ Constantin Film verlauten. „Mit Bernd verlieren wir einen Freund und Weggefährten, unsere Trauer und den Schmerz kann man nicht in Worte fassen.“ Eichinger habe mehr als 30 Jahre das „Herz“ des Unternehmens gebildet und die Filmindustrie international geprägt. Bis zum Börsengang 1999 hatte er zeitweise auch als Constantin-Geschäftsführer agiert.
Auch langjährige Mitstreiter reagierten geschockt auf die Nachricht vom plötzlichen Tod. Am Rande der Verleihung des Medien-Preises „Diva“ in München verwies Martin Krug, Ex-Mann von Veronica Ferres, auf die Verdienste Eichingers für die deutsche Filmgeschichte: „Er war einer der Größten in Deutschland“. Schauspieler Herbert Knaup reagierte fassungslos: „Schrecklich. schrecklich. Ich möchte gar nichts mehr dazu sagen. Das ist fürchterlich“, zitierte ihn die Nachrichtenagentur dpa.
Der deutsche Regisseur Wolfgang Petersen war nach eigenen Angaben in seinem Auto im kalifornischen Santa Monica unterwegs, als er die „total schockierende Nachricht“ vom Tod seines Freundes Bernd Eichinger erhielt. „Er war wie ein Bruder, ein Freund und ein Partner für mich, der es mit seiner kreativen Besessenheit unglaublich ernst meinte“, sagte der 69-jährige Hollywood-Regisseur der Agentur.
Bestürzung auch bei Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU): „Ich bin tief schockiert über den Tod von Bernd Eichinger, der mitten aus dem aktiven künstlerischen Schaffen gerissen wurde“, ließ er am Dienstagabend verbreiten. National wie international habe er als Autor, Regisseur und Produzent den Film in den letzten Jahrzehnten so nachhaltig wie niemand sonst in Deutschland geprägt. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) kondoleirte bei Eichingers Familie: „Mit Bernd Eichinger verlieren wir einen großen deutschen Filmemacher und Produzenten“, so Westerwelle.
Auch die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) reagierte bestürzt. Akademiedirektor und Regisseur Jan Schütte bezeichnete Eichinger als vielleicht größten und originellsten Filmemacher der deutschen Nachkriegsgeschichte – „vielleicht der einzige von wirklichem Weltformat“. Mit ihm verliere die deutsche Filmwelt nicht nur einen Produzenten, sondern auch eine eigene Stimme.
Der Ausnahme-Produzent hinterlässt seine Ehefrau Katja und eine Tochter. Die 29 Jahre alte Fernsehmoderatorin Nina Eichinger wurde einem breiten Publikum als Jurorin der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ bekannt.Die erfolgreichsten Filme von Bernd Eichinger (Auswahl)
[ar]
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