Gottschalk: „Das klassische Fernsehen hat keine Zukunft“

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Er war einer der größten Stars der deutschen TV-Geschichte. Doch heute glaubt Ex-„Wetten, dass..?“-Moderator Thomas Gottschalk (69) nicht mehr an die Zukunft des Mediums, das ihn berühmt machte.

„Das klassische Fernsehen hat keine Zukunft, jedenfalls keine strahlende“, schreibt er in seinem neuen Buch „Herbstbunt“. „Der Vorstellungsbeginn um 20.15 Uhr wird nur noch beim „Tatort“ akzeptiert, und der Kampf um die Fernbedienung ist eine launige Anekdote der Vergangenheit.“ Die Zukunft gehöre dem Streaming. „Es führt kein Weg an der Erkenntnis vorbei: Die großen Fernsehsender sind am Ende, die mächtigen Streaminganbieter erst am Anfang.“

Gottschalk legt mit „Herbstbunt“ seine zweite Biografie nach dem beinahe gleich lautenden „Herbstblond“ vor, das 2015 auf den Markt kam. Er gibt darin Gesundheitstipps für ältere Herren, schreibt von dem Schicksalsschlag, als seine Villa in Malibu abbrannte, die Trennung von seiner Ehefrau Thea nach fast 50 gemeinsamen Jahren – und seine neue Liebe. Gottschalk schreibt: „Im Klartext: Mir ist etwas passiert, das mich ziemlich aus der Bahn geworfen hat und was ich mit meinem Traum von einem bunten Herbst selbst heraufbeschworen habe. Ich habe mich noch einmal verliebt.“

Seit einigen Monaten ist er mit Karina Mroß zusammen, die er auf einer Geburtstagsparty kennenlernte – und zwar nicht ganz zufällig, wie er in seinem Buch schreibt. „Der einzige Anklagepunkt, zu dem ich mich schuldig bekenne, ist das Geständnis, die Tischkärtchen auf dem Esstisch ausgetauscht zu haben.“ Heute lebe er mit seiner neuen Lebensgefährtin in einer renovierten Dachwohnung in Baden-Baden. [dpa]

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50 Kommentare im Forum
  1. Nur weil ihn kaum noch einer sehen will, gilt das nicht gleich für die gesamte Fernsehlandschaft wie heißt es so schön, totgesagte leben länger.
  2. Ich hab auch immer gesagt, dass das klassische Fernsehen noch lange existieren wird. Aber mittlerweile bin ich davon abgerückt. Sky wird der erste Anbieter sein, der linear verschwindet. Danach kommen die Privaten, die bereits heute wegen ihrem Veschlüsselungswahn unnötig an Zuschauer verlieren und sich selbst den Ast absägen, auf dem sie sitzen. Wer über klassische Antennne beinahe die kompletten Zuschauer ausgesperrt hat, dem kann man nicht mehr helfen. Netflix und Co. lassen grüßen.
  3. Man muß nun wirklich kein Prophet sein, um zu sehen, daß das klassische lineare TV in den nächsten 10-15 Jahren zwar noch nicht komplett verschwinden, aber einen massiven Bedeutungsverlust erleiden wird. Für die heute junge Generation spielt das lineare TV schon kaum noch eine Rolle. Klassisches PayTV a la Sky ist in Zeiten von Netflix, Diney+, Amazon Prime etc. schon heute ein Anachronismus. Und selbst bei Sportübertragungen ist das Streaming auf dem Vormarsch. Warum drängen ÖR-Anstalten schon heute in das Netz, indem Youtube-Kanäle mit Rundfunkgebühren subventioniert werden (was ich persönlich für einen Skandal halte)? Warum versuchen Landesmedienanstalten, Internet-Streamer zu einer Rundfunklizenz zu verpflichten? Weil sie alle wissen, daß sie ansonsten bald überflüssig sind.
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