Gina Lollobrigida: Eine Künstlerin mit Schauspieltalent

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Sie wollte Künstlerin werden, doch dann startete sie zunächst als Schauspielerin durch und stieg zum Sexsymbol auf, ehe sie sich wieder der Kunst widmete. Gina Lollobrigida, die gleich mehrere Karrieren in ihrem Leben gemacht hat, feierte am 4. Juli ihren 85. Geburtstag.

Ihr Name erschien anfangs selbst den Regisseuren zu schwer – sie wollten die junge und vielversprechende Schauspielerin als Diana Lori groß herausbringen. Doch Gina Lollobrigida oder „Lollo“, wie sie später von so vielen liebevoll genannt wurde, sträubte sich: „Mein Onkel ist trotz unseres langen Namens ein bekannter Maler geworden.“ Und sie sollte Recht behalten: Gina Lollobrigida – betont auf dem ersten i – machte mehr als 60 Filme, ihr wurden nicht weniger als 6000 Titelseiten gewidmet. Zum Kino war sie zufällig gekommen. Am Anfang war sie Filmstar und nationales Sexsymbol, dann Fotojournalistin und Bildhauerin. Am Mittwoch (4. Juli) feiert sie ihren 85. Geburtstag.

In dem kleinen Ort Subiaco östlich von Rom geboren, wird Gina als Dreijährige in einem Wettbewerb zum schönsten Kleinkind gekürt. Nach dem Zweiten Weltkrieg geht sie nach Rom, will Malerei und Bildhauerei studieren und schlägt sich mit Statistenrollen und Kohlezeichnungen von Gästen in den Lokalen durch. Sie läuft dem Filmregisseur Mario Costa über den Weg, der sie auf der Straße anspricht und für einen ersten Film engagiert. Ihre Karriere scheint nicht mehr aufzuhalten, obwohl sie ein erstes Hollywood-Angebot vom US-Milliardär Howard Hughes ablehnt, freiheitsliebend wie sie ist. Er wollte auch ihr Privatleben bestimmen. Ihr internationaler Durchbruch kam in den 1950er Jahren mit „Fanfan, der Husar“ und „Die Schönen der Nacht“.

Für „Liebe, Brot und Phantasie“ erhält der vollbusige Männerschwarm, als Filmidol auch „Gina nazionale“ genannt, beste Kritiken, und für ihre Rolle als Esmeralda in „Der Glöckner von Notre Dame“ feiert man sie weltweit. Sie hat viel Sex-Appeal, aber das ist nicht alles, sie kann auch schauspielern. Fachpresse und Publikum sind begeistert, ein deutsches Magazin spricht gar von „Lollolitis“. Gina dreht in Frankreich, Amerika, England und Afrika, spielt an der Seite von Stars wie Humphrey Bogart oder Rock Hudson, Burt Lancaster und Anthony Quinn. Sie ist ein Weltstar geworden, mit höchsten Gagen.

Ende der 1960er sattelt sie dann um. Die Filmdiva mit dem Hang zu jüngeren Männern bekommt immer weniger Rollen, sieht Kino als Arbeit an – sie will ihrer Passion nachgehen, der Kunst. Lollobrigida beginnt das Fotografieren, wird von großen US-Magazinen entdeckt, hat mit einem Fotoband über Italien einen Riesenerfolg.

In ihrer zweiten Karriere porträtiert sie Fidel Castro, Salvador Dali sowie Henry Kissinger und Paul Newman mit dem ihr eigenen sensiblen und besonderen Blick. Viel Lob kommt von den Kritikern. Und sogar die deutsche Fußballnationalmannschaft lässt sich von ihr fotografieren.

Ab 1990 folgt die dritte Karriere. Wenn man so will, geht es zurück zu ihren ersten Neigungen. Denn Gina nimmt Unterricht bei dem bekannten Bildhauer Giacomo Manzù, arbeitet immer mehr in ihrem Atelier in Pietrasanta in der Toskana, stellt Skulpturen in Moskau und Sevilla aus. Nebenbei engagiert sie sich für eine bessere Welt, setzt sich dafür als Unicef- und FAO-Botschafterin ein. Und lässt sich sogar für Wahlen zum Europaparlament aufstellen, erhält aber zu wenig Stimmen.

Ihr Privatleben ist turbulent. „Lollo“ heiratet schon mit 20 Jahren den staatenlosen Arzt Mirko Skofic, hat einen Sohn mit ihm und lässt sich 1979 scheiden. Affären werden ihr nachgesagt. 2006, mit 79 Jahren, macht sie noch einmal Schlagzeilen. Sie will den 34 Jahre jüngeren Spanier Javier Rigau heiraten. Doch dazu kommt es nicht. Er habe den Medientrubel nicht ausgehalten, erklärt sie. Um „Lollo“ ist es danach ruhiger geworden. Sie kann auf ein erfülltes Leben zurückblicken, auf große Erfolge mit einer Reihe von Preisen.Archiv
[Hanns-Jochen Kaffsack/fm]

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  • Inhalte_Kino_Artikelbild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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