„Findet Dorie“: Pixars zweite Odyssee durch den Ozean

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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13 Jahre nach „Findet Nemo“ schickt Pixar Clownfisch Nemo und Doktorfisch Dorie erneut auf eine waghalsige Odyssee durch das Meer. Der Animationsfilm besticht dabei erneut mit Herz, Action und jeder Menge Humor.

Die blaue Paletten-Doktorfisch-Dame Dorie hatte vor 13 Jahren in „Findet Nemo“ nur eine Nebenrolle. Ohne ihre Hilfe wäre es wohl nicht zum Happy End gekommen. Die extrem vergessliche Dorie begleitete den orange-weißen Clownfisch Marlin bei seiner Odyssee durch den Ozean auf der Suche nach dem kleinen Nemo. Am Ende liegen sich Vater und Sohn glücklich in den Flossen, und Dorie hat neue Freunde gewonnen, ihre eigenen Probleme aber ist sie nicht los.
 
Die Fisch-Dame leidet weiter an kurzzeitigem Gedächtnisverlust, zudem fehlt die Familie. Wo sind bloß ihre Eltern? An sie hat die  liebenswerte Dorie nur verschwommene Erinnerungen. Ihre gelegentlichen Gedankenblitze sind Stoff genug für das Pixar-Team, eine neue abenteuerliche Suche zu starten. In „Findet Dorie“ ist der heimliche Publikumsliebling aus dem Originalfilm die Hauptperson, Marlin und Nemo machen sich als Sidekicks mit ihr quer durch den Pazifik auf den Weg nach Kalifornien.

Ziel ist ein Institut für Meeresbiologie. Dort hofft Dorie, ihre Eltern zu finden. In Rückblenden führt Regisseur Andrew Stanton, der sich schon „Findet Nemo“ ausdachte, zurück in ihre Kindheit. Zusammen mit Ko-Regisseur Angus MacLane denkt er sich auch zahlreiche neue Freunde aus, die bei dem Unterfangen helfen.
 
Da ist Hank, eine grimmige und gewiefte Krake mit nur sieben Fangarmen. Und ein Beluga-Wal namens Bailey, der Probleme mit seiner Echo-Ortung hat. Der Wal-Hai Destiny ist extrem kurzsichtig, die Seelöwen Fluke und Rudder aalen sich am liebsten faul auf einem Felsen in dem großen Aquariumbecken.
 
Keiner ist perfekt – genauso wie Dorie – aber jeder hilft trotz seiner Handicaps mit. Dories Vergesslichkeit sorgt wie zuvor schon in „Findet Nemo“ für viele Lacher, aber keine der Figuren wird ausgelacht. Die Animationsschmiede Pixar bleibt ihrem bewährten Konzept treu: Neben kunterbunter Aktion geht es vor allem um Gefühle und Herz, um Freundschaft und Familie.
 
Auch die jüngsten Zuschauer merken sofort, dass Dorie einsam, ein wenig hilflos und von ihrer Vergesslichkeit frustriert ist. Sie ist eine liebenswerte Heldin mit großen Schwächen. Ähnlich wie im Pixar-Hit „Alles steht Kopf“, dort ging es um den Kummer und die Ängste des kleinen Mädchens Riley, das sich in einer neuen Umwelt zurechtfinden muss.
 

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Neben dem emotionalen Tauchgang gibt es in „Findet Dorie“ reichlich Tempo, etwa wenn die Krake Hank einen Lastwagen voller Fische halsbrecherisch über eine kurvige Küstenstraße chauffiert. Oder wenn sich Dorie im Aquarium den Zugriffen kleiner Besucher entziehen und sich vor den Wärtern verstecken muss.
 
13 Jahre nach „Findet Nemo“, ist jetzt beim 17. Animationsspaß die Technologie perfekt ausgereift: Wasser aus dem Computer gibt es in allen erdenklichen Schattierungen, von bunten Korallenriffen bis zu dunklen Tiefseegräben und dichten Tangwäldern, die sich in der Strömung bewegen.
 
Auch das bewährte Stimmen-Team ist wieder an Bord: Die US-Komikerin Ellen DeGeneres, die Dorie schon in „Findet Nemo“ ihre Stimme verlieh, twitterte vor dem US-Kinostart im Juni, dass sie 13 Jahre darauf gewartet habe, den vergesslichen Doktorfisch wieder zu vertonen. Auch Anke Engelke ist als die deutsche Stimme von Dorie erneut dabei. Christian Tramitz vertont wie gehabt Marlin, die Schwimmerin Franziska van Almsick wurde für eine Lautsprecherstimme in dem Meeresinstitut verpflichtet.
 
An den nordamerikanischen Kinokassen hat Dorie als erfolgreichster Zeichentrickfilm bislang eine Rekordsumme von etwa 484 Millionen Dollar eingeschwommen. Vielleicht kommt auch noch Gold in Form einer Oscar-Trophäe dazu. 2004 hatte Nemo Hollywoods höchsten Preis als bester Zeichentrickfilm gewonnen.Kinokritiken im Überblick
[Barbara Munker/buhl]

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