Sein Hauptthema war das Verhältnis von Justiz und Gerechtigkeit. Seine Stimme lieh er als Synchronsprecher vielen Schauspielern. Nun ist der Filmemacher Ottokar Runze gestorben.
Der mehrfach preisgekrönte Filmregisseur und Produzent Ottokar Runze ist tot. Er starb im Alter von 93 Jahren am Samstag im Kreis seiner Familie in Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern), wie ein Sprecher seiner Familie am Montag mitteilte. Runze hatte mit Filmen wie „Der Lord von Barmbeck“ über einen legendären Hamburger Einbrecher und „Im Namen des Volkes“ mit verurteilten Mördern unter anderem zwei Deutsche Filmpreise und einen Silbernen Bären bei der Berlinale gewonnen. Das Verhältnis von Justiz und Gerechtigkeit war ein Hauptthema seiner Filme.
Der auch als Autor tätige Runze hatte seine Laufbahn 1948 als Schauspieler begonnen. Später unterhielt der gebürtige Berliner zwei Filmproduktionsfirmen in Berlin und Hamburg. Bekannt war er auch als Synchronsprecher vieler englischsprachiger Schauspieler.
Seine wichtigsten Auszeichnungen erhielt er in den 1970er Jahren, 2002 bekam er für sein Lebenswerk den Ehrenpreis des Deutschen Filmpreises. In Neustrelitz am Stadthafen hatte er seit Jahren seinen Wohnort. Bis zuletzt hielt er noch Lesungen im Kulturzentrum Alte Kachelofenfabrik Neustrelitz und besuchte dort Kulturveranstaltungen.
Beim Kinofilm „100 Jahre Brecht“, der 1998 auf die Leinwand kam, führte Runze zusammen mit Bertolt Brechts ältester Tochter Hanne Hiob (1923-2009) Regie. Später war er noch als Theaterregisseur am Berliner Schlosspark-Theater von Dieter Hallervorden und an den Hamburger Kammerspielen tätig. Dort war 2009 sein Ost-Westdrama „Der andere Mann“ uraufgeführt worden. In dem Stück um Liebe, Macht und Verrat geht es um eine Journalistin aus dem Westen, die sich in einen Buchhändler aus dem Osten Deutschlands verliebt.
[dpa]
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