Sollten Streaming-Dienste auf Filmfestspielen vertreten sein? Cannes sagt nein, Venedig ist da offener. Netflix hat nun mit „The King“ einen Film vorgestellt, der auf englische Geschichte und Robert Pattinson setzt.
Mit einer Shakespeare-Verfilmung hat der Streamingdienst Netflix am Montag einen weiteren Beitrag beim Festival in Venedig vorgestellt. „The King“ erzählt, wie der junge Hal nach dem Tod seines Vaters zu König Henry V. ernannt wird und sich in seiner neuen Rolle zurechtfinden muss. Seine Berater drängen ihn schließlich zum Krieg mit Frankreich. Der Film ist mit „Twilight“-Star Robert Pattinson und Timothée Chalamet („Call Me by Your Name“) prominent besetzt: Der 23-jährige Chalamet verkörpert Henry V., Pattinson (33) einen französischen Thronfolger.
Regisseur David Michôd schrieb das Drehbuch zu „The King“ gemeinsam mit Joel Edgerton, der hier einen Vertrauten des Königs spielt. Michôd und Edgerton ließen sich dabei von William Shakespeares Werken „Heinrich IV.“ und „Heinrich V.“ inspirieren.
„The King“ läuft bei den Internationalen Filmfestspielen außer Konkurrenz, bekam aber im Vorfeld bereits einige Aufmerksamkeit, weil er zu den diesjährigen Netflix-Produktionen im offiziellen Programm gehört. Neben „The King“ sind das Steven Soderberghs „The Laundromat“ mit Meryl Streep und das Scheidungsdrama „Marriage Scory“ mit Scarlett Johansson und Adam Driver – die beiden zuletzt genannten Filme konkurrieren im Wettbewerb um den Goldenen Löwen.
Während das Filmfestival im französischen Cannes Produktionen von Streamingdiensten wegen eines Streits um die mangelnde Auswertung in Kinos zuletzt komplett aus dem Wettbewerb verbannt hat, ist Venedig offener: Im vergangenen Jahr feierte das in Schwarz und Weiß gedrehte Drama „Roma“ im Wettbewerb seine Premiere; das Werk des Mexikaners Alfonso Cuarón wurde mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet und gewann später drei Oscars. [dpa/fs]
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