Felix Klare: „Ich bin Schauspieler, nicht ‚Tatort‘-Kommissar“

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Am heutigen Sonntag kehrt Felix Klare mit einem neuen Fall als Stuttgarter „Tatort“-Kommissar Sebastian Bootz auf die Bildschirm zurück. Im Interview spricht er überdas Aufhören als „Tatort“-Kommissar, den aktuellen Fall und über Cybercrime.

Felix Klare ist seit acht Jahren als Stuttgarter „Tatort“-Kommissar Sebastian Bootz Verbrechern auf der Spur. In seinem neuen Fall „HAL“ am heutigen Sonntag geht es um Big Data und digitale Überwachung. Bootz will herausfinden, warum eine junge Schauspielschülerin sterben musste, die für einen Softwarehersteller gejobbt hat. Die Firma ist für ein Programm verantwortlich, das Prognosen zum Verhalten von Menschen aus vorher gesammelten Daten stellen soll, dann aber ein Eigenleben entwickelt. Ein Plot, der die Macht der Daten auf seine Weise zeigt. „Ich fand es gut, dass dieses Thema kommt“, sagte Felix Klare der Deutschen Presse-Agentur. Die NSA-Abhöraffäre habe er gut mitverfolgt. „Dadurch war mir das schon relativ geläufig.“

Herr Klare, jetzt kommt Ihr 19. „Tatort“ – wie lange wollen Sie das noch machen?
 
Felix Klare: Ich entscheide das eigentlich alle ein bis zwei Jahre. Dann denke ich noch mal darüber nach – allein deswegen, weil ich Schauspieler geworden bin und nicht „Tatort“-Kommissar. Aber es klappt bisher sehr gut, dass ich auch noch zwei, drei andere Filme neben dem Tatort machen kann, die mich dann Gott sei Dank auch ganz anders zeigen. Und ich habe die Wahl, mir das so ein bisschen auszusuchen, was sehr luxuriös ist. Deswegen kann ich auch den „Tatort“ weitermachen, was sehr schön ist.
 
Gibt es einen Fall, den Sie unbedingt noch lösen wollen?
 
Klare: Ich fände es vielleicht mal interessant, wenn der Zuschauer sofort wüsste, wer der Täter ist – dass man quasi, wie bei Columbo damals, den zwei Füchsen dabei zuschaut, wie sie das jetzt rauskriegen. So einen psychologischen Fall hätte ich mal sehr gerne.
 
Dann heißt es aber wieder: zu wenig Action. Kann man es dem Zuschauer überhaupt Recht machen?
 
Klare: Bestimmt nicht. Man kann es ja auch gar nicht einschätzen, wenn es heißt: Da haben neun Millionen zugeschaut. Ich weiß vielleicht annähernd, was 70.000 sind von Fußballspielen, aber neun Millionen? Keine Ahnung.
 
Reden wir über den aktuellen Fall – „HAL“. Der Film dreht sich um Big Data und Cybercrime. Wie schwer ist es Ihnen gefallen, sich da zurechtzufinden?
 
Klare: Die ganze Abhöraffäre war ja ein großes Thema in Deutschland. Das habe ich gut mitverfolgt in der Presse, ich lese viel Zeitung. Dadurch war mir das schon relativ geläufig. Ich fand es gut, dass dieses Thema kommt. Aber unser Autor Niki Stein hat sich da sehr stark auf den Stanley-Kubrick-Film „2001: Odyssee im Weltraum“ eingeschossen. Ein Kultfilm, der übrigens sehr zu empfehlen ist. Den sollte man sich noch mal anschauen, bevor man unseren „Tatort“ sieht. Wenn man Fan von dem Film ist, dann müsste unser „Tatort“ eigentlich ein Genuss sein.
 
Vielen Dank für das Gespräch.
 
Zur Person: Felix Klare, geboren 1978 in Heidelberg, spielt seit 2007 den Stuttgarter Tatort-Kommissar Sebastian Bootz. Klare wuchs in München auf. Nach der Schule besuchte er die Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Er spielte Theater in Berlin, Hamburg, Freiburg und München. Neben seinen Tatort-Einsätzen ist Klare in Spielfilmen und im Kino zu sehen. [Maximilian Kranl/kw]

Das Interview gibt die Meinung des Interviewpartners wieder. Diese muss nicht der Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung übernommen.

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