„Fast & Furios 6“: Benzingeschwängerte Muskelprotze mit Vollgas

7
38
Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com

Im mittlerweile sechsten Teil von „Fast & Furious“ rasen einmal mehr muskelbepackte Hauptdarsteller durch allerlei gefährliche Szenen. Diese recht simple, aber explosive Mischung reicht aus, um gutes Actionkino abzuliefern. Das Ende der Serie scheint nicht in Sicht.

Ob nun ihre Oberarme oder ihre Autos aufgemotzter sind, lässt sich bei Dominic Toretto und Luke Hobbs nicht mit Sicherheit sagen. Fast surreal wirken die Muskelberge, die Action-Star Vin Diesel als Toretto und Ex-Wrestler Dwayne Johnson als Hobbs in „Fast & Furious 6“ mit sich herumtragen. Und Ähnliches gilt für ihre Fahrmanöver. Waghalsige Rennen durch enge Innenstädte reichen schon nicht mehr aus – ein echter Rennfahrer bringt am Steuer eines Sportwagens notfalls auch mal einen Panzer zur Strecke.
 
„Fast & Furious 6“ von Justin Lin ist ein Film, in dem alles noch etwas größer, schneller, härter ist. Muss es wohl auch sein, schließlich wollen die Macher fünf vorangegangene Teile in den Schatten stellen. Die Lösung heißt: Einfach überall noch eine Schippe drauflegen, das Rezept aus Benzindunst und wortkargen Helden aber beibehalten. Es gibt daher wieder schnelle Autos und stahlharte Muskeln zu sehen. Und einen Gangsterboss, der nicht nur mit seinen Schlägertrupps, sondern gleich mit einem Kriegswaffenarsenal anrückt.
 
Auch die Handlung wird wie gehabt nicht mit allzu viel Schnickschnack überladen – es geht schnell zur Sache. US-Agent Hobbs (Dwayne „The Rock“ Johnson, „Welcome to the Jungle“) jagt einen Bösewicht. Weil sich dieser auf Überfälle im Straßenverkehr spezialisiert hat, bittet er die Kriminellen und leidenschaftlichen Raser Dominic Toretto (Vin Diesel, „xXx – Triple X“) und Brian O’Conner (Paul Walker, „Running Scared“) um Hilfe.

Hobbs recht simple Erklärung: „Wenn man Wölfe fangen will, braucht man dafür Wölfe.“ Die Wölfe lassen sich nicht lange bitten. Dabei hatten es sich Toretto und O’Conner nach einem erfolgreichen letzten Coup gerade im sonnigen Spanien gemütlich gemacht. Doch irgendwie scheint ihnen das Leben als Privatiers dann doch zuwider zu sein. Zudem bietet ihnen Hobbs die Aussicht auf ein sauberes Vorstrafenregister. Die Jagd ist eröffnet.
 
„The Fast and the Furious“ lief erstmals 2001 in den Kinos. Der Film huldigte der hemmungslosen Lust am Adrenalinkick und der Männerfreundschaft. O’Conner war damals noch Polizist, verhalf aber dem Kriminellen Toretto aus Sympathie zur Flucht. Die Botschaft von „Fast & Furious 6“ lautet nun: Die Welt hat sich seit 2001 zwar gehörig verändert, Adrenalin und Kumpels gibt es aber immer noch. Auch Dominics große Liebe Letty (Michelle Rodriguez) taucht wieder auf. Sie scheint mit Gangsterboss Shaw (Luke Evans) verbandelt zu sein – dabei galt Letty als tot.
 
Viele Fortsetzungen plagen sich mit dem Versuch, die Qualität des Ursprungsfilms steigern zu wollen – wenigen gelingt es. Christopher Nolans „The Dark Knight“ war so eine Ausnahme. „Fast & Furious 6“ will hingegen gar nicht mehr sein, als gut gemachtes Actionkino mit bekannten Helden. Mit einem siebten Teil ist zu rechnen. Sollten die Oberarme dann noch mal dicker werden, wäre das allerdings bedenklich.Kinokritiken im Überblick
[Jonas-Erik Schmidt/hjv]

Bildquelle:

  • Inhalte_Kino_Artikelbild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
7 Kommentare im Forum
  1. AW: "Fast & Furios 6": Benzingeschwängerte Muskelprotze mit Vollgas Na hoffentlich wird er besser als Teil 5, allerdings befürchte ich, dass wieder total übertrieben wird. Den ersten Teil und Tokyo Drift fand ich noch am besten und es wäre auch mal toll, wenn die endlich mal einen Teil machen, der nach Tokyo Drift spielt, (denn da gab es ja ein offenes Ende mit Dom und Sean) anstatt immer mehr Teile irgendwo dazwischen zu quetschen. Allerdings hat man auch den Fehler gemacht, Han sterben zu lassen, so kann er bei möglichen Fortsetzungen zu Tokyo Drift nicht teilnehmen. Wobei, Letty hat man ja auch wieder auferstehen lassen.
  2. AW: "Fast & Furios 6": Benzingeschwängerte Muskelprotze mit Vollgas Na Han lebt ja noch (Wie auch immer und wurde auch nicht "erklärt"), aber seit Teil 4 ist er ja dabei! Und das bei solchen Filmen die Logik immer mehr auf der Strecke bleibt ist ja bekannt. Einfach sein lassen, oder reingehen und Popkorn-Kino erleben
  3. AW: "Fast & Furios 6": Benzingeschwängerte Muskelprotze mit Vollgas Nein, Han ist tot, er ist bei dem dritten Teil also Tokyo Drift gestorben. Teil 4 und 5 spielen zeitlich noch vor Tokyo Drift. Na sicher, ich bin ja auch gespannt auf den neuen Teil, habe aber Angst dass es sich abnutzt und immer unglaubwürdiger wird, so wie bei der SAW Reihe.
Alle Kommentare 7 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum