Einem der einflussreichsten deutschen Regisseure wird künftig in einem eigens eingerichteten Museum gehuldigt. Deutsches Filminstitut und Deutsches Filmmuseum (DFF) eröffneten gemeinsam das Fassbinder Centrum in Frankfurt.
Für Rainer Werner Fassbinders Schriften waren mehr als 180 Archivboxen notwendig: Seit Montag ist der Nachlass des Filmregisseurs (1945-1982) im DFF Fassbinder Center in Frankfurt zugänglich. Der Nachlass des früh verstorbenen Fassbinders, der mit Filmen wie „Die Ehe der Maria Braun“ und „Lili Marleen“ als einer der bedeutendsten Filmemacher der Nachkriegszeit gilt, wurde mit Hilfe von Hessischer Kulturstiftung und der Kulturstiftung der Länder angekauft. Auch die Stadt Frankfurt hat sich beteiligt.
Der Regisseur hat zahlreiche Drehbücher, Finanzierungspläne, Drehpläne, Verträge, Produktionsakten und Korrespondenzen hinterlassen. Auch Fassbinders legendäres Ledersofa und sein Flipperautomat haben als Dauerleihgaben eine neue Heimat in Frankfurt gefunden. Die Eröffnung nutzten Filmmuseum und Filminstitut zugleich zur Feier ihres 70-jährigen Bestehens. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) würdigte das DFF als „filmisches Gedächtnis“ der Bundesrepublik, das zugleich herausragende Bildungsarbeit leiste.
Das DFF, 1949 in Wiesbaden als Deutsches Institut für Filmkunde gegründet, zählt zu den ältesten Einrichtungen der Filmwissenschaft in Deutschland. Zusammen mit dem Bundesarchiv und der Stiftung Deutsche Kinemathek kommt ihm bei der Bewahrung von Originalmaterialien aus allen Epochen der Filmgeschichte die Aufgabe einer nationalen Kinemathek zu. [dpa]
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