„Fack ju Göhte“: Schulkomödie zwischen Klamauk und Realität

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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„Türkisch für Anfänger“-Regisseur Bora Dragtekin versucht sich in seinem neuen Film „Fack ju Göthe“ an einer Schulkomödie, die an Wortwitz und Humor einiges zu bieten hat. Die Schilderung des Schulalltags von „Paukern“ und Schülern bewegt sich dabei gekonnt zwischen Klamauk und Realität.

Was mussten sie sich auf der Leinwand nicht schon alles gefallen lassen, die Lehrer. Einen Pfeiffer mit drei f, der die Schüler mit Heidelbeerwein aufwiegelt. Oder einen Pepe Nietnagel, den „Lümmel von der ersten Bank“, der die Pauker in die Pfanne haut. Und jetzt kommt der Angriff sogar aus den eigenen Reihen, in der Filmkomödie „Fack ju Göhte“.
 
Zeki Müller (Elyas M’Barek), heißt der Neue im Kollegium, ein entlassener Straftäter. Nun will er an sein Diebesgut, das seine Freundin für ihn auf dem Gelände einer Schule vergraben hatte. Das Problem: Die Goethe-Gesamtschule hat direkt über dem Versteck ihre nagelneue Turnhalle gebaut.
 
Müller will sich als Hausmeister an der Schule bewerben, wird aber durch einen Zufall Lehrer. Aber kein gewöhnlicher: In seiner Schultasche trägt er Bierdosen statt Bücher, klaut Schülern ihr Pausenbrot oder gibt ihnen ein paar hinter die Löffel, wenn sie nicht spuren. Und auch sonst taugt er kaum als Vorbild: „Achte mal auf deine Ausdrucksweise, du Wichser!“

Damit handelt er sich prompt die Kritik der spießigen Junglehrerin LisiSchnabelstedt (Karoline Herfurth) ein. Und er bekommt es mit derberüchtigten 10b zu tun. Da schlackern selbst dem Ex-Knasti Zeki dieOhren: „Sind Sie vollkommen geborderlined oder was?“
 
Kein Wunder,dass sich Uschi Glas – die letzte Vertreterin der Pauker-Filme – alslebensmüde Lehrerin Ingrid Leimbach-Knorr verzweifelt aus dem Fensterstürzt. Früher war eben doch noch einiges besser.
 
Durchsetzenkann sich da nur einer wie Müller, der seine Schützlinge schon mal miteiner Paintball-Gun zurück ins Klassenzimmer schießt. Mit seinenrabiaten Methoden verschafft sich der vermeintlich studierte Pädagogeschließlich den Respekt seiner Schüler, die Anerkennung des Kollegiumsund die Liebe der jungen Kollegin, die sich vom hässlichen Entlein zursexy Paukerin mausert.

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Das Lachen bleibt den Zuschauern nichtselten im Halse stecken. Etwa bei den – wenn auch dilettantischen -Selbstmordversuchen der Burnout-Lehrerin, die das Schulleben nicht mehrerträgt oder wenn die unkonventionelle Direktorin (Katja Riemann) denAmokalarm auslöst. Die Schulkomödie scheint in solchen Momentenbedrückend nah an der Realität einiger Problemschulen im Lande zu sein.
 
RegisseurBora Dagtekin hat schon mit „Türkisch für Anfänger“ im vergangenen Jahrsein humoristisches Talent als Regisseur bewiesen. Mit „Fack ju Göhte“wird er kein Oscar-Anwärter, trifft aber wieder den Ton der Zeit -Jugendsprache inklusive.Kinokritiken im Überblick
[Söhnke Callsen/das]

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