Alexander Hold (Freie Wähler), einst Richter, Fernsehrichter und nun Vizepräsident des bayerischen Landtags, sieht Parallelen bei seinen Jobs.
„Ich sitze vorn, leite eine Sitzung und sorge für Ruhe und Ordnung“, sagte der 56-Jährige der „Main Post“ (Samstag). Seine frühere Fernsehshow sei im Landtag kaum Thema.
„Die Kollegen beurteilen mich nach meiner beruflichen Qualifikation, meiner kommunalpolitischen Erfahrung und wie ich politisch agiere und nicht nach der Anzahl meiner TV-Auftritte“, sagte Hold der Zeitung weiter. „Andererseits: Ich bin immer wieder erstaunt, wer sich alles als fleißiger Zuschauer outet. Und einige Abgeordnete haben schon darum gebeten, ein Foto mit mir machen zu dürfen.“
Hold ist seit der Landtagswahl Mitte Oktober Mitglied im bayerischen Parlament. Er ist damit ebenso neu dabei wie die AfD. Gefragt nach seinem Umgang mit der Partei antwortete Hold: „Jeder gewählte Abgeordnete hat zunächst mal das Recht, ernst genommen zu werden. Aber wenn AfD-Leute aus der Rolle fallen, zum Beispiel mit völkischen oder rassistischen Äußerungen, dann werde ich einschreiten.“
Wer das Parlament und damit „unser Bayern“ nach außen vertreten will, müsse sich an einem strengeren Maßstab messen lassen. „Deshalb wurde der umstrittene AfD-Kandidat für das Vizepräsidenten-Amt nicht gewählt“, sagte der Freie-Wähler-Politiker mit Blick auf Raimund Swoboda, der bei der Wahl für das Vizepräsidentenamt durchgefallen war. [dpa]
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