Agenten mit Frack und Flossen: „Die Pinguine aus Madagascar“ beweisen sich in ihrem ersten eigenen Kinofilm als Action-Helden. Doch die Konkurrenz durch ihre Kollegen aus den Original-Filmen ist groß.
Knapp zehn Jahre nach ihrem ersten furiosen Auftritt sind die „Die Pinguine aus Madagascar“ reif für ein Solo auf der großen Leinwand. In ihrem ersten eigenen Kinofilm bekommen es die abenteuerlustigen Frackträger Skipper, Kowalski, Rico und Private (gesprochen von den Fantastischen Vier) mit einem Schurken der Extraklasse zu tun: dem beleidigten lila Tintenfisch Dave.
Weil Zoobesucher in aller Welt die Pinguine immer viel niedlicher findenals ihn, schwört er Rache. Mit einem Super-Serum will er dieknuddeligen Pinguine in fiese Monster verwandeln. Ein klarer Fall fürdie Pinguin-Geheimdienstler, die zuvor schon in den „Madagascar“-Filmen zusammen mit den anderen New Yorker Zootieren und in einer extra für sie kreierten TV-Serie aktiv waren.
Die Pinguine sind eher einfach gestrickte Kumpel. Ganz anders als ihre leicht neurotischen Zoo-Kollegen, die mit doppelbödigem Humor auch erwachsene Zuschauer zum selbstironischen Lachen bringen: das hyperaktive Zebra Marty, der narzisstische Löwe Alex, die neurotische, hypochondrische Giraffe Melman und die Nilpferd-Diva Gloria.
Sollten die US-amerikanischen Filmemacher eine Fortsetzung derbeeindruckend computeranimierten 3D-Pinguin-Abenteuer planen – und dastun sie sicher – müssen sie deshalb unbedingt an der Charakterbildungder schwarz-weißen Flossenträger arbeiten. Die sind für den Zuschauerschon rein äußerlich manchmal nur schwer zu unterscheiden.
Die Truppe wird von dem bürokratischen Skipper angeführt, der leichte Chefallüren entwickelt hat. Ihm zur Seite stehen die Intelligenzbestie Kowalski und der Haudrauf Rico, der in seinem Bauch diverse nützliche Sachen aufbewahrt und im Fall der Fälle hochwürgen kann. Und dann ist da noch der kleine Private. Ihn haben die anderen drei Pinguine wegen seiner Knuddeligkeit zum Maskottchen ihrer Einsätze bestimmt. Ihre gemeinsame Leidenschaft: Käseflips.
Auch wenn die Pinguine nicht den ausgeflippten Charme der anderen „Madagascar“-Tiere haben – ihre Action-Einlagen sind große Klasse und werden vor allem Kinder begeistern. Mit absoluter Lässigkeit schwingen sie sich für eine Verfolgungsjagd in Venedig in die Gondel. Über Zebrastreifen rollen sich die Vier mit ihrer körpereigenen, schwarz-weißen Supertarnung. Die feindliche Tintenfisch-Truppe lenken sie mit einer kuriosen bayerischen Schuhplattler-Einlage in Lederhosen ab.
Private läuft als Pinguin-Meerjungfrau in Shanghai zu Hochform auf. Mit einer Erfindung ihrer Verbündeten vom „Elite-Undercover-Interspezial-Sonderkommando“ namens Nordwind, angeführt von einem Agenten namens Agent Geheimsache (deutsche Stimme Heino Ferch), können die eigentlich flugunfähigen Pinguine sogar abheben. Und Kowalski verliebt sich in die russische Schnee-Eule Eva (gesprochen von Dragqueen Conchita Wurst). „Die Pinguine aus Madagascar“ sind ein Animationsspaß mit Ausbaupotenzial. Kinokritiken im Überblick
[Elke Vogel]
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