Emotionale Trauerfeier für „Blacky“ Fuchsberger

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Er war einer der größten Entertainer der deutschen Fernsehgeschichte. Joachim „Blacky“ Fuchsbergers Tod hat viel Bestürzung ausgelöst. Gestern wurde er von Freunden, Kollegen und Fans verabschiedet.

Joachim Fuchsberger nahm die Menschen für sich ein – das wurde bei seiner Trauerfeier am Montag deutlich. Egal wer ans Rednerpult trat, die meisten seiner Kollegen und Weggefährten konnten vor Rührung kaum weitersprechen. Sie vermisse „diese charakterstarke Persönlichkeit und dieses listige Funkeln in seinen Augen“, sagte die Moderatorin Nina Ruge und wünschte seiner Ehefrau Gundula viel Kraft. Sie sprach damit vielen der rund 300 Gäste aus dem Herzen, von denen einige sogar aus Australien, der früheren Wahlheimat der Fuchsbergers, angereist waren. Und so flossen viele Tränen. Es war eine persönliche und emotionale Trauerfeier für den beliebten Schauspieler, Showmaster und Schriftsteller, getreu dem Motto, das seine Ehefrau Gundula ausgegeben hatte: „Von Freunden für den Freund“.

Viele waren gekommen: die Kessler-Zwillinge Alice und Ellen, die Schauspieler Uschi Glas und Ralf Bauer, der Sportfunktionär Franz Beckenbauer, die Moderatoren Frank Elstner und Sandra Maischberger, wenn auch mit etwas Verspätung. Der Swing-Musiker Max Greger und sein Sohn spielten „Amazing Grace“ mit Saxofon und Klavier, Willy Astor brachte seine Gitarre mit. Auch zwei Kompositionen von Fuchsbergers tödlich verunglücktem Sohn Thomas waren zu hören. Deutschlands UNICEF-Chef würdigte den Einsatz Fuchsbergers als Botschafter für die Kinder dieser Welt, während Münchens Altoberbürgermeister Christian Ude zutiefst bedauerte, dass Fuchsberger die diamantene Hochzeit mit seiner Ehefrau am 2. Dezember nun nicht mehr feiern kann.
 
Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, erinnerte an die Olympischen Spielen 1972 in München, als der Schauspieler Stadionsprecher war. Zum Glück, wie Bach meinte. Denn obwohl ein Flugzeug in die Verbotszone rund um das Stadion geflogen war, blieb „Blacky“ ruhig und wartete ab, um eine Massenpanik zu verhindern. „Blacky, in unseren Herzen lebst Du weiter, leb wohl, mein lieber olympischer Freund“, sagte Bach zum Abschied.
 
Fuchsberger wären die vielen Tränen vermutlich nicht recht, mutmaßte Schauspielkollege Oliver Kalkofe, mit dem Blacky 2007 für den Kinofilm „Neues vom Wixxer“ an seine Edgar-Wallace-Filme aus den 1960er Jahren angeknüpft hatte. „Erlaube uns aber bitte heute auch ein paar Tränen, rein egoistisch, weil wir dich noch nicht gehen lassen wollten. Ab morgen werden wir lächeln und glücklich sein, wann immer wir an dich denken.“ Allerdings: Vor Drehbeginn sei er damals skeptisch gewesen. „Wir dachten: wahrscheinlich bist du furchtbar eitel, findest uns alle doof und wirst gar nicht mit uns reden.“ Doch er habe sich geirrt. „Du wurdest der Papa unserer kleinen Wixxer-Familie, unser Mentor und Vorbild, unser Freund, unser Kumpel.“ Er habe allen gezeigt, wie man mit Würde und Menschlichkeit ein erfülltes Leben führen und immer wieder aufstehen könne, „auch wenn das Schicksal einen von den Füßen reißt“.
 
Zustimmendes Raunen unter den gut 100 Fans, die die Trauerfeier im Freien auf zwei Bildschirmen verfolgten – trotz Wind, Regenschauer und Kälte. Der mit weißen Blumen überhäufte Sarg und die vielen Kerzen auf der Bühne waren nur mit Mühe zu erkennen, ebenso wie die Erinnerungsfotos, die im Saal auf eine Leinwand projiziert wurden. Doch das war den meisten egal. „Er war intelligent, ein Kavalier, bei dem hat alles gestimmt“, schwärmte etwa Elke aus München. „Und schick und brav und auch noch treu – so was hätte man auch gerne.“

Nach so viel Rührung schien fast alles gesagt. Doch Schlagersänger Udo Jürgens fand die abschließenden Worte mit seinem Song „Der große Abschied“, für den Fuchsberger 1967 den Text geschrieben hatte. Per Videobotschaft schickte Jürgens Beileidsgrüße und eine alte Filmaufnahme des Liedes nach Grünwald: „Dann kommt der große Abschied von der Zeit. Es gibt kein Wiedersehen, war sie auch noch so schön.“[Cordula Dieckmann/chp]

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