Ein Botschafter der Wissenschaft – Joachim Bublath wird 75

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Joachim Bublath hat Zuschauern über Jahre beim ZDF die Welt erklärt. Seine bekannteste Sendung: „Die Knoff-Hoff-Show“. Der Physiker hat sich zwar schon vor Jahren vom TV verabschiedet, doch einer Leidenschaft blieb er treu: der Wissenschaft.

Er war über Jahrzehnte das Gesicht der Naturwissenschaften im deutschen Fernsehen: Moderator und Physiker Joachim Bublath. Als Leiter der Abteilung Naturwissenschaft und Technik beim ZDF erklärte er seit Anfang der 80er Jahre die Welt. Bekannt wurde der preisgekrönte Wissenschaftsjournalist vor allem durch die „Knoff-Hoff-Show“ und „Abenteuer Forschung“. Vor rund zehn Jahren verabschiedete Bublath sich vom Fernsehen. Am Montag (12. März) wird er 75 Jahre alt.

Seinen Geburtstag feiert Bublath im großen Kreis. „Wir feiern mit Familien und Freunde“, sagt er der Deutschen Presse-Agentur in München. Ihm gehe es gut. „Es funktioniert alles noch hervorragend – mit Rollator habe ich überhaupt nichts zu tun“, scherzt der promovierte Physiker, der auch Mathematik und Chemie an der Universität Frankfurt studiert hat.
 
In einem seiner bekanntesten Formate, der „Knoff-Hoff-Show“, ließ Bublath Menschen übers Wasser schweben, Dinge in die Luft fliegen oder Roboter durchs Studio laufen. „Wir mussten eine sperrige, trockene Geschichte so aufbereiten, dass die Leute das interessant fanden.“ Wichtig sei dabei gewesen, Verblüffung zu schaffen. Am besten habe das eben mit Experimenten funktioniert. Das Ziel: Wissenschaftliche Zusammenhänge spielerisch erklären. Die Sendung galt als eine der erfolgreichsten Wissenschaftssendungen im deutschen Fernsehen. Sie wurde nach 13 Jahren 2004 eingestellt.
 
Drei Jahre später endete auch die Ära Bublath im ZDF. Im gleichen Jahr machte er Schlagzeilen mit einem vorzeitigen Abgang bei der ZDF-Talkshow „Maischberger“. Das Thema: Außerirdisches Leben. Nach Geschichten über Engel, Geister und außerirdische Erfahrungen habe er das Studio einfach verlassen müssen. „Ich war da fehl am Platz.“ Bublath war der Erste, der aus der Sendung jemals vorzeitig gegangen war.
 
Das Rampenlicht und die Kameras würden ihm nicht fehlen, sagt er. „Um Gotteswillen, überhaupt nicht – es war ja Arbeit.“ Heute sei es entspannter. „Ich galt ja immer als trocken“, sagt er. Persönlich habe er solche Vorwürfe aber nie genommen. Wenn man vor der Kamera stehe, gebe es eben auch immer Menschen, die einen nicht so mögen. Unter den Kritikern seien auch Verschwörungstheoretiker gewesen, die nicht an Wissenschaft glaubten. Doch solche Menschen seien auch ein Ansporn gewesen: „Naturwissenschaft als Teil der Gesellschaft zu etablieren, war das große Ziel“, sagt Bublath.
 
Und das gehe vor allem in der Primetime, in der die meisten Zuschauer einschalten. Ihm sei deshalb auch immer wichtig gewesen, dass seine Formate im Hauptabendprogramm zu sehen seien. „Heute laufen solche Wissenschaftssendungen ja vor allem in der Nacht“, bemängelt Bublath. „Das geht voll am Zuschauer vorbei.“
 
Heute hält Bublath Vorträge vor Fachpublikum bei Symposien und Fortbildungen und reist dafür sehr viel. Er hat auch einige Bücher geschrieben. „Ich habe mir geschworen, dass ich das nicht mehr machen will“, sagt er. Wenn man es gut machen wolle, sei es sehr aufwendig. „Da ist mir die Lebenszeit zu kostbar.“

[Aleksandra Bakmaz]

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