Wikinger Hicks rückt aus zum nächsten Abenteuer: In „Drachenzähmen leicht gemacht 2“ muss der junge Held seine geflügelten Freude vor einem finsteren Bösewicht retten, der die Drachen unterjochen will. Das hohe Tempo, mit dem Regisseur DeBlois den Streifen inszeniert, kommt dabei vor allem den 3D-Effekten zu Gute. Die Story kann da allerdings nicht mithalten.
Es ist so etwas wie eine feste Regel in Hollywood: Schafft ein Film es, ein Vielfaches seiner Produktionskosten einzuspielen, muss beinahe zwingend eine Fortsetzung her. So auch bei dem Animationsspektakel „Drachenzähmen leicht gemacht“. Als der Film um mutige Wikinger im Kampf gegen Drachen 2010 in die Kinos kam, entwickelte er sich schnell zu einem der erfolgreichsten Werke aus dem Hause Dreamworks Animation. Kein Wunder, dass jetzt Teil zwei folgt.
„Drachenzähmen leicht gemacht 2“ setzt fünf Jahre nach dem Ende des ersten Films ein. Auf der Insel Berk leben Wikinger und Drachen mittlerweile seit längerem friedlich zusammen. Drachenrennen ist sogar eine neue Lieblingssportart vieler Bewohner. Nur Hicks, nun ein junger Mann mit Strubbelhaaren, setzt sich gern ab und erkundet mit seinem Drachen Ohnezahn die Umgebung – sehr zum Leidwesen seines Vaters, dem Häuptling der Insel. Denn der würde seinen schmächtigen Sohn gern zu seinem Nachfolger erziehen.
Die Geschichte nimmt an Fahrt auf, als Hicks eine versteckte Höhle entdeckt, in der unzählige Drachen wie in einer Art Paradies und geschützt vor Übergriffen leben. Doch dann tritt ein machtgieriger Bösewicht auf den Plan, der die Drachen für seine Zwecke missbrauchen will. Für Hicks ist klar: Er muss den Tieren helfen.
Regisseur Dean DeBlois setzt schon mit der Eingangssequenz auf schnelle Kamerafahrten, bei der gerade die Drachenflüge in 3D bestens zur Geltung kommen. Hicks und seine Freunde rasen daher in atemberaubendem Tempo durch die Luft, werfen sich halsbrecherisch in enge Kurven, düsen auch mal kopfüber umher und meistern noch so manch anderen wilden Stunt.
Die Story aber, die hinkt bei solch einem Tempo deutlich hinterher. Mit dem finalen Kampf ist sie zwar etwas ernster und streckenweise einen Hauch düsterer als noch im ersten Film. An den entscheidenden Parametern aber ändert das wenig: Die Rollen der Protagonisten etwa sind von Anfang an klar vergeben – da ist der Held, da der Böse, da der etwas begriffsstutzige Freund. Der Vorteil? Auch Zuschauer, die Teil eins nicht gesehen haben, werden problemlos in diesen Film finden.
Und dann darf bei einem massentauglichen Werk wie diesem natürlich auch die übliche Moral nicht fehlen, in diesem Fall teilweise arg schlicht kommuniziert: So muss Hicks erst seine eigenen Stärken erkennen, bevor er seine kleine Welt retten kann. Auch eine zarte Romanze und ein bisschen Eltern-Sohn-Dramatik dürfen dabei nicht fehlen. Doch all das wird dem Erfolg wohl keinen Abbruch leisten – die nächste Drachen-Fortsetzung ist bereits in Arbeit.Kinokritiken im Überblick
[Aliki Nassoufis/fm]
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