Nachdem Warner erst vor kurzem sein Minusfenster für den Verleih verdoppelte, führt nun auch Disney erstmals eine Sperrfrist für alle Neuerscheinungen des Unternehmens ein. Disney willl sich allerdings auf die üblichen 28 Tage beschränken.
Das Unternehmen verhandelt momentan mit Redbox und anderen Verleih-Services über die Einführung einer Frist von 28 Tagen nach dem allgemeinen Verkaufsstart von neuen DVDs und Blu-rays bevor diese im Verleih angeboten werden dürfen. Wie Disney’s Geschäftsführer Bob Iger den Firmeninvestoren am Dienstag mitteilte, sei dies ein Versuch, die Verkaufszahlen der Neuerscheinungen zu schützen, meldete die „LA Times“ am Dienstag.
Das Studio hätte eine solche Sperrfrist nicht früher eingeführt, da es bisher kaum einen Effekt der Verkäufe auf ihr Gesamtgeschäft festgestellt hätte, so Iger. Allerdings leide inzwischen die gesamte Industrie an einem massiven Schwund der einst lukrativen DVD-Verkäufe, welcher weder durch den Verleih noch durch digitale Angebote ausgeglichen werden konnte.
Dies macht sich nun auch bei Disney bemerkbar. Sinkende Verkaufszahlen von DVD-Neuerscheinungen seien ein Faktor für den 16-prozentigen Umsatzrückgang gewesen, welchen Disney im vierten Quartal 2011 verglichen zum Vorjahr hinnehmen musste. Daher führe das Unternehmen nun diese Sperrfrist ein, um zumindest das anfängliche Verkaufsfenster zu schützen.
Damit schließt sich Disney den Studios Universal Pictures und Fox an, welche bereits eine 28-tägige Sperre für Redbox und Netflix durchgesetzt haben. Im Januar kündigte schließlich Warner Bros. an, Neuerscheinungen nur noch an Verleiher zu verkaufen, welche mit einem Minusfenster von 56 Tagen einverstanden sind, eine Verdopplung seiner vorherigen Sperrfrist (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Redbox ließ daraufhin verlauten, sich nach „alternativen Bezugsquellen“ für Warners Veröffentlichungen umzusehen. [sv]
Bildquelle:
- Inhalte_Kino_Artikelbild: © Romolo Tavani - Fotolia.com