Dorf statt Land und Gefühle statt Geld – in der Komödie „Die Pariserin: Auftrag Baskenland“ dreht sich vieles um Gegensätze. Der Stoff ist im Kino nicht neu, kommt aber bisweilen abenteuerlich daher.
Wer „Willkommen bei den Sch’tis“ mag, könnte auch diesen Film mögen: In „Die Pariserin: Auftrag Baskenland“ verschlägt es die Großstädterin Sibylle aus beruflichen Gründen in eine Region Frankreichs, von der sie bisher nicht viel gehalten hat – das Baskenland. Doch wie sich herausstellt, ist es dort gar nicht so übel wie gedacht und auch eine Romanze lässt nicht lange auf sich warten.
Nach diesem Schema gibt es inzwischen mehrere Komödien. Mit den Gegensätzen zweier Regionen spielt etwa der Kinoerfolg „Willkommen bei den Sch’tis“ aus dem Jahr 2008, dessen Fortsetzung „Die Sch’tis in Paris – Eine Familie auf Abwegen“ kürzlich in die deutschen Kinos kam. Auch die Komödie „Willkommen im Süden“ (2010) drehte sich um die Klischees verschiedener Landesteile, in dem Fall in Italien.
„Die Grundidee des Drehbuchs war tatsächlich, den Gegensatz zwischen zwei Lebensarten zu zeigen, basierend auf den Unterschieden zwischen einer Pariserin und eines Provinzlers, für den die Wurzeln seiner Herkunft sehr viel bedeuten“, erklärte Regisseur Lodovic Bernard in einem Interview des Verleihs. „Durch das Darstellen der Gegensätze zweier offensichtlich so unterschiedlicher Regionen gelangt man in einen Bereich, der auf wunderbare Weise dramatisch wie komisch zugleich ist.“
Unterhaltsam ist „Die Pariserin: Auftrag Baskenland“ tatsächlich – nicht zuletzt wegen teils absurder Abenteuer, die Sibylle mit den Dorfbewohnern erlebt. Eigentlich ist die schöne Pariserin aber zum Arbeiten ins Baskenland gekommen. Sie soll einen Familienbetrieb aufkaufen, um ihn in einen Supermarkt zu verwandeln. Doch die Dorfbewohner sind widerspenstig – allen voran der gu taussehende Neffe Ramunxu des Geschäftsinhabers.
Was dann passiert, ist alles andere als professionell: Sibylle gewinnt betrunken einen Gesangswettbewerb, landet auf der Ladefläche von Ramunxus Wagen, in dessen Wohnung und am nächsten Morgen mitten in einem lautstarken Streit mit dessen Ex-Freundin, die der Macho zurückgewinnen will. All das wäre aber noch nicht weiter schlimm, wäre da nicht der kleine Bruder ihres Pariser Verlobten, der bei Sibylle ein Praktikum macht – und mit ihr im Baskenland ist. Der hat sich im Dorf selbst verliebt und wird schließlich auch noch Opfer einer vermeintlichen Entführung. Um ihn zu retten, schreckt Sibylle auch vor kriminellen Aktionen nicht zurück.
Hauptdarstellerin Élodie Fontan ist keine Unbekannte. Im Film in „Monsieur Claude und seine Töchter“ stellte sie schon ihr komödiantisches Talent unter Beweis. Die Geschichte rund um die Gegensätze von Stadt und Land – aber auch von Kapitalismus und Bodenständigkeit – ist dabei durchaus charmant und kurzweilig erzählt, gerät bisweilen aber leicht ins Klamaukige. Wer einen fröhlichen Kinoabend im Sinn hat, bei dem auch Romantik nicht zu kurz kommt, dürfte allerdings zufrieden sein.
[Antonia Lange]
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