„Die erotischen 50er“: Ausstellung wühlt in Opas Sündenpfuhl

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Opas Kino war nicht nur verklemmt: „Die erotischen 50er“ kommen im Deutschen Filmhaus in Wiesbaden wieder auf die Leinwand. Filmplakate lockten auch in der sittenstrengen Adenauer-Zeit mit viel nackter Frauenhaut das Publikum.

„Das Kino zeigt Verborgenes, Verdrängtes“, sagte Ernst Szebedits, Vorstand der Murnau-Stiftung, am Dienstag zur Eröffnung einer Plakatausstellung. Zugleich wird im Filmhaus bis zum 26. Oktober eine Reihe skandalträchtiger Streifen aus den Anfangsjahren der Bundesrepublik gezeigt.
 
Natürlich steht „Die Sünderin“ auf dem Programm. Der Film machte die junge Schauspielerin Hildegard Knef Anfang der 50er Jahre nicht nur wegen einer kurzen Nacktszene schlagartig bekannt, er rührte an Tabuthemen wie Prostitution und Selbstmord. Der Aufschrei der Tugendwächter lockte das Publikum nur umso stärker an. 1958 geißelte der Streifen „Das Mädchen Rosemarie“ die Doppelmoral der Nachkriegsgesellschaft.

Im Streit um die Erotik zählte jeder Zentimeter, wie die Ausstellung belegt. Es half nichts, dass auf einem Werbefoto der jungen Brigitte Bardot ein Teil des Dekolletés wegretuschiert wurde. Die Freiwillige Selbstkontrolle (FSK) blieb bei ihrem Nein. Auch eine nackte Rückenansicht von Curd Jürgens wurde 1961 als anstößig empfunden. Kinobesitzer mussten nachträglich ein schwarzes Unterhemd auf die Plakate von „Und ewig lockt die Sünde“ kleben. [dpa]

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