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In der Fortsetzung zu „Die Bestimmung – Divergent“ wird Schauspielerin Shailene Woodley als Abweichlerin Tris zur Aufständischen. Gemeinsam mit ihrem Freund Four (Theo James) rebelliert sie gegen das Regime der machtgierigen Herrscherin Jeanine, die von Kate Winslet dargestellt wird.
Spektakuläre Abenteuerfilme mit jugendlichen Helden sind im Kino seit Jahren erfolgreich. Dazu gehört etwa auch die Reihe „Tribute von Panem“ mit Oscargewinnerin Jennifer Lawrence. An diese Serie möchte das Medienunternehmen Lionsgate mit einer weiteren Bestseller-Trilogie anknüpfen: der Romanverfilmung „Die Bestimmung“. Nachdem bereits der Auftaktfilm „Die Bestimmung – Divergent“ mit Jungschauspielerin Shaileen Woodley und Kate Winslet als autoritärer Herrscherin weltweit fast 289 Millionen Dollar einspielte, richten sich die Hoffnungen nun auf Teil zwei „Die Bestimmung – Insurgent“.
Woodley, einem größeren Publikum bekannt seit ihrer Rolle an der Seite von George Clooney in Alexander Paynes Film „The Descendants“, hat in dem Science-Fiction-Thriller nun erneut einen großen Auftritt. In der beklemmenden Atmosphäre, die die Herrscherin Jeanine (Winslet) verbreitet, entwickelt sich ihre Figur Tris von der Abweichlerin zur Rebellin: In einem System, das die Menschen in bestimmte Kasten einteilt, wird die „Unbestimmte“ („divergent“) zur Aufständischen („insurgent“). Die Fortsetzung schließt nahtlos an die Handlung des ersten Teils an.
Tris und ihr Freund Four (Theo James) sind auf der Flucht. Seit ihrem Angriff auf das autoritäre Kasten-Regime gelten sie als Gesetzlose. Sie verstecken sich bei der Bauernfraktion, den Amite. Doch auch im Wald vor den Toren der durch den Bürgerkrieg zertrümmerten Stadt Chicago sind Jeanines Häscher ihnen auf den Fersen. Die beiden flüchten sich zu den Fraktionslosen, die in Armut am Rande der Gesellschaft leben, weil sie durchs Raster des Kastensystems gefallen sind. Im Untergrund lauern neue Gefahren. Denn Tris und Four gehören zu den Unbestimmten, die über Eigenschaften mehrerer Fraktionen verfügen und vom System als Bedrohung betrachtet werden. Deshalb verschärft Jeanine ihre Jagd auf die Rebellen, bis Tris eine folgenschwere Entscheidung trifft.
Die Flucht von Tris und Four treibt die Handlung voran – und die Zuschauer durch den Film, der eine halbe Stunde kürzer ist als sein Vorgänger und die Dramaturgie damit dichter. Die Helden hetzen von einer Zuflucht zur nächsten und müssen sich immer wieder aus dem Klammergriff der Mächtigen befreien. Das gibt viel Anlass für Action: Verfolgungsjagden, Nahkämpfe, Drahtseilakte, Schusswechsel.
Der deutsche Regisseur Robert Schwentke, der seit Jahren in Hollywood arbeitet, setzt für die Irrfahrt der Figuren und den Look des Films – wie schon Regisseur Neil Burger im ersten Teil – auf die Computer-Architektur der Chicagoer Stadtruinen. In der dystopischen Landschaft der 3D-Grafiken muss Tris eine Reihe halsbrecherischer Situationen überstehen, in die Jeanine sie mittels erzwungener Traumsimulationen drängt.
Besonders der inhaltliche Unterbau macht diesen Jugend-Stoff zu einem der besseren: Durch die Gesellschaftskritik am Kastensystem und an der Ausgrenzung Andersartiger verharrt die Geschichte nicht an der Oberfläche der dystopischen Vision – in den Filmen ist dies auch ein Verdienst von Kate Winslet in der Rolle der machthungrigen, skrupellosen Jeanine. So wird der ansonsten eher konventionelle Actionkracher zu einem Popcorn-Erlebnis mit Tiefenwirkung – ein wenig zumindest.Kinokritiken im Überblick
[Franziska Bossy/lf]
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